Mit einer überragenden ersten Halbzeit legten die Uni-Riesen den Grundstein für den Sieg im Entscheidungsspiel, um es mit einer fast ebenso schwachen Halbzeit fast noch einmal spannend zu machen. Mit besserer Wurfauswahl und Freiwurfausbeute der Rhöndorfer wäre nicht ein 78:69-Auswärtssieg herausgesprungen. Zehn Punkte im vierten Spielabschnitt reichten so aber aus.

Playoff-Basketball ist nicht nur eine Spur härter, wie das zweite Spiel der Serie in Leipzig bewies, er ist auch viel mehr Nervensache. Mit dem Anpfiff schienen die Leipziger zuerst einmal die Stahlseile im Nervenkostüm zu haben und erarbeiteten sich eine 10:4 Führung. Durch eine Auszeit konnten die Dragons vor mit 1.500 Zuschauern ausverkaufter Halle aber ausgleichen.

Die Nerven der Gäste aus der Messestadt aber hielten, und mit einer starken Leistung von Khalil Kelley und einer Dreierquote von 50 Prozent – bei 56 Prozent getroffener Würfe insgesamt – zogen die Männer von Ty Shaw bis zur Halbzeit auf 48:30 davon.

Alles sah nach einem Durchmarsch aus, wenn nicht doch das Nervenflattern den Beginn des dritten Viertels bestimmt hätte. Ein Dreier von Theron Laudermill, gefolgt von einem Steal der Dragons, einem Ballverlust der Leipziger und einem Offensivfoul von Sascha Ansehl, sorgten für einen Lauf der Rhöndorfer, die zwischenzeitlich auf fünf Punkte verkürzen konnten.

Die Hausherren wurden wieder stark gemacht, die Sachsen wirkten verunsichert. Erst bei 4:12 Minuten im dritten Viertel erlangten sie wieder die Kontrolle und konnten den Vorsprung auf nochmals 14 Punkte vor dem Schlussviertel ausbauen.

Freiwürfe retteten Uni-Riesen ins Ziel

Wiederum erwischte Rhöndorf den viel besseren Start. Khalil Kelley war nun in der Offensive kein Faktor mehr, da er viel dichter und besser verteidigt wurde. Überhaupt gelang aus dem Spiel wenig gegen eine in der zweiten Hälfte wachere Defensive der Dragons. Von zehn Punkten im vierten Viertel erzielten die Leipziger sieben von der Freiwurflinie. Lediglich Falko Theilig war von der Dreierlinie einmal erfolgreich.

Natürlich war dies auch den taktischen Fouls am Spielende geschuldet, doch oft fanden die Uni-Riesen schlichtweg keine Anspielstationen. Eine Leistung, die die Rhöndorfer nicht bestraften, da auch die Uni-Riesen die Zone unter dem Korb dicht machten.

Dies zwang zu Distanzwürfen, besonders Savo Milovic fiel bei den Dragons mit Dreipunktversuchen weit jenseits der Linie auf, von denen keiner traf. Mit nur 8 erfolgreichen von 20 Freiwürfen verbreiteten die Hausherren zudem keinen Schrecken von der Linie.

An einem besseren Tag wären die Leipziger wohl nicht unbedingt ins Viertelfinale eingezogen, doch so reichte der Vorsprung aus dem dritten Viertel bei bescheidener eigener Leistung aus. Der Jubel fiel jedoch deutlich verhaltener aus als am vergangenen Samstag in der Arena. Zu deutlich war wohl den Spielern auch das Schlussviertel noch vor Augen.

Mit der positiven Erfahrung, auch ein solches Tief überstehen zu können, fahren die Riesen nun am Samstag an die Elbe zum Vorjahresgegner SC Rist Wedel. Besonderes Augenmerk müssen die Uni-Riesen dabei wieder auf Diante Watkins legen, der am Dienstagabend wieder einmal 30 Punkte erzielte.

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