Obwohl sich der Hamburger SV und RB Leipzig noch nicht so lange kennen, blicken sie bereits auf zwei bemerkenswerte Begegnungen zurück. In der vergangenen Saison endeten die beiden Duelle mit Kantersiegen – jeweils für die Auswärtsmannschaft. In dieser Spielzeit steht das erste Aufeinandertreffen (Freitag, 20:30 Uhr) aber unter anderen Vorzeichen: Der HSV ist plötzlich kein Krisenteam mehr.

Die Bundesliga-Geschichte von RB Leipzig ist ziemlich schnell erzählt. Gerade einmal 36 Partien haben die Rasenballer bislang in der höchsten deutschen Spielklasse absolviert. Demzufolge ist auch die Geschichte des Duells mit dem Hamburger SV eine kurze. Doch die beiden bisherigen Aufeinandertreffen hatten es in sich.

Als am 3. Spieltag der Vorsaison die Leipziger nach Hamburg fuhren, hatten sie einen 1:0-Erfolg gegen den damaligen Vizemeister Borussia Dortmund im Gepäck. Bis zur 60. Minute begegneten sich der HSV und RBL weitgehend auf Augenhöhe, doch dann ging es Schlag auf Schlag. Am Ende stand es 0:4 – im Duell des Dinos gegen den Neuling eine Klatsche mit hoher Symbolkraft über das eigentliche Ergebnis hinaus.

Dann das Rückspiel im Februar 2017: Beide Mannschaften waren in der Tabelle so weit voneinander entfernt, wie man es nach dem Hinspiel hatte erwarten dürfen: Leipzig auf Platz 2, Hamburg auf Platz 16. Der Gastgeber ging somit als klarer Favorit ins Spiel, musste aber am Ende eine vor allem in der Höhe unerwartete 0:3-Klatsche hinnehmen. Es war die erste Heimpleite in der Bundesliga überhaupt und die vierte Niederlage innerhalb von sieben Spielen. Erstmals machte das Wort „Krise“ die Runde.

Neben der Tatsache, dass die Heimmannschaft jeweils hoch verlor, war auffallend, dass in beiden Partien die Mannschaft mit dem deutlich geringeren Ballbesitz siegreich war: 37 Prozent für RBL im Hinspiel, 32 Prozent für den HSV im Rückspiel. Diese Statistik spricht eher dafür, dass im dritten Duell am kommenden Freitagabend der Hamburger SV die besseren Karten hat, da dieser erneut wenig Ballbesitz haben dürfte. An den ersten beiden Bundesliga-Spieltagen der laufenden Saison waren es im Durchschnitt 38 Prozent – bei RB Leipzig hingegen 61 Prozent. Der gute HSV-Saisonstart mit zwei Siegen sowie der Umstand, dass RBL gegen eine ähnlich agierende Mannschaft – Schalke 04 – bereits unterlegen war, sprechen ebenfalls für einen Erfolg der Heimmannschaft.

Andererseits haben die Gäste den deutlich besseren Kader und können in Bestbesetzung auftreten. Ob sie dies tun werden, ließ Cheftrainer Ralph Hasenhüttl auf der Pressekonferenz am Donnerstagmittag offen. Zahlreiche Spieler waren mit ihrer Nationalmannschaft unterwegs und könnten eine Pause bekommen. Offen scheinen vor allem die Einsätze von Poulsen und Sabitzer. Letzterer könnte durch den Last-Minute-Zugang Kampl ersetzt werden.

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