Trotz unglücklicher Ergebnisse in den vergangenen zwei Spielen, hatten sich die Handballer vom SC DHfK gegen Tabellenführer TSG Friesenheim viel vorgenommen. Sogar die Meisterfeier hätten die Leipziger den Gästen noch versalzen können, was aber nicht das Ziel war. Vielmehr sollte den Heim-Fans zum Saisonfinale noch einmal etwas geboten werden - und dies gelang eindrucksvoll.

Es begann eine rasante Partie mit einigen Tempogegenstößen, die zunächst Friesenheim besser nutzte, bevor die Leipziger Walze ab der 13. Minute so richtig ins Rollen kamen. Bis hierher hatten sie jeweils knapp zurück gelegen, erzielten durch Philipp Weber dann aber die erste Führung (8:7). Von da an gelang es den Gästen nur noch ein einziges Mal, das Blatt zu wenden (12:13/ 22.). Es war wieder Weber, der Leipzig die Führung zurück holte und Weber selbst setzte mit seinem 20:17 auch den Schlusspunkt unter die erste Halbzeit. So viele Tore hatten die Grün-Weißen in dieser Saison noch nie zum Pausentee mitnehmen können.

Tempohandball vom Feinsten wurde im ersten Abschnitt von beiden Mannschaften geboten. Die Gäste kamen des Öfteren über Heber von den Außenpositionen zum Erfolg, Leipzig hielt mit Abschlüssen von allen Positionen dagegen. Das drückte sich auch in den neun Torschützen der Grün-Weißen aus. Hervor taten sich Philipp Weber und Pavel Prokopec mit jeweils sechs Treffern nach der Hälfte des Spiels.
MIt dem Wiederanpfiff ließen die Hausherren um keinen Deut nach und erhöhten den Vorsprung zwischenzeitlich auf fünf Treffer (23:18/ 26:21). Die favorisierten Gäste aber gaben noch lange nicht auf, wollten nach Spielende unbedingt die in der Halle befindliche Meisterschale in Empfang nehmen. Immer wieder schwankte der Abstand zwischen fünf und drei Treffern, bis die Gäste sich schließlich auf 26:24 herangearbeitet hatten. Allerdings übersah das Schiedsrichtergespann ein glasklares Foul an Alen Milosevic beim Tempogegenstoß. Christian Prokop nahm folgerichtig eine Auszeit, um seine Mannschaft noch einmal auf den richtigen Pfad zu führen.

Der Erfolg stellte sich nicht sogleich ein, Sandro Sitter hielt – von der Bank kommend – für Friesenheim einen Siebenmeter. Doch der nächste Versuch von der Linie durch Philipp Weber saß wieder. In der Folge hatten nun SC DHfK Glück mit zwei Schiedsrichter-Entscheidungen. Ein Festhalten von Max Emanuel wurde nur mit Freiwurf geahndet – für eine gleiche Aktion musste auf gegnerischer Seite Felix Kossler für zwei Minuten auf die Bank. Kurz danach leistete ihm dort auch noch Stefan Lex Gesellschaft. In der doppelten Überzahl jedoch deckten die Leipziger nachlässig und schlugen so wenig Kapital aus der Situation.

Mit einem wunderschönen Kempa-Trick schließlich führten Lukas Binder und Thomas Oehlrich zur Begeisterung der 2.012 Zuschauer ihre Mannschaft endgültig auf die Siegerstraße (31:27/ 54.). Sie sorgten wieder für einen soliden Vorsprung, den die Mannschaft auch nicht mehr hergab und anschließend auf 37:32 hochdrehte.

So mussten die Friesenheimer nach Spielende noch ein wenig bangen, bevor sie erleichtert aufatmen durften. Nur eine um drei Tore (!) bessere Differenz rettete ihnen nach immerhin 38 Spieltagen den Spitzenplatz vor den punktgleichen Erlangern. Somit wurde den Gästen auf großer Bühne die Meisterschale der zweiten Bundesliga überreicht. Trainer Thomas König freute sich außerordentlich: “Das macht die Niederlage schnell vergessen, ich bin glücklich, dass es für die Meisterschaft reichte.”
Glücklich war auch Christian Prokop über eine erfolgreiche Saison. “Wir haben unser Ziel – einen einstelligen Tabellenplatz – erreicht und eine tolle Entwicklung zu verzeichnen. Ich habe Spaß an jedem Training gehabt, weil es eine unglaublich willige Mannschaft ist.” Nur die sechs Unentschieden seien eben in der Spitzengruppe die meisten gewesen und hätten den Unterschied ausgemacht. Zusammen mit den Fans feierte das Team noch bis in die Abendstunden.

Die Statistik zum Spiel:
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