Die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen 2017 ist eröffnet. Zum Auftakt hatte das DHB-Team am Freitagabend gegen Außenseiter Kamerun wenig Mühe und gewann vor 6.000 Zuschauern in der Arena Leipzig klar mit 28:15 (12:7). Getrübt wurde die Freude jedoch durch die schwere Verletzung von Kim Naidzinavicius, die sich einen Kreuzbandriss zuzog. Am heutigen Samstag greifen alle anderen Teams ins Spielgeschehen ein.

Es waren noch nicht einmal ganz drei Minuten gespielt, als Abwehrchefin Kim Naidzinavicius (SG BBM Bietigheim) nach einem Zweikampf mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden ging. Schnell war klar: Es geht bei ihr nicht weiter. Die 26-Jährige musste vom Feld getragen werden und wurde ins St. Elisabeth-Krankenhaus eingeliefert.

Dort lautete die bittere Diagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie. Für Naidzinavicius war damit die Heim-WM bereits nach wenigen Sekunden vorbei. “Das ist ein schwerer Schlag für Kim und unsere Mannschaft, aber wir müssen auch für diese Situation Lösungen finden”, kommentierte Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld die Verletzung.

Ein Kreuzbanriss beendete die Heim-WM für Kim Naidzinavicius nach wenigen Sekunden. Foto: Jan Kaefer
Ein Kreuzbandriss beendete die Heim-WM für Kim Naidzinavicius nach wenigen Sekunden. Foto: Jan Kaefer

Den Verletzungsschock mussten die Kolleginnen auf dem Feld erst einmal aus den Klamotten geschüttelt bekommen. Zudem war die Spielweise der Afrikanerinnen für das DHB-Team gewöhnungsbedürftig. “Wir wussten nicht genau, welche Art von Handball aus Kamerun zu erwarten ist. Sie sind wirklich ein bisschen speziell”, verriet Isabell Klein. “Ich denke, mit der Zeit sind wir mehr und mehr ins Spiel gekommen und haben gute Lösungen gefunden”. So bauten die Deutschen den Pausenstand von 12:7 am Ende auf 28:15 aus.

Ein wenig schade für die Leipziger Handballfans war, dass aus den Reihen der vormaligen HCL-Spielerinnen nur Torhüterin Katja Kramarczyk (Bayer Leverkusen) zum Einsatz kam. Hoffnung auf ein Mitmischen an alter Wirkungsstätte dürfen sich im Turnierverlauf zumindest noch Shenia Minevskaja (TuS Metzingen) und Saskia Lang (Thüringer HC) machen. Für Deutschland geht es am Sonntag um 20:30 Uhr mit dem Spiel gegen Südkorea weiter.

Die Ex-Leipzigerin Katja Kramarczyk pariert einen Siebenmeter von Yolande Touba Byolo. Foto: Jan Kaefer
Die Ex-Leipzigerin Katja Kramarczyk pariert einen Siebenmeter von Yolande Touba Byolo. Foto: Jan Kaefer

Kurz vor der Eröffnung hatte der sächsische Innenminister Markus Ulbig den Fördermittelbescheid für das WM-Turnier in Höhe von 286.500 Euro übergeben. “Die besten Handballspielerinnen aus der ganzen Welt treffen sich zum ersten Mal hier in Leipzig. Als Sportland Sachsen unterstützen wir dieses Großereignis und tragen auch Leipzigs Ruf als Sportstadt in die Welt. Sportevents wie die Handball-WM begeistern und bereichern den ganzen Freistaat”, so Ulbig.

Mehr Informationen zur WM:
http://germanyhandball2017.com
www.simplywunderbar.de

Sachsens Innenminister Markus Ulbig bei seiner Eröffnungsrede neben dem WM-Pokal. Foto: Jan Kaefer
Sachsens Innenminister Markus Ulbig bei seiner Eröffnungsrede neben dem WM-Pokal. Foto: Jan Kaefer

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