In ihrem vierten Vorrundenspiel haben die deutschen Handball-Frauen am Mittwochabend gegen China einen deutlichen 24:9 (10:3)-Sieg eingefahren. Damit bleiben sie in ihrer Vorrunden-Gruppe D weiterhin unbezwungen und zogen am bisherigen Tabellenführer Serbien vorbei. Am Freitag kommt es in der Arena Leipzig beim letzten Vorrunden-Spieltag zum spannenden Showdown im Kampf um die Plätze 1 bis 4.

Nichts anderes als ein hoher Sieg war von den DHB-Ladies gegen China erwartet worden, das in seinen bisherigen drei Partien chancenlos war. Im Kampf um den Gruppensieg mussten die Deutschen zudem Tore scheffeln, da am Ende jeder einzelne Treffer das knappe Gruppen-Ranking entscheiden könnte.

Allerdings tat sich das Biegler-Team vor den 3.200 Zuschauern in Leipzig zunächst schwer, die robuste chinesische Abwehr zu überwinden. So dauerte es bis zur 5. Spielminute (!), bis Jenny Karolius überhaupt erstmal das 1:0 erzielte. Und auch danach tropften die zählbaren Erfolge eher zähflüssig aus dem Füllhorn.

Jenny Karolius fliegt dem Tor entgegen. Foto: Jan Kaefer
Jenny Karolius fliegt dem Tor entgegen. Foto: Jan Kaefer

Für Aha-Momente sorgten daher vor allem die statistischen Ausrufeszeichen. So bejubelte Isabell Klein beim 7:1 (20.) zugleich ihr 100. Länderspieltor. Und Torfrau Clara Woltering markierte sechs Minuten später mit einem Weitwurf ins leere gegnerische Gehäuse ihren allerersten Treffer im DHB-Trikot (9:1).

Den Chinesinnen fiel offensiv so gut wie nichts Konstruktives ein. Die Folge: End- und hilflos ausgespielte Angriffsversuche und nach 27 Minuten ein ernüchterndes 10:1 auf der Anzeigetafel. Immerhin, bis zur Halbzeit konnten sie auf 10:3 verkürzen.

Nach der Pause stieg Deutschland mit einer Sechser-Serie ein (16:3/ 43.) und feilte kräftig daran, den Vorsprung weiter nach oben zu treiben. Bei 24:7 – drei Minuten vor dem Ende – schienen die Ladies mal kurz von einem 20-Tore-Plus geträumt zu haben. Stattdessen legte China noch in der letzten Spielminute zwei vermeidbare Treffer im Kasten von Katja Kramarczyk ab, zum Endstand von 24:9.

Im Angriff fiel den Chinesinnen wenig Konstruktives ein. Foto: Jan Kaefer
Im Angriff fiel den Chinesinnen wenig Konstruktives ein. Foto: Jan Kaefer

Da sich im Parallelspiel Tabellenführer Serbien und die Niederlande 27:27 trennten, übernahmen die Deutschen nun mit einem Punkt vor Serbien und Südkorea die Tabellenspitze. Am Freitag (18 Uhr, Arena Leipzig) können die DHB-Ladies mit einem Sieg gegen die Niederlande den Gruppensieg aus eigener Kraft perfekt machen.

Ein Unentschieden würde schlimmstenfalls Platz 2 bedeuten (wenn Serbien gegen Südkorea gewänne). Bei einer Niederlage ist als “Worst Case” aber auch noch Platz 3 möglich. Sein Achtelfinale trägte Deutschland in Magdeburg (10.12./ 20:30 Uhr) aus, wo es auf ein Team der Gruppe C treffen wird. Da führt momentan Russland vor Dänemark, Montenegro, Brasilien, Japan und Tunesien.

Das deutsche Team bleibt bei der WM noch ungeschlagen - jetzt geht es um den Gruppensieg. Foto: Jan Kaefer
Das deutsche Team bleibt bei der WM noch ungeschlagen – jetzt geht es um den Gruppensieg. Foto: Jan Kaefer

Mehr Informationen zur WM:
http://germanyhandball2017.com
www.simplywunderbar.de

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