Nach etwas hektischen Abschlüssen in den ersten Minuten lieferten die Leipziger am Sonntag im Ostderby eine geschlossene Mannschaftsleistung. Im Angriff waren alle Positionen gefährlich, die Abwehr zwang die Elbestädter immer wieder zu schlechten Würfen. Doch Magdeburg blieb stets präsent und die Partie so erwartungsgemäß bis zum Schluss spannend. Beide Teams konnten immer wieder einige Tore hintereinander erzielen. Dabei machten die Hausherren über 60 Minuten einen hochkonzentrierten Eindruck.

Vieles lief dabei gut für die Gastgeber. Abgesehen von den ersten Minuten, war die Effizienz im Angriff gut, die Zahl der technischen Fehler hielt sich im verträglichen Rahmen. Die Angriffslösungen wirkten flüssig und planvoll gespielt. Auch mit der Deckungsdisziplin war André Haber zufrieden: „Den Plan für heute hat die Mannschaft mit absoluter Leidenschaft umgesetzt.“ Das beinhaltete auch die Verteidigung gegen den von einer Verletzung zurück gekehrten Michael Damgaard.

Er hatte den DHfKlern in früheren Begegnungen etliche Bälle in die Tormaschen gehämmert, auch ein entscheidendes Tor beim letztjährigen Heimspiel. Heute kam er durch das Verteidigungskonzept und auf Grund fehlenden Trainingsrhythmus nicht in die Partie. SCM-Coach Bennet Wiegert wechselte den Dänen recht früh aus, er habe andere seiner Spieler nach kontinuierlichem Training in besserer Tagesform gesehen.

Maciej Gebala kämpft sich kraftvoll zum Torwurf durch. Foto: Jan Kaefer
Maciej Gebala kämpft sich kraftvoll zum Torwurf durch. Foto: Jan Kaefer

Diese ließen die Magdeburg auch immer wieder aufblitzen. Gleich mehrere Male zogen die Leipziger in Hälfte eins auf drei oder vier Tore davon, stets folgte eine Phase, in der die Gäste in der Lage waren, eine Schippe zuzulegen und aufzuholen. Immer war das Spieltempo hoch, beide Mannschaften konnten sich momentane Vorteile erspielen. Auf Leipziger Seite gehörte die Torwartleistung zu diesen.

Denn nicht nur im Verbund, den Joel Birlehm lobte, sondern auch in 1:1-Situationen glänzte der Mann zwischen den Pfosten: „Klar kommt man durch eine insgesamt starke Abwehrleistung gut ins Spiel und wird als Torwart noch ein wenig größer vor Selbstbewusstsein.“ Die 29 Gegentore und ein Sieg seien ihm übrigens wesentlich lieber als nur 20 Treffer in Balingen und ein Unentschieden.

Die DHfK-Abwehr hielt den Magdeburgern stand. Foto: Jan Kaefer
Die DHfK-Abwehr hielt den Magdeburgern stand. Foto: Jan Kaefer

Was sich nach vielen gegnerischen Toren anhört, war in diesem rasanten Derby trotzdem ein Erfolg für die Deckung. Auch das Glück der Tüchtigen kam in einer Situation hinzu: Niclas Pieczkowski warf von der 9-Meter-Linie, holte sich am Kreis den Abpraller und netzte im Nachwurf ein.

Ein Glück, das auch die Aufmerksamkeit und den Willen erforderte, durch die Verteidigung nochmals Richtung Ball zu manövrieren. „Ich wollte einfach statistisch alles rausholen, Abschluss, Rebound, Assist, nochmal Abschluss und Tor“, witzelte der Akteur. Aus seiner Sicht ging der Plan sehr gut auf, den Kreisläufer zu neutralisieren, da vom Magdeburger Rückraum ohne Damgaard nicht die gleiche Gefahr ausgehe.

Niclas Pieczkowski muss sich mit dem Magdeburger Magnus Gullerud auseinandersetzen. Foto: Jan Kaefer
Niclas Pieczkowski muss sich mit dem Magdeburger Magnus Gullerud auseinandersetzen. Foto: Jan Kaefer

Er und seine Mannschaftskollegen machten allerdings zu keiner Zeit den Fehler, die Domstädter zu unterschätzen. Denn bis in die letzten Minuten hinein blieb der Abstand bei maximal drei Treffern, die schon zuvor nicht nachhaltig gereicht hatten. Als Gregor Remke jedoch eine Minute vor Abpfiff noch einmal auf vier Tore Vorsprung erhöhte, bestand kein Zweifel mehr am Heimsieg.

Es war eines von fünf Toren Remkes, der seine vielleicht stärkste Partie im Leipziger Dress bot. So konnten die Leipziger dann im Ostderby nach zwei Niederlagen und zwei Unentschieden wieder doppelt punkten.

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