Mehrere schnelle LAZ-Asse sind am Wochenende in die Saison gestartet. Bei der Sächsischen Hallenmeisterschaft in Chemnitz vollzogen unter anderem Amina Ferguen, Erik Balnuweit, Martin Keller und Roy Schmidt eine erste Standortbestimmung. Für sie endete der Ausflug standesgemäß mit Titel-Ehren. Insgesamt räumten die Leipziger Männer und Frauen von LAZ und MoGoNo zehnmal Gold ab. Dazu kamen elf Silber- und drei Bronze-Medaillen.

Erst am Mittwoch waren die Sprinter aus dem Trainingslager auf Teneriffa zurückgekehrt. Drei Tage später standen sie zum Saisoneinstieg im Chemnitzer Sportforum auf der Bahn. Dabei legten Martin Keller und Roy Schmidt gleich mit einem kuriosen 60m-Finale los, bei dem sie beide zeitgleich über den Zielstrich schossen. Selbst das Zielfoto konnte keinen Sieger erkennen. So bekamen beide Leipziger den Titel zugesprochen.

Die Zeit von 6,86 Sekunden vermochte zwar noch keine Jubelstürme zu entfachen, doch immerhin hatte Roy Schmidt im Vorlauf mit 6,79 Sekunden seine persönliche Bestzeit einstellen können und war als Schnellster ins Finale eingezogen. Bis zur Norm für die Hallen-EM Anfang März in Polen ist jedoch noch Luft. Um die vorgegebenen 6,62 Sekunden zu schaffen, wird auch Martin Keller – im vergangenen Jahr immerhin der schnellste Deutsche – seine aktuelle Bestzeit (6,65 Sekunden) knacken müssen.
Seite an Seite standen beide Athleten später auch in der 4x200m-Staffel des LAZ Leipzig. Schmidt machte den Anfang, gab den Stab dann an Keller weiter. Als Dritter drehte der wiedergenesene Robert Hering seine Runde, der Robin Wilhelm als Schlussläufer los schickte. Der 17-Jährige konnte den vorher herausgeholten Vorsprung verteidigen und lief den Titel nach Hause. Am Ende standen 1:27,60 Minuten auf der Uhr, damit war die Tagesaufgabe erfüllt, das Team für die DHM in Leipzig zu qualifizieren.

Auf einen Start in der Staffel verzichtet hatte Erik Balnuweit. Der Hürdensprinter hatte Probleme mit dem Fuß aus dem Trainingslager mitgebracht, weshalb auch sein Hürden-Start zunächst vakant war. Das klappte dann doch und mit 7,71 Sekunden im Vorlauf sowie 7,72 Sekunden im Finale legte der 25-Jährige eine konstante Leistung an den Tag. “Ich hatte heute ein paar Probleme mit der ersten Hürde, bin aber mit allem soweit ganz zufrieden.”, lautete Balnuweits Fazit.

Trotz verletzungsbedingten Trainingsrückstands ist er mit Blick auf die Deutsche Hallenmeisterschaft und die Hallen-EM optimistisch, rechtzeitig auf Betriebstemperatur zu kommen. “Da ich erst im Dezember mit Training anfangen konnte, fehlt noch der ganze Aufbau. Mein Körper ist noch nicht so ganz an die Belastung gewöhnt. Aber wenn jetzt ein bisschen Frische reinkommt und die Belastung konstant bleibt, dann ist noch einiges nach vorne möglich.”

Seine Kollegen Alexander John und Maximilian Bayer hatten auf einen Start bei den Landesmeisterschaften verzichtet. Bei Bayer war das wegen Problemen am Oberschenkel eher eine Vorsichtsmaßnahme, während sich bei John eine alte Fußverletzung wieder bemerkbar machte.
Mit Verletzungen kennt sich auch Amina Ferguen aus. Im Vorjahr hatte sie sich damit zu Genüge herumschlagen müssen. Doch nun greift sie wieder an, gewann bei den Frauen die 60m Hürden in 8,52 Sekunden. Exakt die gleiche Zeit hatte sie bereits im Vorlauf dargeboten. “Mit der Zeit bin ich relativ zufrieden. Technisch hat sich das jetzt alles gefestigt.”, sagte sie im L-IZ-Interview. “Jetzt kann ich endlich mal durchstarten. Ich habe zwar noch ein paar Schmerzen, aber ich glaube, das hat jeder Sportler.” Ihr Ziel für die Deutsche Hallenmeisterschaft steht schon mal fest: “Auf jeden Fall Finale!”.

Eine der vier Landesmeisterinnen der SG Motor Gohlis Nord (MoGoNo) war Karen Eltzschig. Die 20-Jährige ging als Titelverteidigerin in den Wettkampf und lieferte sich – wie eigentlich immer zu solchen Anlässen – ein stadtinternes Duell mit Cassandra Hennig vom LAZ. Beide kamen mit jeweils zwei gültigen Versuchen aus. Doch Eltzschig flog mit 3,90 Metern höher als Hennig (3,80 Meter) und siegte damit erneut. Wirklich happy fuhr sie trotzdem nicht nach Hause, denn ihr größtes Ziel war noch unerfüllt geblieben: “Ganz zufrieden bin ich nicht. Ich wollte die 4,10 Meter springen, um in Leipzig bei der Deutschen Hallenmeisterschaft starten zu können. Aber wenigsten habe ich den Titel verteidigt.”
Männer
60m: Martin Keller und Roy Schmidt (beide LAZ) > je 6,86 sek.
1.500m: Felix Rüger (LAZ) > 4:02,34 min.
60m Hürden: Erik Balnuweit (LAZ) > 7,72 sek.
4x200m Staffel: LAZ Leipzig (Schmidt, Keller, Hering, Wilhelm) > 1:27,60 min.

Frauen
800m: Josefine Röhner (MoGoNo) > 2:16,23 min.
1.500m: Emma Stähr (MoGoNo) > 4:45,10 min.
60m Hürden: Amina Ferguen (LAZ) > 8,52 sek.
4x200m Staffel: LAZ Leipzig (Gutte, Gersdorf, Heyn, Hoppe-Herfurth) > 1:44,31 min.
Stabhochsprung: Karen Eltzschig (MoGoNo) > 3,90 m
Kugelstoßen: Anne Lobenstein (MoGoNo) > 13,19 m.

Gesamtbilanz:
10x GOLD (6x LAZ, 4x MoGoNo)
11x SILBER (10x LAZ, 1x MoGoNo)
3x BRONZE (3x LAZ)

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