Der zweite und letzte Wettkampftag der Leichtathletik-DM im Erfurter Steigerwaldstadion hielt aus Leipziger Sicht Höhen und Tiefen bereit. Sara Gambetta glänzte im Kugelstoßen mit ihrem ersten Titelgewinn, und die U20-Staffel des SC DHfK durfte sich auf der 3 x 1.000 Meter-Strecke über Bronze freuen. Enttäuschung hingegen bei Felix Rüger (1.500m) und Robert Farken (800m) - Rüger musste sein Finale abbrechen, Farken konnte verletzungsbedingt gar nicht erst starten.

Kugelstoßen: Mit der Weite nicht zufrieden – und trotzdem Gold gewonnen
Sara Gambetta (DHfK), GOLD mit 17,38 Metern

“Es ist einfach der Hammer, dass alles wie am Schnürchen gelaufen ist, nach meiner Entscheidung, zum Kugelstoßen zu wechseln. Ich bin einfach nur happy, dass das so gut funktioniert und kann nur dankbar sein”, freute sich die frühere Siebenkämpferin Sara Gambetta nach ihrem ersten Meisterschaftssieg im Kugelstoßen.

Die 24-Jährige war bereits mit der besten Meldeleistung in den Wettkampf gegangen, wo sie am Ende die einzige Teilnehmerin war, die die Kugel über die 17-Meter-Marke stoßen konnte. Hinterher sagte sie im L-IZ-Interview: “Ich habe schon mit Gold geliebäugelt, aber das Ziel für mich war die Top 3. Bei uns ist es so, dass zum Beispiel eine Lena Urbaniak oder Alina Kenzel auch 17 Meter aufwärts stoßen können.

Wären die anderen ein bisschen besser drauf gewesen, wäre es vorne auf jeden Fall eng geworden. Mein Ziel war es, von 17 Meter hoch bis 18 Meter zu stoßen, aber da ich mich schon in der Vorbereitung auf London befinde, war das mit der Weite ein bisschen schwierig. Ich denke aber schon, dass ich eine 17,50 immer und in jeder Gefühlslage stoßen kann. Deswegen war ich mit der Weite auch nicht ganz so zufrieden”.

Der Konkurrenz ein Schnippchen geschlagen: Sara Gambetta mit ihrem ersten Titel. Foto: Jan Kaefer
Der Konkurrenz ein Schnippchen geschlagen: Sara Gambetta mit ihrem ersten Titel. Foto: Jan Kaefer

3 x 1.000 Meter Staffel U20: DHfK-Jungs laufen wieder auf’s Treppchen
SC DHfK Leipzig I (Richter, Erdmann, Paul), BRONZE mit 7:30,20 Minuten
SG Motor Gohlis-Nord (Martin, Netscher, König), 8. Platz mit 7:41,06 Minuten

Im vergangenen Jahr hatte es die DHfK-U20-Staffel bis auf das silberne Treppchen geschafft. Diesmal mussten sie dem Gastgeber aus Erfurt den Vortritt lassen. Grund zur Freude über Bronze hatten Max Richter, Tim Erdmann und Vincent Paul dennoch reichlich, zumal mit Jonas Rödiger im Vorfeld der vierter Läufer verletzungsbedingt ausgefallen war. “Eine Medaille war das Ziel. Wir wussten, dass es eng wird und wir darum kämpfen müssen”, so Startläufer Max Richter. “Ich denke, dass jeder von uns Dreien alles gegeben hat. Die Freude ist groß, und wir sind ja auch noch nicht alle im ältesten Jahrgang, so dass wir auch nächstes Jahr noch einmal die Chance haben, uns zu beweisen”.

Mit Rocco Martin, Fabian Netscher und Constantin König lief das Team der SG Motor Gohlis-Nord im Finale auf den 8. Platz.

Die Schlussläufer Vincent Paul (SC DHfK Leipzig) und Max Körner (StG LAC Erfurt) müssen den Dresdner Jonathan Schmidt (li.) noch vorbeiziehen lassen. Foto: Jan Kaefer
Die Schlussläufer Vincent Paul (SC DHfK Leipzig) und Max Körner (StG LAC Erfurt) müssen den Dresdner Jonathan Schmidt (li.) noch vorbeiziehen lassen. Foto: Jan Kaefer

800 Meter: Finale geplatz – Fußverletzung bremst Hallenmeister aus
Robert Farken (DHfK), nicht im Finale angetreten

Die Frage: Wie schlägt sich der amtierende Hallenmeister über 800 Meter unter freiem Himmel gegen die starke deutsche Konkurrenz? – bleibt vorerst unbeantwortet. Robert Farken musste auf seine Finalteilnahme verzichten. “Ich muss mir das Finale heute verletzungsbedingt von der Tribüne aus anschauen”, so Farken. “Vor zweieinhalb Wochen habe ich mich im Krafttraining am Mittelfuß verletzt und hatte die letzten beiden Wochen auch nur sporadisch trainiert. Nach dem gestrigen Vorlauf ist es dann wieder schlimmer geworden. Morgen lasse ich ein MRT machen”.

Schmerzen im Mittelfuß ließen einen Finalstart von Robert Farken nicht zu. Foto: Jan Kaefer
Schmerzen im Mittelfuß ließen einen Finalstart von Robert Farken nicht zu. Foto: Jan Kaefer

1.500 Meter: Kein Happy End – Felix Rüger musste eine Runde vor dem Ziel aussteigen
Felix Rüger (DHfK), Finale vorzeitig abgebrochen

Die Saison lief für Felix Rüger bisher fantastisch, eine Bestzeit jagte die nächste. Und auch der 1.500 Meter-Vorlauf am Samstag entsprach den Vorstellungen des 21-Jährigen vollkommen. Doch im Finale war der Warum drin – warum, das konnte er sich am Ende selbst nicht so richtig erklären.

“Ich wusste einfach schon nach 800 Metern, dass irgendwas heute fehlt. Bei 1.000 Metern habe ich mich schon durchgequält und wurde ja auch regelrecht nach hinten durchgereicht. Insgesamt habe ich wohl einfach für dieses Jahr einen der schlechtesten Tag zum Laufen erwischt – echt eine bescheidene Situation für mich, da der Vorlauf komplett entspannt war.”

Felix Rüger quälte sich über die ersten Runden, und musste vorzeitig aussteigen. Foto: Jan Kaefer
Felix Rüger quälte sich über die ersten Runden, und musste vorzeitig aussteigen. Foto: Jan Kaefer

200 Meter: Felix Straub mit persönlicher Bestzeit
Felix Straub (DHfK), 12. Platz mit 21,21 Sekunden (PB/ im Vorlauf ausgeschieden)

Auf Bahn 8 stürmt Felix Straub über 200 Meter zur Bestzeit, muss aber dennoch die Segel streichen. Foto: Jan Kaefer
Auf Bahn 8 stürmt Felix Straub über 200 Meter zur Bestzeit, muss aber dennoch die Segel streichen. Foto: Jan Kaefer

Mehr Infos zur Leichtathletik-DM:
www.leichtathletik.de

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