Drei Jahrzehnte ist es her, dass sich für die Menschen in der DDR durch den Mauerfall alles in ihrem Leben veränderte. Damals beobachtete der Berliner Dokumentarfilmer Peter Wensierski, wie sich Menschen den radikalen Herausforderungen des neuen Lebens stellten, an Orten wie Wismar, Potsdam, Eisenhüttenstadt, Ost-Berlin oder Leipzig, auf dem Land wie in der Großstadt.

Es sind sehr persönliche Blicke hinter die Kulissen des Jubels über D-Mark und Deutsche Einheit: eine alleinerziehende Mutter auf Job- und Wohnungssuche, Bittsteller in den Fluren der Arbeitsämter, Geschäftsleute aus dem Westen, die vom ehemaligen Leipziger Interhotel aus den Osten erobern, Neonazis auf dem Ost-Berliner Alexanderplatz, eine Jüdin, die Ausschwitz überlebt hat und Deutschland verlassen möchte. Es ist auch die Zeit der „Baseballschlägerjahre“, der Gewalt unter Jugendlichen, die sich im vereinten Land Bahn bricht.

Im Anschluss: Diskussion in Anwesenheit von Peter Wensierski.

Peter Wensierski ist Schriftsteller, Journalist und Dokumentarfilmer. Ab 1979 war er für den evangelischen Pressedienst als jüngster westlicher Reisekorrespondent in der DDR tätig. Von der Regierung der DDR wurde er 1985 mit einem Arbeits- und Einreiseverbot belegt. Er arbeitet seit 1993 für das Nachrichtenmagazin Spiegel (Deutschland-Ressort).

BRD 1990, Peter Wensierski, Dok, 75 min, deutsche OV

Termin: Di 28.01., 18:00 Uhr
Ort: Cinémathèque Leipzig in der naTo, Karl-Liebknecht-Straße 46, 04275 Leipzig

Eine Veranstaltung des Hausprojekts schlicht&ergreifend in Kooperation mit dem Cinémathèque Leipzig e.V.
Der Erlös aus den Eintrittsgeldern geht als Spende an die NO NAME KITCHEN (www.nonamekitchen.org).

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