Von Mittwoch bis Freitag lädt das globalisierungskritische Kino in Kooperation mit der Peterskirche und der Völkerfreundschaft die Leipzigerinnen und Leipziger zu interessanten Diskussionen und Filmen ein.

Am Mittwoch, 9. September läuft um 20 Uhr in der Peterskirche (Schletterstraße 5) der mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“ (Brasilien, Frankreich 2014, orig.m.dt.UT) von Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado.

In den vergangenen 40 Jahren hat der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado auf allen Kontinenten die Spuren unserer sich wandelnden Welt und Menschheitsgeschichte dokumentiert. Dabei war er Zeuge wichtiger Ereignisse der letzten Jahrzehnte – von internationalen Konflikten, Kriegen und ihren Folgen, von Hungersnöten, Vertreibung und Leid.

Jede Fotoserie des heute 70-jährigen Brasilianers erforderte jahrelange Versenkung in die Eigenart von Land und Leuten, die Dynamik politischer und wirtschaftlicher Konflikte. Entstanden ist ein Werk, das fast im Alleingang den „globalen Süden“ ausmisst. Sein Werk zeigt eindrücklich auf was der Kapitalismus täglich für Milliarden Menschen bedeutet: Ausbeutung, Unterdrückung, Flucht und Vertreibung, bezeugt in flammend schwarzweißen Bildern, die der Struktur, der furchtbaren Ordnung des massenhaften Leids die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie dem einzelnen Menschen.

Am Donnerstag, 10. September um 19 Uhr ist die GlobaLE zu Gast in den Räumen der Völkerfreundschaft in Grünau (Stuttgarter Allee 9) und zeigt den Dokumentarfilm „Der marktgerechte Mensch“ (BRD 2019).

Wer auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft mitspielen will, muss sich von Beginn an auf Flexibilität und Wettbewerb einstellen. Welche Folgen haben Arbeitsmarktderegulierung und Wettbewerbsdiktat für die Menschen? Der Film geht an die Arbeitsplätze der neuen Modelle des Kapitalismus wie der Gig-Economie und der Arbeit auf Abruf.

Im Film treffen wir auf Menschen in bisher sicher geglaubten Arbeitsstrukturen an Universitäten oder in langjährigen Arbeitsverhältnissen mittlerer- und oberer Leitungspositionen. Und beobachten wie sich die Verschärfung des Wettbewerbs immer stärker auf den Einzelnen verlagert, was Solidarisierung tragbaren sozialen Beziehungen nur sehr schwer Raum lässt. Im Anschluss Diskussion mit Bernhard Krabiell (ver.di) und Aktiven im Zusammenschluss „Lehrkräfte gegen Prekarität“.

Am Freitag, 11. September findet die bundesweite Premiere des Films „Wer rettet wen? Reloaded“ (BRD 2020) statt. Zur Premiere lädt die GlobaLE erneut um 20 Uhr in die Peterskirche im Zentrum-Süd.

Alle Welt redet von der „Corona- Krise“. Doch Corona ist nur ein Brandbeschleuniger in einem kapitalistischen System welches beständig Krisen produziert. Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre wissen wir das Krisen stets das Einkommen, die Arbeitsrechte und die persönliche Sicherheit der Lohnabhängigen bedrohen. Mit der Finanzkrise wurde Arbeit auf Abruf, als Freelancer und in der Gig-Ökonomie ohne jede soziale Absicherung zum Alltag.

Auch im Zuge der Corona-Pandemie werden einerseits Milliardenhilfen locker gemacht, andererseits die Krisenkosten auf die Rücken der Beschäftigten verlagert. Im Anschluss findet eine Diskussion mit Rouzbeh Taheri von der Berliner „Initiative Deutsche Wohnen & Co Enteignen“ sowie mit Aktiven vom Leipziger Stadtteilladen „ZweiEck“ statt.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist jeweils frei. Die Reihe findet bereits seit 31.Juli statt und geht noch bis zum 7. November. Die GlobaLE Das komplette Programm mit den Filmbeschreibungen und weiteren Informationen findet sich auf der Webseite www.globale-leipzig.de

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 82: Große Anspannung und Bewegte Bürger

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