May Ayim (1960 bis 1996) war eine der Vorreiter/-innen der Schwarzen Deutschen Bewegung und wurde mit ihrer Forschung zur Geschichte und Gegenwart Afro-Deutscher und mit ihrer politischen Lyrik im In- und Ausland bekannt. Sie schrieb sich ein in die Tradition des Sprechgesangs und fühlte sich mit anderen Schwarzen Dichter/-innen der Diaspora stark verbunden.

In Berlin wurde 2010 eine Straße bei der Oberbaumbrücke nach ihr umbenannt, die vorher den Namen eines Kolonialisten hatte: das May-Ayim-Ufer.

2021 – zum 25. Todesjahr der ghanaisch-deutschen Dichterin, Wissenschaftlerin und politischen Aktivistin – erschien das gleichnamige Buch im Unrast-Verlag. Zu Wort kommen Familienmitglieder aus Ghana, den USA und Deutschland sowie Freund/-innen, Kolleg/-innen und Mitstreiter/-innen u.a. die Schriftstellerinnen Esther Andradi, Cornelia Becker – die persönliche Begegnungen mit May Ayim schildern.

Sie beschreiben den Einfluss, den May Ayim auf ihr Leben hatte und bis heute hat – und würdigen so ihr Leben und Werk. Darüber werden bislang unveröffentlichte Gedichte zu hören sein, die ein Kleinod der deutschsprachigen Literatur darstellen. Interviews und Gedichte erzählen von der Suche nach Identität, wie und warum der Begriff afro-deutsch entstanden ist

Wie aktuell Texte und Lyrik von May Ayim sind, zeigen auch ihre Gedichte, die immer wieder zitiert werden… wie zum Beispiel aus ihrem Text: „grenzenlos und unverschämt – ein gedicht gegen die deutsche scheinheit“ (1990) „ich werde trotzdem afrikanisch sein auch wenn ihr mich gerne deutsch haben wollt und werde trotzdem deutsch sein auch wenn euch meine schwärze nicht passt ich werde noch einen schritt weitergehen bis an den äußersten rand wo meine schwestern sind wo meine brüder stehen wo unsere FREIHEIT beginnt [… ] ich will grenzenlos und unverschämt bleiben“

Gezeigt wird zudem der FILM

Hoffnung im Herz. Mündliche Poesie – May Ayim von Maria Binder, 28 Min
Der Film dokumentiert Etappen ihres Lebens und zeigt May Ayim in bewegenden Performances in Südafrika und in Deutschland.

Eintritt: nach Selbsteinschätzung

Do., 10. 02. 2022
19 Uhr
Lesung und Film
May Ayim. Radikale Dichterin, sanfte Rebellin
mit Ika Hügel-Marshall, Dagmar Schultz (Hg)

Je nach pandemischer Situation werden die einzelnen Veranstaltungen online stattfinden bzw. verschoben oder ausfallen müssen! Aktuelle Online-Infos und Teilnahme-Links: www.frauenkultur-leipzig.de

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