Zur 15. Jüdischen Woche widmet sich das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig im Rahmen der Sonderausstellung „HAKENKREUZ UND NOTENSCHLÜSSEL. Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus“ dem Kantor und Komponisten Samuel Lampel.

Jüdinnen und Juden prägten Anfang des 20. Jahrhunderts maßgeblich die Entwicklung der Musikstadt Leipzig. Ein Vortrag mit dem Musikwissenschaftler Dr. Thomas Schinköth und der Verlegerin Dr. Nora Pester beleuchtet am Dienstag, den 27. Juni, um 18 Uhr im Haus Böttchergäßchen Samuel Lampels Schicksal und seine Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, wie der Musikmäzenin Emmy Rubensohn oder des Musikverlegers Henri Hinrichsen.

Samuel Lampels Musik erklingt am Mittwoch, den 28.6. um 19:30 Uhr, in der Thomaskirche beim Konzert „Abendgebet für Schabbat (Leipzig 1928)“ des Leipziger Synagogalchors. Beim Stadtrundgang am Freitag, den 30.6., um 17 Uhr, und bei einer Fahrradtour am Samstag, den 1.7., von 14 bis 17 Uhr, wird der Blick in den Stadtraum erweitert. Welche Rolle spielten die großen Musikstätten Leipzigs in den Jahren der NS-Herrschaft? Wer profitierte, wessen musikalische Stimme verstummte? Welche Denkmäler verschwanden? Wem wird heute noch gedacht?

Veranstaltungen

Titel: Samuel Lampel & Zeitgenossen
Vortrag von Dr. Thomas Schinköth und Gespräch mit Dr. Nora Pester
Der Leipziger Musikwissenschaftler Thomas Schinköth stellt im Vortrag Samuel Lampel, den Oberkantor der liberalen Synagoge Gottschedstraße, vor. Im Gespräch beleuchten Dr. Schinköth und Dr. Nora Pester zudem den Anteil von Zeitgenossinnen und Zeitgenossen wie der Musikmäzenin Emmy Rubensohn oder des Musikverlegers Henri Hinrichsen am bis heute internationalen Ruf der Musikstadt Leipzig – und wie sie aus dieser vertrieben wurden.

Termin: Di, 27.6. 18 Uhr

Ort: Haus Böttchergäßchen, Böttchergäßchen 3, 04109 Leipzig

Eintritt: 8 €, ermäßigt 5 €. Mit dem Ticket kann die Ausstellung auch zu einem späteren Zeitpunkt besucht werden.

Voranmeldung: erwünscht unter stadtmuseum@leipzig.de oder 0341.9651340

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Titel: SAMUEL LAMPEL – Abendgebet für Schabbat (Leipzig 1928)
Es erklingt Samuel Lampels Musik für den Gottesdienst zum Beginn des Schabbats – andächtige, festliche und beschwingte Kompositionen für Chor und Kantor, begleitet an einer Sauer-Orgel wie einst in der liberalen Gemeindesynagoge in der Gottschedstraße, Lampels Wirkungsstätte von 1914 bis 1938. CD-Release-Konzert des Leipziger Synagogalchor mit Kantor Assaf Levitin (Bassbariton) und Ivo Mrvelj (Orgel) unter der Leitung von Philipp Goldmann.

Termin: Mi, 28.6. 19:30 Uhr

Ort: Thomaskirche, Thomaskirchhof 19, 04109 Leipzig

Tickets: 23 €, ermäßigt 18 €, Tickets unter www.reservix.de, an allen bekannten VVK-Stellen und an der Abendkasse

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Titel: Orte der Macht und (Ohn-)Macht der Erinnerung. Stadtspaziergang zu Schauplätzen und Denksteinen
Der schändliche Abriss des Mendelssohn-Denkmals 1936 markierte gemeinsam mit der in Anwesenheit Adolf Hitlers 1934 vollzogenen Grundsteinlegung für ein Richard-Wagner-Nationaldenkmal einen epochalen Bruch in der Leipziger Musikgeschichte und Erinnerungskultur. Der Rundgang verfolgt entlang der erhaltenen und nach 1945 neu errichteten Denksteine für Mendelssohn und Wagner diesen schmerzlichen Paradigmenwechsel und berührt auch Orte der Macht wie das ehemalige Reichsgericht und das Neue Rathaus.

Termin: Fr, 30.6. 17 Uhr

Ort: Haus Böttchergäßchen, Böttchergäßchen 3, 04109 Leipzig

Eintritt: 8 €, ermäßigt 5 €. Mit dem Ticket kann die Ausstellung auch zu einem späteren Zeitpunkt besucht werden.

Voranmeldung: erforderlich unter stadtmuseum@leipzig.de oder 0341.9651340

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Titel: Hinter dem Vorhang. Fahrradtour auf den Spuren der Ausstellung „Hakenkreuz und Notenschlüssel“
Welche Rolle spielten die großen Musikstätten Leipzigs in den Jahren der NS-Herrschaft? Wie entwickelten sich die Programme? Wer profitierte, wessen musikalische Stimme verstummte? Die Fahrradtour wirft einen historischen Blick auf die wichtigsten Spielstätten der Stadt, wie das Gewandhaus, die Oper oder die Musikhochschule. Neben zahlreichen Klangbeispielen stehen auch die Schicksale und Geschichten derer im Mittelpunkt, die an den Häusern lehrten, lernten und musizierten.

Termin: Sa, 1.7. 14–17 Uhr
3 h inkl. Kurzbesuch der Ausstellung

Treffpunkt: Haus Böttchergäßchen, Böttchergäßchen 3, 04109 Leipzig
Bitte ein eigenes Fahrrad mitbringen!

Eintritt: 8 €, ermäßigt 5 €. Mit dem Ticket kann die Ausstellung auch zu einem späteren Zeitpunkt besucht werden.

Voranmeldung: erforderlich unter stadtmuseum@leipzig.de oder 0341.9651340

Weitere Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie unter www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de.

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