Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) plant am Wintergartenhochhaus im Stadtzentrum einen Neubau für ihren künftigen Unternehmenssitz. Über die Ergebnisse des Realisierungswettbewerbes für das Gebäude - es nahmen Architektenbüros aus dem In- und Ausland teil - hat die LWB Ende November 2012 ausführlich informiert. Nun ist klar, dass nicht der Siegerentwurf von Motorplan aus Weimar gebaut wird, sondern der Entwurf der Zweitplatzierten aus Hamburg.

Nach Abschluss des Verhandlungsverfahrens mit den drei Siegern des Wettbewerbes hat sich als Vertragspartner für die weitere Entwurfsplanung das Büro Schaltraum Architektur aus Hamburg qualifiziert, teilt die LWB mit.

Prof. Stefan Rettich vom wettbewerbsbetreuenden Büro hatte bei diesem Projekt gelobt, dass das geplante Ensemble “von außen großstädtisch und von innen betrachtet wie ein kleines Quartier” wirke.
Erst nach Abschluss der Entwurfsplanung, voraussichtlich im Juni 2013, liegt die konkretisierte Kostenberechnung vor. Auf Basis der detaillierten Unterlagen wird danach dem LWB-Aufsichtsrat der Vorschlag für einen Baubeschluss vorgelegt. Ziel sei es, Ende dieses Jahres mit dem ersten Spatenstich das Projekt zu starten.

“Die Zweitplatzierten gelten ebenso als eher klein und hierzulande kaum bekannt”, stellte die Jury im November 2012 fest. Ihr Entwurf hat die Jury trotzdem überzeugt, weil sich laut Prof. Rettich die Gebäude nach innen “abstaffeln”.
“Von außen wirken sie großstädtisch, von innen betrachtet wie ein kleines Quartier”, sagte Rettich. Der Büroneubau sei ebenso wie der des 1. Preisträgers flexibel nutzbar. Das Besondere an diesem Projekt sei, dass die schlichte Fassadengestaltung durch kleine Einschnitte zum “Hingucker” werde. Hervorhebenswert sei auch, das die Architekten mit “verschiedenen Milieus” gearbeitet hätten.

Im Unterschied zum Motorplan-Entwurf wirkt der Entwurf von Schaltraum etwas kantiger. Er setzt sich in seiner Quaderstruktur auch deutlich vom gegenüber liegenden Hotelbau ab. Man kann das Wort “großstädtisch” durchaus unterschiedlich interpretieren.

Aber entscheidend war für die LWB auch die flexible Nutzbarkeit des Gebäudes. Und vor allen Dingen die Einhaltung des vorgesehenen Kostenrahmens.

Die Errichtung des Unternehmenssitzes ist der erste Schritt bei der geplanten Bebauung der LWB-eigenen Fläche am Wintergartenhochhaus. Vorgesehen ist, dass zwei weitere Gebäude mit etwa 80 Mietwohnungen folgen.

Am Wintergartenhochhaus soll insgesamt eine Fläche von 7.247 Quadratmetern bebaut werden. Das entspricht etwa der Größe eines Fußballfeldes. Das Areal in unmittelbarer Nähe des Leipziger Hauptbahnhofes hat eine zentrale Bedeutung für die Stadtentwicklung, insbesondere für die räumliche Anbindung des Leipziger Ostens an das Zentrum.

Das städtische Wohnungsunternehmen befindet sich mittlerweile wieder auf einem konsolidierten Kurs. Im Geschäftsjahr 2012 lag der Bruttoumsatz der LWB bei 163 Millionen Euro, davon wurden durch Mieteinnahmen knapp 115 Millionen Euro realisiert. Zum zweiten Mal in Folge erzielte das kommunale Unternehmen ein positives Geschäftsergebnis. Derzeit werden rund 450 Mitarbeiter beschäftigt und 35.600 Mietwohnungen bewirtschaftet. Dies entspricht einem Marktanteil von rund einem Zehntel in Leipzig. Alleiniger Gesellschafter des Unternehmens ist die Stadt Leipzig.

www.lwb.de

www.schaltraum.net

www.lwb.de/news/detail/Drei_Sieger_im_Realisierungswettbewerb_gekuert/175

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