Bei anderen Banken ist es schon üblich. Jetzt folgt auch die Sparkasse Leipzig: Sie führt ab sofort in ihrem gesamten Geschäftsgebiet einen einheitlichen Nachtverschluss für alle innenliegenden Geldautomatenstandorte ein. Diese sind künftig täglich von 0 bis 5 Uhr nicht zugänglich. Anlass dafür ist die seit Jahren hohe Zahl von Sprengattacken auf Geldautomaten in Deutschland – ein bundesweiter Trend, der erhebliche Gefahren für Menschen und Gebäude mit sich bringt.

„Die Explosionen richten sich nicht nur gegen die Automatentechnik, sie bedrohen vor allem die Sicherheit von Anwohnern und zufällig anwesenden Passanten und können immense Schäden an Wohn- und Geschäftshäusern verursachen“, sagt Andreas Nüdling, Vorstandsmitglied der Sparkasse Leipzig. „Deshalb erhöhen wir weiter den Schutz unserer Standorte. Mit dem Nachtverschluss erweitern wir unser Sicherheitskonzept, um das Risiko von Sprengattacken weiter deutlich zu reduzieren.“

Bisher galt bereits in einigen Geschäftsstellen ein nächtlicher Verschluss des Selbstbedienungs-Bereiches (SB-Bereich). Nun wird die Regelung auf das gesamte Geschäftsgebiet ausgeweitet. Einzige Ausnahme, so die Sparkasse: Allein im Leipziger Zentrum bleiben einige SB-Bereiche weiterhin rund um die Uhr geöffnet.

Die Sparkasse Leipzig folgt damit den dringenden Empfehlungen des Bundesministeriums des Innern und für Heimat. Beim „Runden Tisch Geldautomatensprengungen“ wurde gemeinsam mit Vertretern von Sicherheitsbehörden, der Deutschen Kreditwirtschaft und der Versicherungswirtschaft ein Maßnahmenpaket zur Prävention beschlossen. Es empfiehlt unter anderem den nächtlichen Verschluss von Selbstbedienungs-Foyers als wirksame Schutzvorkehrung gegen Sprengangriffe.

Laut Bundeskriminalamt wurden zwischen 2020 und 2024 durchschnittlich 600 Geldautomaten pro Jahr in Deutschland beschädigt, etwa zwei Drittel davon infolge einer Sprengung. (Quelle: Bundeskriminalamt, Bundeslagebild Angriffe auf Geldautomaten 2024, Veröffentlichung vom 25. September 2025)

Die Sparkasse Leipzig überprüft ihre rund 180 Geldautomaten regelmäßig im Rahmen umfassender Risikoanalysen, bewertet bestehende Sicherheitsmaßnahmen und passt diese kontinuierlich an aktuelle Erkenntnisse an. Bereits seit 2016 sind alle Geldautomaten mit einer modernen Farbsicherungs-Technologie ausgestattet, die im Falle eines Aufbruchversuchs die Banknoten unbrauchbar macht. Die Technik erschwert kriminelle Angriffe deutlich und dient zusätzlich der Abschreckung.

„Auch in Zukunft bleibt Prävention unser zentrales Leitmotiv“, betont Andreas Nüdling. Bis 2030 investiert die Sparkasse Leipzig mehrere Millionen Euro in die Sicherheit ihrer Standorte, um Kunden, Mitarbeitende, Gebäude und Automatentechnik bestmöglich zu schützen. Darüber hinaus arbeitet das Institut eng mit Polizei und Sicherheitsbehörden zusammen, um neue Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und zeitnah reagieren zu können.

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