Netto-Märkte in Dresden und Leipzig, Kaufland in Dresden, Leipzig, Ost- und Südthüringen, real,- Märkte und H&M im Magdeburger Raum befanden sich am Montag, 22. Juli, im Streik, insgesamt beteiligten sich 300 Verkäuferinnen und Verkäufer an den Streikaktionen, teilt der ver.di-Landesverband mit.

Viele Betriebe bleiben auch am Dienstag, 23. Juli, im Streik und mehrere Betriebe aus Erfurt und Südthüringen kommen am Dienstag hinzu. Die zentrale Streikkundgebung mit ver.di-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago findet am Dienstag gegen 10:00 Uhr in Sonneberg vor dem örtlichen Marktkauf-Markt statt. Dort werden 150 Streikende erwartet.

“Die Beteiligung an den Streiks ist gut, wir beziehen immer wieder neue Unternehmen in unsere Streiks ein. Das gleichzeitige Streiken von netto-KollegInnen im Raum Leipzig und Dresden zeigt, dass sich die VerkäuferInnen sehr selbstbewusst gegen schlechte Arbeitsbedingungen aktiv wehren und auch nicht von Führungskräften, wie den VerkaufsleiterInnen, einschüchtern lassen”, so ver.di-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.

“Wenn wir am Mittwoch in die 3. Verhandlungsrunde gehen, liegen so viele Streiks hinter uns, wie noch nie in Mitteldeutschland. Die Botschaft ist einhellig, es darf keine Verschlechterungen geben. Arbeitszeit muss planbarer werden. Die Pläne der Arbeitgeber bedeuten eine drastische Verschlechterung der Arbeitsbedingungen im Einzelhandel, dagegen streiken die Beschäftigten”, so Lauenroth-Mago. “Wir brauchen eine deutliche Einkommenserhöhung in der Branche!”

ver.di fordert rückwirkend zum 1. Juni 2013 für 265.000 Beschäftigte im Einzel- und Versandhandel Mitteldeutschland eine Erhöhung der Gehälter und Löhne um 1 Euro pro Stunde, die Ausbildungsvergütungen sollen um 90 Euro im Monat steigen.

Derzeit verdient eine Verkäuferin nach sieben Jahren 13,43 Euro pro Stunde. Bei einer 38-Stunden-Woche sind dies 2.216,- Euro pro Monat. Das Einstiegsgehalt einer ungelernten Beschäftigten beträgt 9,21 Euro, bei einer 38-Stunden-Woche sind dies 1.520,- Euro pro Monat. Die Mehrheit der Beschäftigten arbeitet in Teilzeit und liegt z. B. bei einem 90-Stunden-Vertrag im Monat trotz Tarifgehalt nur knapp über der Armutsgrenze. Der Einzelhandel ist die Branche mit den meisten Aufstockern.

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