Greenpeace-Aktivisten haben am Samstag, 12. April, bunte Ostereier mit Sprühkreide auf den Boden vor dem Leipziger Lidl-Markt in der Windscheidstraße 1 gesprüht. Zudem informieren die Aktivisten mit Aufstellern und Flyern über den möglichen Einsatz von Gentechnik bei Geflügelfleisch und Eiern von Lidl. Geflügel und Legehennen sollen ab sofort wieder mit Gen-Futter gefüttert werden.

“Den Verbrauchern wird Gentechnik indirekt und unbemerkt über Eier, Fleisch und Milch ins Essen geschummelt, ohne dass die Produkte gekennzeichnet sind”, so Florian Fitzner von Greenpeace Leipzig. Schon zu Ostern können Lidl-Eier, die mit Gentechnik hergestellt wurden, bei den Verbrauchern auf dem Tisch landen. Dagegen protestierten Greenpeace-Aktivisten am Samstag in insgesamt 34 Städten.

Die Verbraucher wollen keine Gentechnik in ihrem Essen und sind auch bereit, mehr Geld dafür auszugeben. Das ergab eine repräsentative Umfrage, die das Forsa-Institut im Auftrag von Greenpeace im April 2014 erstellt hat. 79 Prozent der Befragten ist es wichtig oder sehr wichtig, dass Legehennen und Geflügel nicht mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert werden.

Kennzeichnungspflicht für Gentechnik gefordert
Fast alle Befragten, 93 Prozent, sind der Meinung, dass Geflügelfleisch und Eier gekennzeichnet werden sollten, wenn die Tiere mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert werden. Die große Mehrheit der Befragten ist nach eigenen Angaben auch bereit, mehr Geld für Geflügel und Eier auszugeben, wenn die Lebensmittel ohne Futter aus gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt wurden. 80 Prozent würden mehr als zehn Cent zusätzlich für ein gentechnikfreies Hähnchen ausgeben. 85 Prozent der Befragten würden mehr als einen Cent mehr für ein Ei ausgeben, wenn dieses ohne Gentechnik produziert wird. Mit diesen Mehrkosten, die die Verbraucher tragen würden, ist eine gentechnikfreie Produktion problemlos möglich.

“Die Wünsche der Verbraucher sind eindeutig und werden vom Handel schlichtweg ignoriert. Lidl, Aldi und Co müssen jetzt handeln und ihre Produkte frei von Gentechnik halten”, sagt Florian Fitzner von Greenpeace-Leipzig.

Der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft hatte im Februar angekündigt, genmanipuliertes Soja zur Fütterung von Hühnern einzusetzen. Angeblich stünde nicht mehr ausreichend gentechnikfreies Soja zur Verfügung. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Im Vergleich zur Vorsaison gibt es nach Angaben des brasilianischen Verbandes der Produzenten gentechnikfreier Soja (Abrange) zehn Prozent mehr gentechnikfreies Soja.

Gentechnik in der Landwirtschaft ist mit einem hohen Einsatz von giftigen Spritzmitteln verbunden und steht für eine industrialisierte Landwirtschaft, die auf großflächige Monokulturen setzt, die Artenvielfalt zerstört und Böden und Wasser schädigt. Greenpeace fordert eine nachhaltige, ressourcenschonende Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel für alle.

www.greenpeace-leipzig.de
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Zur Forsa-Umfrage:
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