Es ist bei der Klimawende genauso wie mit der Corona-Pandemie: Damit unsere Gesellschaft die Herausforderung meistert, müssen alle mitmachen. Und selbst kleinste Beiträge zählen und tragen dazu bei, unser Verhalten zu ändern. Auch so etwas wie das von den Stadtwerken Leipzig und der IHK gegründete Leipziger Effizienz-Netzwerk. Da kann man nämlich auch voneinander lernen. Jetzt hat sich das Netzwerk neu ausgerichtet.

Neue Mitglieder, neue Förderer, neue Ziele: Das gemeinsame Energieeffizienz-Netzwerk der Leipziger Stadtwerke und der IHK zu Leipzig, das in den vergangenen beiden Jahren erfolgreich gewesen ist und insgesamt 10.176 Tonnen CO2 sowie 37.301 Megawattstunden durch die Modernisierung von Beleuchtungs-, Prozess- und Lüftungstechnik eingespart hat, geht in eine neue Runde und richtet sich neu aus. Die Auftaktveranstaltung fand gerade statt, teilen die Stadtwerke mit.Sie bestätigen damit aber auch, dass auch so ein Verbund erst einmal nur kleine Brötchen bäckt. Denn 10.176 Tonnen CO2 sind im Verhältnis zu den 3,3 Millionen Tonnen, die die Stadt Leipzig pro Jahr emittiert, eher ein Tropfen auf den heißen Stein. Etwas anders ist es mit den 37.301 Megawattstunden, umgerechnet 37,3 Gigawattstunden. Allein 2019 hatte Leipzig einen Verbrauch von 950 Gigawattstunden an Strom.

Aber auch die Vorbildwirkung so eines Effizienz-Netzwerks darf man nicht unterschätzen. Denn was im einen Bereich umsetzbar ist, kann auch in anderen Bereichen genutzt werden. Und der Blick ins Statistische Jahrbuch der Stadt zeigt, dass die Leipziger/-innen gerade bei Strom tatsächlich schon spürbare Einsparungen geschafft haben. Allein von 2017 zu 2019 sank der Stromverbrauch in Leipzig von 1.011 Gigawattstunden auf 950 Gigawattstunden. Und das trotz wachsender Bevölkerung.

Jetzt noch eine Schippe draufpacken

„Unter der Schirmherrschaft von Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal und unter Begleitung von Simone Ariane Pflaum, Leiterin des neuen Referats Klimaschutz, starten wir in eine neue Runde – auch mit dem Anspruch, 2023 das Energieeffizienz-Ergebnis von 2021 zu toppen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass uns das mit den starken Partnern im Netzwerk gelingen wird“, sagt Stephan Klan, Leiter Vertrieb Großkunden bei den Leipziger Stadtwerken.

„Ein weiteres wichtiges Ziel des neu gegründeten Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerks ist es, für jedes Unternehmen eine eigene Dekarbonisierungs-Roadmap zu entwickeln, die einen Absenkpfad mit konkreten CO2-Einsparmaßnahmen und den jeweiligen Investitionskosten sowie CO2-Einsparungen aufzeigt.“

Ein Großteil der bestehenden Netzwerkteilnehmer wollen sich auch unter der Neuausrichtung weiter engagieren. Zusätzlich konnten weitere Unternehmen für das Netzwerk gewonnen werden. Damit hat das Netzwerk aktuell 16 Mitglieder.

Diese sind nun: BMW Werk Leipzig, GF Casting Solutions Leipzig, HeiterBlick GmbH, HTWK Leipzig, HQM Härtetechnik GmbH, JAF Imholz, Kirow Ardelt GmbH, Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH, Leipziger Stadtwerke GmbH, Nüßing GmbH, Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf, Model Sachsen Papier GmbH (ehem. Stora Enso Eilenburg GmbH), Westsächsiche Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH, Julius Schulte Trebsen GmbH & Co. KG, SIG Combibloc Group und Sirius Facilities GmbH.

Das Netzwerk ist aufgrund des Energieverbrauchs seiner 16 Teilnehmer eines der größten Netzwerke in Deutschland und Teil der Initiative der Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke der Bundesregierung. Netzwerk-Partner LVB übrigens hatte 2018 einen Stromverbrauch von 60,2 Gigawatt, die 2019 auf knapp 59,4 Gigawatt gesenkt werden konnten.

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