Eine brutale Auseinandersetzung zwischen zwei Männern Ende letzten Jahres beschäftigt seit Donnerstag das Leipziger Landgericht. Nur knapp überlebte das Opfer einen Stich in die Halsschlagader. Der mutmaßliche Angreifer muss sich nun wegen versuchten Totschlags verantworten.

„Heute bringe ich dich um“ – diese Worte soll Tika M. (34) seinem Kontrahenten Walid R. (40) noch an den Kopf geknallt haben, ehe er ihn am 16. Dezember 2019 um 23:40 Uhr auf der Hildegardstraße mit einem Schraubenzieher attackierte. Der Angegriffene setzte sich zunächst erfolgreich zur Wehr und schlug den Täter damit in die Flucht, so Staatsanwalt Torsten Naumann in seiner Anklageschrift.

Angreifer kehrte noch einmal zurück

Doch nur etwa eine halbe Stunde später seien die beiden Männer vor einem Grundstück in der Eisenbahnstraße erneut aufeinandergetroffen. Laut Ermittlungsbehörden schlug Tika M. diesmal mit einem Holzknüppel auf Walid R. ein, ehe er ihn mit einem Messerstich in die Halsschlagader lebensbedrohlich verletzte. Der damals 39-jährige Mann aus Tunesien brach zusammen, sein Leben wurde durch eine Not-Operation gerettet.

Tika M. sieht sich nun mit dem Vorwurf unter anderem des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung konfrontiert, der ihm eine langjährige Haftstrafe einbringen könnte. Zum Prozessbeginn am Donnerstag bestätigte der Algerier lediglich seine Personalien, sodass die Verhandlung nach dem Vortrag der Anklage bereits vertagt wurde. Damit bleibt auch die Frage nach einem möglichen Tatmotiv vorerst unbeantwortet.

Aussage angekündigt

Dies könnte sich aber ändern, sofern Tika M. sich noch zum Tatvorwurf erklärt: „Grundsätzlich ist an eine Äußerung gedacht“, sagte sein Verteidiger Christian Avenarius. Diese wird voraussichtlich zur nächsten Sitzung am 23. Juni erfolgen.

Ein Urteil wird derzeit für Anfang Juli erwartet. Momentan sind noch drei Verhandlungstage geplant.

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