Vielleicht nicht „Forever Young“, aber nach mehr 40 Jahren im Business immer noch da: Am Dienstagabend begeisterten Alphaville – von der Originalbesetzung alleinig noch durch Sänger Marian Gold vertreten – im Rahmen ihrer „FOREVER! Best of 40 Years“-Tour tausende Zuhörer*innen in der Quarterback-Immobilien-Arena. Als Septett, bestehend aus Gold, zwei Background-Sängerinnen, einer Bassistin sowie einem Gitarristen, Schlagzeuger und Keyboarder, spielte sich die Band durch die Jahrzehnte, welche nach dem fulminanten Debut mit „Big in Japan“ in 1984 einige Höhen und Tiefen für die Musiker*innen zu bieten hatte.
Besagter Titel durfte natürlich an diesem Abend in der Arena nicht fehlen. Die Idee dazu, so Gold, entstand lange vor ‚84, als er nach seiner Entlassung aus der Armee auf dem Weg nach Haus am Bahnhof Zoo in Westberlin landete. Ein irres Erlebnis für den jungen Mann, der seine Eindrücke aufschrieb und im Synthpop-Trio vertonte, das damit einen Platz 1 in den US-Dance-Charts landete.
Es folgten die Single-Auskopplungen „Sounds Like a Melody“ und „Forever Young“ – beides Songs, die auch das Leipziger Publikum zum Ende des etwa eineinhalbstündigen Konzerts final von seinen Stühlen riss. Was nicht zuletzt auch an der glasklaren Stimme Golds lag, der mit immerhin 70 Jahren noch immer sang wie in den Anfangsjahren der Band. Welche es ohne die Treue des Publikums nach so vielen Jahren – korrekterweise bereits 41 – nicht geben würde, so der Sänger.
Die Idee, die Zuhörer*innen sitzend mitfiebern zu lassen, könnte allerdings einer der Gründe für die leicht verhaltene Stimmung des Abends gewesen sein. Auch, dass die zwei Sängerinnen, welche den Alphaville-Frontmann im Background unterstützten, so richtig erst ab der Mitte des Konzerts zu hören waren, nachdem am Sound eventuell nachjustiert worden war – verschmerzbar, aber doch sehr schade vor allem für die beiden Frauen und den Gesamtklang.
Umso präsenter auf der Bühne dafür zeigte sich der Keyboarder, „das schlaueste Bandmitglied“, wie Gold hervorhob und damit auf den Doktortitel des Tastenmannes anspielte. Letzterem zuzuschauen im freien Tanz und offensichtlicher Freude an seinem Instrument und der Musik stimmte schlussendlich sehr versöhnlich.
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