Am 1. März kürzte die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig ihre Öffnungszeiten, öffnet seitdem erst um 9 statt wie früher schon um 8 Uhr. Und das sei schon ein Kompromiss, teilte das Hohe Haus der Bücher mit, für eine Aufrechterhaltung der Öffnungszeiten fehle das Geld. Doch auch der Kompromiss gilt nur drei Monate. Dann will man die Besucherfrequenz neu bewerten und vielleicht doch - wie ursprünglich geplant - erst ab 10 Uhr öffnen. Das Leipziger Aktionsbündnis gegen diesen Einschnitt macht weiter.

Nach einer Woche verkürzten Lesebetriebs seien die künftigen Öffnungszeiten der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig weiter unklar, stellt es fest. Das Bündnis aus StudentInnenrat und PromovierendenRat der Universität Leipzig sowie der Bürgerinitiative “Offene DNB” sieht in der vor zehn Tagen verkündete Regelung, wonach die DNB nach drei Monaten eine weitere Stunde Lesezeit kürzen will, keinen “Kompromiss”.

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Das Bündnis kündigt aus diesem Grund weitere Aktionen für eine offene Nationalbibliothek an. Bereits in der vergangenen Woche wurde dazu eine Petition beim Deutschen Bundestag eingereicht. Daneben bat das Bündnis per Brief die Mitglieder des Verwaltungsrats der DNB und des Bundestagsausschusses für Medien und Kultur, in deren Zuständigkeit die DNB fällt, um Unterstützung.

In einem Briefwechsel mit der Bibliotheksleitung – ebenfalls in der vergangenen Woche – betonen die Vertreter, dass es dem Bündnis um einen ungehinderten Zugang für Nutzergruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Voraussetzungen geht, die durch unflexible Öffnungszeiten tendenziell ausgeschlossen werden. Sie machen sich deshalb für die Wiedereinführung der bewährten Öffnungszeiten – Montag bis Freitag 8-22 Uhr und Samstag 9-18 Uhr – stark und wollen auch weiterhin das Gespräch mit verantwortlichen Politiker_innen sowie der Öffentlichkeit suchen. Die Vertreter begrüßen zugleich das neue Nachdenken der Bibliotheksleitung als einen ersten Schritt hin zu einer Wiedereinführung der bewährten Öffnungszeiten.

Aktuelle Informationen zur Bürgerinitiative und der Briefwechsel mit der DNB: www.forschungsgruppe-soziales.de/?q=aufruf

Die Petition mit der ID 40359 wird voraussichtlich in den nächsten Tagen auf der Webseite des Bundestags zu finden sein. Hier vorab als PDF zum download.

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