Geht es nach der Leipziger SPD-Fraktion im Rathaus, könnten Taxis bald mit einem Festpreismodell unterwegs sein. Dann wüsste man schon vor Fahrtbeginn, wie viel es kosten wird. Außerdem: Unklare Finanzierungsfragen bringen das „Deutschlandticket“ wieder in Gefahr und das Veterinäramt der Stadt hat bei Besuchen in Leipziger Restaurants gravierende Missstände entdeckt. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 11. August 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Aus der SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat kam heute ein Vorschlag, der zumindest für Kund*innen das Taxifahren etwas attraktiver machen könnte: den Preis für die Fahrt schon vor dem Beginn zu vereinbaren.

Das soll laut SPD ab Herbst im München möglich sein und ein ähnliches Modell könnten sich die Sozialdemokrat*innen offenbar für Leipzig vorstellen. „Wir wollen von der Leipziger Stadtverwaltung wissen, ob es auch hier bereits Überlegungen zu einer Festpreisoption und einem Preiskorridor gibt oder ob es möglicherweise rechtliche Hürden gibt, die das verhindern“, so SPD-Stadtrat Andreas Geisler. Seine Fraktion hat deshalb eine Anfrage eingereicht.

Einen solchen Preiskorridor soll es ebenfalls in München geben. „Damit sollen einerseits Dumping und andererseits weit überzogene Preisvorstellungen verhindert werden“, heißt es bei der SPD weiter. Aus Sicht der Partei bietet ein solches Festpreismodell auch Vorteile für Taxi-Unternehmen – schließlich müssten diese auch junge Zielgruppen erreichen, die häufig auf Alternativen zurückgreifen würden, bei denen der Preis vor Fahrtbeginn bekannt sei.

Mobilität in Deutschland und am Cossi

Eine Meldung, die im Kontext preiswerter und unkomplizierter Mobilität einigermaßen fassungslos macht: Das gerade erst im Mai eingeführte „Deutschlandticket“ ist angeblich „ernsthaft gefährdet“, berichtet unter anderem die Tagesschau mit Verweis auf die „Süddeutsche Zeitung“ heute.

Anlass sind offenbar erneute Uneinigkeiten bezüglich der Finanzierung des Tickets. Konkret geht es darum, wer ab 2024 für mögliche Mehrkosten aufkommt. Für 2023 wurde vereinbart, dass Bund und Land jeweils die Hälfte übernehmen. Und auch die planbaren Kosten bis 2025 möchte man sich teilen. Sollten diese geplanten Mittel ab 2024 aber nicht mehr ausreichen, ist bislang offenbar nicht geklärt, was dann passiert.

Diskussionen über Mobilität gibt es aber auch im Kleinen: Wie die LVZ heute berichtet, soll der Brückenneubau in der Koburger Straße so geplant werden, dass irgendwann Straßenbahnen Richtung Cospudener See fahren könnten.

Ob das in absehbarer Zeit passieren wird, ist vollkommen offen. Konkrete Pläne dafür gibt es nicht. Allerdings fordert der Verein „Ökolöwe“ eine solche Verbindung. Laut LVZ soll der Neubau der Brücke in der Koburger Straße voraussichtlich im kommenden Mai beginnen und etwa anderthalb Jahre dauern.

Veterinäramt ekelt sich

Auf dem Verbraucherportal Sachsen sind seit einigen Tagen zwei Restaurants in Leipzig gemeldet, weil das Essen dort unter „ekelerregenden Bedingungen“ hergestellt worden sei. Entsprechende Beobachtungen habe das Veterinäramt der Stadt Leipzig bei Besuchen Ende Juni und Anfang Juli gemacht. Es handelt sich dabei um ein Restaurant an der Karl-Liebknecht-Straße und eines nahe der Leipziger Messe.

Bemängelt wurde im Prinzip, dass die kompletten Einrichtungen dreckig und unhygienisch seien: Arbeitsplätze, Lagerstätten oder auch das Geschirr. Gegenüber der LVZ erklärten die Betreiber der Einrichtungen die Mängel mit einer ausgefallenen Kühlung und zu großem Gästeandrang. Dort ist auch zu lesen, dass solch gravierende Mängel bei Kontrollen in Leipzig die Ausnahme seien.

Worüber die LZ heute berichtet hat: über Trauerfeiern unter freiem Himmel,

über eine Ausstellung im Botanischen Garten und

über interessante Entwicklungen in der Neurochirurgie am Uniklinikum Leipzig.

Was heute außerdem wichtig war: Die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz am Sonntag vor. Anlass ist das Fußball-Pokalspiel zwischen Lok Leipzig und Eintracht Frankfurt. Für die Polizei handelt es sich um ein „Hochrisikospiel“, was auch daran liegen könnte, dass die Ultras der Hessen mit den Ultras von Chemie Leipzig befreundet sind. Schon jetzt ist klar, dass ein Hubschrauber im Einsatz sein wird. Auch Pferde und Wasserwerfer könnten zum Einsatz kommen.

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