Die Lücke in der Finanzplanung für 2027 bis 2029 ist größer, als bisher angenommen. Außerdem: Wegen der Partys auf der Baustelle an der Karl-Liebknecht-Straße setzt die Stadt jetzt verstärkt auf Kontrollen. Die LZ berichtet, was am Montag, dem 28. Juli 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Haushaltslücke

Kurz bevor das Kabinett am Mittwoch den Bundeshaushalt beschließen will, drangen am heutigen Montag Informationen hoch, nach welchen mehr Geld für die Finanzplanung für 2027 bis 2029 fehlt, als ursprünglich angenommen. Rund 172 Millionen Euro sollen in der Finanzplanung fehlen, bisher war man von einer Lücke von 144 Millionen Euro ausgegangen.

Grund für die größere Lücke sind unter anderem weitere Kompromisse der Bundesregierung. So geht es um den bereits beschlossenen „Wachstumbooster“ – ein milliardenschweres Kompensationspaket für Steuerausfälle von Ländern und Kommunen. Damit sollen Firmen steuerlich entlastet und somit die Wirtschaft angekurbelt werden.

Des Weiteren soll die Mutterrente bereits ein Jahr früher als geplant wirken. Zunächst sollte der Startschuss dafür am 1. Januar 2028 fallen, nun wird es bereits Anfang 2027 soweit sein.

Ärger wegen Karli-Partys

Die Leipziger Stadtverwaltung hat dieser Tage nachdrücklich darauf hingewiesen, dass das „Abhängen“ an der Baustelle auf der Karl-Liebknecht-Straße verstärkt kontrolliert werde. Denn immer wieder werden beim bunten Treiben auch Absperrungen übertreten.

„Der Bauablauf wird seit Wochen durch die Partynächte mit all ihren Begleiterscheinungen beeinträchtigt: Immer wieder müssen zunächst die Baustelle aufgeräumt, Müll eingesammelt und Fäkalien entsorgt werden, bevor die tägliche Arbeit beginnen kann. Auch wird die Lärmkulisse für viele Anwohner zur zusätzlichen Belastung. Hier appelliert die Stadt an die Rücksichtnahme der Feiernden“, heißt es vonseiten der Stadt.

Die Verwaltung wies außerdem auf die erhöhte Gefahr durch das Betreten der Baustelle hin: „Unter anderem durch Schutt, ausgehobene Gruben und freigelegte Leitungen besteht eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit der sich unbefugt dort aufhaltenden Personen.“

Am 18. Juli hatte auf Höhe des Südplatzes eine Party an und auf der gesperrten Straße stattgefunden. Laut Behördenangaben waren zeitweise etwa 1000 Personen vor Ort.

Gaskraftwerk-Träume, Apothekensterben und Ungerechtigkeit

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Katherina Reiches Gaskraftwerk-Träume: Sachsen sagt nicht nein – mit einem kleinen Aber

Trotz Überzahl und Traumkulisse: BSG Chemie verliert zum Auftakt gegen spielstarke Magdeburger

Kostendruck, gedeckelte Honorare: Wie kann man das Apothekensterben in Sachsen aufhalten?

Einem Leserhinweis gefolgt: Warum es in Leipzig genauso ungerecht zugeht wie in ganz Deutschland

Waffenstillstand und mutmaßliche Razzia auf der Eisi

Was heute außerdem wichtig war: Nach schweren Kämpfen haben Thailand und Kambodscha eine Waffenruhe vereinbart. Diese soll um Mitternacht beginnen. Am Donnerstag waren an der mehr als 800 Kilometer langen Grenze zwischen den beiden Nachbarländern Kämpfe entbrannt. Bisher geht man von 30 Todesopfern und zahlreichen Verletzten aus.

Auf der Eisenbahnstraße im Leipziger Osten fand am heutigen Montag anscheinend eine Razzia statt. Augenzeug*innenberichten nach waren mehrere vermummte Polizist*innen am Nachmittag an der KING Bar zugegen. Die Polizei hatte bis zum Redaktionsschluss (19.00 Uhr) noch keine weiteren Informationen veröffentlicht.

Was morgen wichtig wird: Am morgigen Dienstag wird am Bundesgerichtshof in Karlsruhe darüber entschieden, ob der Fraktionsvorsitzende der Linken, Sören Pellmann, Anspruch auf eine Geldentschädigung hat, nachdem sein Name in einem Protestaufruf der rechtsextremen Splitterpartei Freie Sachsen genannt wurde. Dadurch soll laut Pellmann der Eindruck einer gemeinsamen Demonstrantin geweckt worden sein. Besagte Veranstaltung hatte im September 2022 stattgefunden.

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Millionen- oder doch nur Milliardenlücken? Immerhin: Waffenstillstand auf der Eisi.

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