Teile Leipzigs mussten sich heute vorübergehend mit den Folgen eines Stromausfalls arrangieren, Sabotage scheint aber nicht dahinterzustecken. Und: Beim bundesweiten Warntag wurde über Probealarm der Katastrophenfall simuliert. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 11. September 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Stromausfall in Leipzig trifft viele Haushalte und Läden
Teile von Leipzig kämpften heute mit einem Stromausfall, der Privathaushalte und Geschäfte traf. Ampeln stellten den Betrieb teilweise ein. Ab der Mittagszeit seit etwa 12:45 Uhr kam nichts mehr aus der Steckdose, das betroffene Gebiet reichte vom innerstädtischen Neumarkt bis in den Osten, etwa zum Torgauer Platz. Am späten Nachmittag war die Versorgung wieder gewährleistet.
Am südlichsten Punkt soll auch der Bereich rund um die Reudnitzer Brauerei vom Blackout erfasst gewesen sein. Insgesamt mussten geschätzt 10.000 Menschen vorübergehend auf Strom verzichten. Ursache war nach Angaben der Stadtwerke mit hoher Wahrscheinlichkeit ein technischer Defekt im Umspannwerk Inselstraße (Zentrum-Ost).
Anders in Berlin, wo zeitweise bis zu 50.000 Menschen am Dienstag ohne Strom waren, viele auch danach noch: Hier gehen Ermittler von professionell durchgeführter Sabotage aus, mutmaßlich aus dem politisch linksextremen Lager.
Bundesweiter Probealarm auch in Leipzig
Plötzlich vibrierten und piepten die Handys, Sirenen heulten vielerorts auf: Mit einer bundesweiten Probewarnung wurde heute um 11:00 Uhr der Katastrophenfall in Deutschland simuliert. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wird dabei das sogenannte Cell Broadcast genutzt – ein technologisches Verfahren, um Warnmeldungen innerhalb eines Gefahrengebiets direkt auf Endgeräte zu schicken, so das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
11:45 Uhr wurde offiziell Entwarnung gegeben. Innerhalb der vergangenen Jahre waren in Deutschland vielfach wieder Sirenensysteme installiert bzw. modernisiert worden, wobei ein an- und abschwellender Ton eine Gefährdungslage signalisieren soll. Ursprünglich herrschte nach dem Umbruch von 1989/90 und dem Ende des Kalten Kriegs oft die Überzeugung, solche Sirenen nicht mehr zu benötigen. Sie schienen schlicht als Relikt von Szenarien aus einer anderen Zeit, die jetzt als undenkbar oder wenigstens weit hergeholt galten.
Doch unter anderem die verheerende Ahrtal-Flut vor mehr als vier Jahren und Russlands großflächiger Krieg gegen die Ukraine, der in Form hybrider Attacken und gezielter Provokationen längst auch EU und NATO trifft, haben zu einem Umdenken geführt. Und bekanntermaßen weiß niemand, was die Zukunft bringt.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Gastkommentar von Christian Wolff: Schieflage
Ein Weltmeister in Leipzig: Wenn Yusuke Matsumura pfeift, verzaubert er die Menschen + Video
Wohnung von Handala-Mitglied wegen Demoaufruf durchsucht
Stromausfall in Leipzig: Vor allem der Osten der Stadt betroffen
15 Jahre UNIKATUM Kinder- und Jugendmuseum Leipzig: Museumsfest am 20. September
Fake-Plakate bei der IAA in München: Er säuft und säuft und säuft
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Oasen im Osten: Mit Frank Richter unterwegs zu den gastlichen Orten des Ostens
Was sonst noch los war:
Eine lange Haft mit Sicherungsverwahrung gegen einen Leipziger Missbrauchstäter ist rechtskräftig.
Der Bundestag kippte die Immunität des Abgeordneten Maximilian Krah (48, AfD), es stehen Vorwürfe möglicher Bestechlichkeit im Raum.
Nach der mutmaßlichen Drohnen-Provokation Russlands gehen die Debatten weiter. Lettland hat inzwischen seinen Luftraum an der Ostgrenze gesperrt und Polen den Luftverkehr eingeschränkt, morgen tagt der UN-Sicherheitsrat.
Ein Angriff auf eine Lehrerin an einer Essener Berufsschule könnte islamistisch motiviert gewesen sein.
Kalenderblatt: Vor 24 Jahren …
Jeder weiß, wo er war, als ihn die Nachricht über die damals schon schnelllebige Medienlandschaft erreichte: Vier koordinierte Flugzeug-Angriffe islamistischer Terroristen fordern am 11. September 2001 in den USA fast 3.000 Menschenleben. Angriffsziele sind die Zwillingstürme des World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington D.C., eine weitere entführte Maschine stürzt in Shanksville, Pennsylvania ab.
Nach den Anschlägen der Terrororganisation Al Quaida ruft die damalige US-Regierung unter Präsident George W. Bush den weltweiten „Krieg gegen den Terror“ aus, was den Lauf der Geschichte bis heute beeinflusst. In den USA wurde auch am 24. Jahrestag der vielen Opfer von „9/11“ gedacht. Die Stimmung im Land wird dieser Tage überschattet vom jüngsten Mordanschlag auf den rechten und Trump-nahen Influencer Charlie Kirk.
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