Energiekosten endlich auf dem Rückzug: Verbraucher können aufatmen

Zuletzt aktualisiert: 18.05.2024

Willkommene Preissenkungen bei Strom, Heizöl und Gas Nach einer äußerst turbulenten Phase mit teils exorbitanten Preissteigerungen für Energie aller Art zeichnet sich für Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland endlich eine Entspannung ab. Wie aktuelle Daten des Vergleichsportals Check24 belegen, sind die Kosten für die Bereiche Strom, Heizöl und Gas in den letzten vier Monaten kontinuierlich gesunken.

Deutliche Rückgänge im Jahresvergleich Im direkten Vergleich zum Januar 2023 zeigen sich zum Jahresbeginn 2024 bereits deutliche Preisrückgänge in allen Energiesparten. Betrachtet man die Gesamtkosten für einen Musterhaushalt inklusive der 2023 geltenden staatlichen Preisbremsen, so lagen diese vor einem Jahr noch bei 6270 Euro. Aktuell werden dafür lediglich 5545 Euro fällig, ein Minus von satten 725 Euro oder 12 Prozent.

Die Details für die einzelnen Energiearten im Überblick:

Heizöl: 2000 Liter kosten im Januar 2024 durchschnittlich 2089 Euro. Vor Jahresfrist waren es noch 2319 Euro, also 230 Euro bzw. 10 Prozent mehr.

Gas: Für 20.000 Kilowattstunden Erdgas wurden im Januar 2023 dank Preisbremse 2682 Euro fällig. Aktuell sind es mit 2185 Euro gut 19 Prozent oder 497 Euro weniger.

Strom: Ein Musterhaushalt mit 5000 Kilowattstunden Verbrauch zahlte inklusive Strompreisbremse im Januar 2023 noch 2113 Euro. Ein Jahr später sind es mit 1846 Euro rund 13 Prozent bzw. 267 Euro weniger.

Tabelle mit Preisbeispielen je Energieart:

Energieart Jan 2023 Jan 2024 Differenz
Heizöl (2000 L) 2319 € 2089 € -230 € (-10%)
Gas (20000 kWh) 2682 € 2185 € -497 € (-19%)
Strom (5000 kWh) 2113 € 1846 € -267 € (-13%)

Vorübergehende Verschnaufpause oder nachhaltige Erleichterung? Zweifellos dürften die zuletzt gesunkenen Großhandelspreise für Energierohstoffe wie Öl und Gas zu den Preisrückgängen beigetragen haben. Die Frage ist jedoch, ob Verbraucher sich auf einer nachhaltigen Erholung einstellen können. Tatsächlich drohen bereits erste Gegenwind-Szenarien.

Höhere Stromnetzentgelte und CO2-Abgaben als Preistreiber Laut Steffen Suttner, Energieexperte bei Check24, müssen sich Haushalte ab den kommenden Wochen auf eine „Preisanpassungswelle“ bei vielen Energieversorgern einstellen. Ursachen sind steigende Stromnetzentgelte von etwa 3 Cent pro Kilowattstunde sowie eine Anhebung der CO2-Abgabe um rund 2 Cent je Kilowattstunde.

„Viele Versorger, gerade die Grundversorger, können diese staatlich veranlassten Kostensteigerungen erst mit Verzögerung an Endkunden weitergeben. Daher rechnen wir mit neuen Preisrunden in den nächsten Wochen“, so Suttner. Die größte Preissicherheit böten aktuell Angebotemit langfristiger Preisgarantie bei Alternativ-Anbietern.

Kunden, die jetzt wechseln, können die günstigen Konditionen sichern und sich vor Preisnachzahlungen schützen. „Ein Wechsel zu einem günstigen Alternativtarif lohnt sich für die meisten Haushalte definitiv“, empfiehlt der Energieexperte.

Fazit: Preisbremsen wirken, doch Wachsamkeit bleibt geboten Die von der Bundesregierung 2022 initiierten Preisbremsen für Gas und Strom haben ihre Wirkung nicht verfehlt und Haushalte vor dem Schlimmsten bewahrt. Trotz aller Turbulenzen und Preiswellen haben sie die Kosten zumindest zu einem gewissen Grad eingedämmt.

Doch Verbraucher sollten weiterhin wachsam bleiben, die Energiekosten engmaschig im Blick behalten und von Vergleichsportalen die günstigsten verfügbaren Tarife herausfiltern lassen. Nur so lassen sich nächste Preisschocks rechtzeitig antizipieren und abfedern.

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