Leipzig ist - wer hätte das gedacht - ein schöner Ort für Weltmusik. Eine Stimme dieser Weltmusik ist die Gruppe Liloba. Nach der Veröffentlichung ihrer ersten EP hat die Gruppe im Herbst den Creole (Wettbewerb für Weltmusik) für Mitteldeutschland gewonnen. Vor Kurzem wurde den Leipzigern zudem der Weltmusikpreis Förder-RUTH zugesprochen, den sie gemeinsam mit den anderen Preisträgern am 5. Juli auf dem TFF Rudolstadt überreicht bekommen.

Der Preis sowie das Festival in Rudolstadt sind die größten seiner Art im Genre Weltmusik in Deutschland.

Liloba bedeutet in der Sprache Lingála “die Stimme, das Wort”. Die Stimmen von Liloba sind Pierre Kalonji Tumba und Elsa Grégoire. Sie singen in Lingála, Tshiluba, Kisuahili und Französisch. Die Musik kommt von Rafael Klitzing und variiert nicht nur mit den Themen der Lieder, sondern auch je nachdem, in welcher Sprache gesungen wird.

Pierre Kalonji Tumba wird mit acht Jahren in den Kirchenchor seiner Heimatstadt Lubumbashi (Demokratische Republik Kongo) aufgenommen, wo er als jüngstes Mitglied bald zum festen Solisten avanciert. Nach seinem Abitur singt er in verschiedenen Gruppen in Kinshasa und wird mit über 250 Shows jährlich zu einem der gefragtesten Interpreten der Region – mehrmals auch im “Stade des Martyrs” vor über 130.000 Zuschauern.

Auf der Flucht vor dem Krieg in seiner Heimat verschlägt es ihn 2008 schließlich nach Leipzig, wo er bei einer Studiosession auf Rafael Klitzing trifft. Das Projekt Liloba entsteht. Die Arbeiten des Leipzigers lassen sich am ehesten als Brückenbau zwischen den verschiedenen – elektronischen wie handgemachten – musikalischen Welten beschreiben. Er sorgt mit seinen Arrangements dafür, dass Pierres Stimme den ihr zustehenden Raum erhält, einen Raum, den sich Pierre mit der belgischen Sängerin Elsa Grégoire teilt. Ursprünglich als Backgroundsängerin engagiert, wird schnell klar, dass Elsa eigene Lieder braucht und verdient. Mit ihr wird Liloba um eine musikalische, menschliche und kulturelle Note reicher.

Auf ihrer ersten EP präsentieren Liloba eine Kostprobe ihrer Musik. Die fünf vorgestellten Lieder erzählen von Liebe und Schmerz, Hoffnung und Krieg. Sie transportieren Optimismus und Zuversicht, auch und gerade weil sie keine Facette des Lebens ausschließen. In der Schnittmenge von traditionellen afrikanischen Rhythmen und urbanen europäischen Elektronika entsteht eine Welt voller Träume und Phantasie, die Liloba hörbar und fühlbar machen – Abend für Abend, Lied für Lied.

Beim TFF in Rudolstadt wird Liloba ein Konzert geben. Aber auch für Leipzig kann man sich schon einen Liloba-Termin vormerken: Am 10. Mai ist die Band in der nato zu erleben.

Das TFF Rudolstadt:
https://tff-rudolstadt.de
lilobamusic.de

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