Es ist das Leipziger Opernhighlight des Jahres. Startenor Rolando Villazon wird im Spätsommer Donizettis „Liebestrank“ inszenieren. Premiere ist am 14. September. Opernfans dürfen sich außerdem auf Neuproduktionen von Wagners Liebesdrama „Tristan und Isolde“ und Mozarts „Zauberflöte“ freuen.

Die Oper Leipzig ist der größte Kultureigenbetrieb der Stadt. Im vergangenen Jahr spielten Oper, Ballett und MuKo 391 Vorstellungen, davon 263 auf den beiden großen Bühnen im Opernhaus und im Haus Dreilinden. „Wir hatten im Wirtschaftsjahr 2018 schon wieder mehr Zuschauer“, freute sich Intendant Ulf Schirmer bei der Spielzeit-Pressekonferenz am Donnerstag. Insgesamt zählte die Oper spartenübergreifend 270.000 Gäste. Damit der Aufschwung bei den Zuschauerzahlen anhält, haben sich Schirmer und sein Team für die kommende Saison wieder ein umfangreiches Programm einfallen lassen.

Nach dem italienischen Auftakt steht der Spielplan im Zeichen des deutschen Repertoires. Schon am 5. Oktober folgt Wagners „Tristan“, der von Schauspielintendant Enrico Lübbe inszeniert werden wird. Am Pult steht natürlich Wagner-Spezialist Ulf Schirmer. Die Titelpartien übernehmen Meagan Miller und Daniel Kirch. Wagnerianer können sich außerdem auf Wiederaufnahmen des „Fliegenden Holländers“ und zwei Ring-Zyklen freuen.

Am 2. Mai hebt sich der Vorhang für eine Neuproduktion von Mozarts „Zauberflöte“. Es ist das erste Mal, dass Schirmer ein Werk aus dem aktiven Repertoire durch eine Neuproduktion ersetzen lässt. Die Regie liegt in den Händen von Shooting-Star Barbora Horáková Joly, die bei den International Opera Awards 2018 als Newcomerin des Jahres prämiert wurde. Das Dirigat übernimmt der Belgier David Reiland. Die Königin der Nacht singt die gefeierte Sopranistin Gloria Rehm. Außerdem erwarten die Zuschauer Neuinszenierungen von Viktor Ullmanns Bühnenweihfestspiel „Der Sturz des Antichrist“ (ab 21.3.) und des Strauss’schen-Spätwerks „Capriccio“ (ab 28.6.).

Das Leipziger Ballett komplettiert mit Jeroen Verbruggens Deutung von „Dornröschen“ seinen Tschaikowsky-Zyklus. Der Abend ist für Kinder ab 8 Jahren konzipiert. „Ich bin sehr stolz, dass ich acht verschiedene choreografische Handschriften präsentieren und die drei großen Handlungsballette Tschaikowskys zeigen kann“, erklärte Mario Schröder. Der Ballettdirektor Mario Schröder selbst wird sich in der zweiten Neuproduktion unter dem Titel „Lamento“ mit Musik von Udo Zimmermann und Henryk Gorecki auseinandersetzen (ab 08.02.). Ab dem 6. Juni zeigt das Ballett einen Dreierabend mit Arbeiten von Schröder, „Hausgott“ Uwe Scholz und des spanischen Choreografen Cayetano Soto.

Der Spielplan der „Musikalischen Komödie“ ist von den Möglichkeiten und Grenzen der Interimspielstätte im Westbad geprägt. „Wir werden dort einen Raum vorfinden, der von den Technikern erstmal zum Leben erweckt werden muss“, sagte Betriebsdirektor Torsten Rose. Die beschränkten Gegebenheiten spiegeln sich vor allem im Repertoire wieder, das sich in der kommenden Saison auf sechs Produktionen von der großen MuKo-Bühne beschränken muss.

Dem gegenüber stehen acht Premieren. Die Saison startet am 27. September mit der Schlagerrevue „Spiel mir eine alte Melodie“. Am 12. Oktober folgt der Ballettabend „Alexis Zorbas/Balkanfeuer“, choreografiert von Mirko Mahr. Bespielt werden soll das Westbad produktionsabhängig in vier verschiedenen Bestuhlungen. „Wir sind näher am Publikum dran“, so Rose.

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