Die Polizei warnt vor falschen Spendensammlern, die auf dem Weihnachtsmarkt ihr Unwesen treiben +++ In Leutzsch waren zwei Sprayer eifrig am Werke +++ In Markkleeberg wurde ein Navi-Dieb in Haft genommen +++ Unachtsame Autofahrerin - 11-Jähriger in Gohlis schwer verletzt +++ Dieb mit kreativen Ausreden erwischt.

Vorsicht vor falschen Spendensammlern

Auf dem Weihnachtsmarkt herrscht Hochkonjunktur für alle, die Geld verdienen wollen. Neben zahlreichen Verkäufern, Bratwurst-Grillern, Bäckern, Glühweinausschenkern usw. versuchen sich auch Straßenmusiker und Bettler am Erringen einiger Euros, die in der Vorweihnachtszeit bei den Besuchern nur allzu locker sitzen. Wenn man jedoch nichts zu verkaufen hat und kein Instrument spielen kann, bleibt für einige nur, sich unrechtmäßig des Geldes der Leute zu bemächtigen. So zieht der Weihnachtsmarkt alljährlich auch allerlei kreative Kriminelle an. Nicht nur Taschendiebe und Trickbetrüger treiben ihr Unwesen, auch unrechtmäßige Spendensammler.

Eine Behinderung oder wie im gestrigen Fall eine Taubstummheit ist schnell vorgetäuscht. Unter diesem Vorwand sammelten am Montagnachmittag mehrere Personen Geld zur Spende an einen vermeintlich gemeinnützigen Verein. Zwei davon ertappte eine Streife der Polizei bei der Ausübung ihres betrügerischen Handwerkes. Der 29-Jährige und die 15-jährige Jugendliche sprachen, wie sich herausstellte kein deutsch, dafür aber rumänisch. Und das ziemlich fließend. Die Beamten konnten sie auch sehr gut akustisch wahrnehmen, sowie das Klingeln und die Stimmen, die aus ihren Handys erklangen. Die bisher ergaunerten Spendengelder wurden einkassiert und ein Verfahren wegen Betrug gegen beide eröffnet.

Die Polizei mahnt nochmals zur Vorsicht. Die Sammler gestikulieren stark und zeigen Schreibmappen vor. Diese dienen perfekt als Deckung für Taschen- oder Trickdiebstähle. Oft büßen die Opfer mehr als nur das “Spendengeld” ein.

Zwei Sprayer und 34 Dosen

Ein Zeuge meldete sich heute Nacht bei der Polizei und teilte mit, dass zwei Sprayer aktiv unterwegs sind. Sie hatten bereits in einem Baustellenbereich ihre “Verschönerungen” mit grauer Farbe hinterlassen und auch mehrere Müllcontainer sowie die Wand eines Wohnhauses mussten für ihre Künste herhalten. Er gab an, dass beide dunkel gekleidet sind und Rucksäcke bei sich haben. Polizeibeamten konnten wenig später in der Otto-Schmied-Straße zwei Personen feststellen. Neben ihren Rucksäcken führten sie noch eine große Tüte bei sich. Darin befanden sich 34 Spraydosen.

Bei den Männern handelte es sich um einen 20- und einen 28-jährigen Leipziger. Beide waren alkoholisiert – 1,14 und 1,08 Promille. Der ältere stand zudem unter Betäubungsmitteleinfluss (Cannabis). Im Zuge der Überprüfungen wurde noch bekannt, dass ein Anwohner der Georg-Schwarz-Straße zwei Sprayer aufgrund ihrer Schmierereien angesprochen haben und von ihnen mit einer Sprühflasche am Kopf verletzt worden sein soll. Der Mann musste ärztlich versorgt werden. Jetzt wird geprüft, ob die beiden für diese Tat ebenso verantwortlich sind. Sollte sich dies herausstellen, haben sie sich neben Sachbeschädigung noch wegen Körperverletzung zu verantworten.

Navi-Dieb gestellt

Seit mehreren Wochen halten zahlreiche Pkw-Aufbrüche die Eigentümer und die Polizei in Atem. In der Nacht zum Dienstag wurde in der Gustav-Freytag-Straße in Markkleeberg ein Tatverdächtiger gestellt. Anwohner hatten nachts im Peter-Rosegger-Weg eine Person im Dunkeln beobachtet, die sich an einem Fahrzeug zu schaffen machte und danach mit einem gelben Fahrrad davongefahren war. Die Polizei stellte eine Person, auf welche die Beschreibung passte. In einer mitgeführten Tasche waren Navigationsgeräte, Airbags und andere Fahrzeugteile sowie Werkzeug zum Aufbrechen und Ausbauen von Fahrzeugelektronik. Zum Nachweis der Tat wurde ein Suchhund eingesetzt. Dieser lief vom Täter bis zum Tatort zurück. Dort war ein Auto aufgebrochen und das Navigationssystem entwendet. Der Hund lief dann noch weiter bis zu drei weiteren aufgebrochenen Pkws, wenige Straßen weiter. Hier fehlten genau die Teile, die der 19-jährige Tatverdächtige mitgeführt hatte. Er wurde in Haft genommen. Gegen ihn laufen Strafverfahren wegen Einbruchsdiebstahl. Die Polizei ermittelt.

11-Jähriger schwer verletzt

Ein 11-jähriger Junge fuhr gestern Abend mit der Straßenbahnlinie 10 in stadtauswärtige Richtung. An der Haltestelle Georg-Schumann-Straße/Wiederitzscher Straße stieg er aus. Eine 46-jährige Renault-Fahrerin beachtete nicht, dass die Straßenbahn in den Haltestellenbereich eingefahren war. Dabei erfasste sie den 11-Jährigen, welcher schwere Verletzungen erlitt und durch das eintreffende Rettungswesen sofort in ein Krankenhaus gebracht und stationär aufgenommen wurde. Die eintreffende Polizei stellte bei der 46-Jährigen Alkoholgeruch war. Ein sofort am Ort durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 0,46 Promille. Gegen die Frau wurde ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung in Verbindung mit einem Verkehrsunfall und einer Gefährdung im Straßenverkehr eingeleitet.

Fußgängerin verunglückt

Eine 82-jährige Fußgängerin wollte gestern Vormittag die Zschochersche Straße überqueren und lief zwischen verkehrsbedingt haltenden Fahrzeugen zur anderen Seite. Sie beabsichtigte, die Straßenbahnhaltestelle am “Adler” zu erreichen. Sie beachtete dabei jedoch nicht den Fahrverkehr im linken Fahrstreifen. Die Frau wurde von einem BMW (Fahrer: 32) erfasst und erlitt schwere Verletzungen. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Ausgefeilte Ausreden – Auf den Hund gekommen

Bisweilen kommt es vor, dass der eine oder andere Täter versucht, die Polizei an der Nase herumzuführen. Ausgefeilte Aussagen wie: “Ich weiß nicht, wie ich auf das Bild der Überwachungskamera gekommen bin, da muss mir jemand einen Streich spielen.” oder “Keine Ahnung, wieso meine Hände so ölverschmiert sind, ich habe das Motorrad jedenfalls nicht geklaut!” sind schon beinahe an der Tagesordnung. Doch der vorliegende Fall scheint den Verdacht zu erheben, dass hier einer glaubt, die Leipziger Polizisten könnten den Tag nicht von der Nacht unterscheiden.

Es war Sonntagnacht, etwa halb drei, als ein junger Mann (25) seine schlanke Statur nutzte, um sich zwischen den Stäben eines Zaunes, der das Gelände einer Eishalle in Taucha umschloss, hindurchzuzwängen. Ungünstig war allerdings, dass er dabei von zwei Streifenpolizisten beobachtet wurde, die wegen vermehrter Einbrüche in der vergangenen Zeit hier eine Streife in zivil durchführten. Die Polizisten beobachteten weiterhin, wie der Fremde an einem verschlossenen Nebeneingang rüttelte und mit einer Taschenlampe den Weg absuchte. Es war dunkel und das Gelände nicht separat beleuchtet, was erklären würde, warum er eine Taschenlampe dabei hatte. Doch warum trieb er sich überhaupt auf dem Gelände der Eishalle herum? Der Fremde erkannte einen Wagen auf dem Parkplatz und ging hin, um mit der Taschenlampe hineinzuleuchten. Dumm nur, dass da genau die zwei Polizisten drin saßen, die ihn beobachteten. Kurzerhand befragten sie den “Türenrüttler” nach dem Grund seiner Anwesenheit, woraufhin er nur zögerlich und leicht stockend erwiderte, dass er hier einen Hund suchen würde! Der Besitzer habe ihm am Abend zuvor, etwa gegen 23:00 Uhr erzählt, dass sein Hund weg wäre und ihn gebeten, ihm bei der Suche zu helfen. Und weil Hunde ja dafür bekannt sind, dass sie in verschlossene Gebäude eindringen und neuerdings auch durch Wände diffundieren können, hatte sich der besorgte 25-Jährige entschlossen, die Eishalle zu überprüfen.

Ungewiss, ob der Herr seinen eigenen Worten überhaupt Glauben schenkte oder nicht, war er der Polizei nicht unbekannt. Genau genommen wurde er bereits mit einem Haftbefehl gesucht, der noch in derselben Nacht vollstreckt wurde. Für die nächsten sechs Monate hat er nun jedenfalls eine neue Anschrift.

Kleine Anekdote am Rande: Besagter Herr war offensichtlich bereits im Zeitraum vom 25. zum 28.11. in die Eishalle eingebrochen und hatte dabei – wie ungeschickt! – sein Portemonnaie mit Personalausweis verloren. Nach dem Grund des Verlustes befragt, gab der 25-Jährige nur an, dass er bei einem Spiel gewesen sei und dabei wohl den Ausweis verloren habe. Ein großer Fan konnte er allerdings nicht sein. Er kannte weder den Gegner, noch die Farbe der Trikots, noch den Preis für seinen Sitzplatz. Alles in Allem erschienen seine Aussagen der Polizei mehr als unwahrscheinlich, weswegen er auch wegen jenem Einbruch als Verdächtiger gehandelt wird. Wetten werden im Übrigen keine angenommen …

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