Leipzigs Autonome lassen nicht locker. Ende Juli zerstörten Unbekannte fünf Fahrkartenautomaten der Leipziger Verkehrsbetriebe. In der Nacht zu Donnerstag griffen Linksextremisten das Firmenbüro von AfD-Chefin Frauke Petry an. Etwa eine Stunde später ging vor dem Polizeiposten in der Eisenbahnstraße ein Polizeiwagen in Flammen auf. Sechs Tatverdächtige wurden heute festgenommen.

In der Nacht zum 30. Juli hatten die Unbekannten im Stadtteil Reudnitz zuerst Bauschaum in das Ausgabefach des Geräts gesprüht und diesen mittels eines Brandbeschleunigers entzündet. Ein LVB-Mitarbeiter (25) hatte den Schaden festgestellt. Er hatte den Beamten auch mitgeteilt, dass in derselben Nacht vier weitere Fahrkartenautomaten im Stadtgebiet auf die gleiche Art und Weise beschädigt worden waren.

Die mutaßlichen Täter veröffentlichten ein Bekennerschreiben auf dem Szeneportal “Indymedia Linksunten”. Darin verargumentieren sie die Brandstiftungen mit der jährlichen Fahrpreiserhöhung am 1. August. Die Verfasser rufen Gleichgesinnte zu Nachahmungstaten und der Behinderung von Ticketkontrollen auf. Die Vorschläge der Aktivisten: Die Fahrscheinkontrollen zu verzögern, Tickets weiterzureichen und andere Fahrgäste vor Kontrolleuren zu warnen. Die Begründung dafür sehen sie darin, dass die Kontrollen vorrangig die Menschen treffen würden, welche sich meist die teurer werdenden Tickets nicht leisten können. So würde vermehrt auf Strecken kontrolliert, welche beispielsweise am Jobcenter vorbeiführten.

Die bisherigen Orte der Automatenbeschädigungen. Quelle: indymedia
Die bisherigen Orte der Automatenbeschädigungen. Quelle: indymedia

Anschläge auf Büro der AfD-Chefin am frühen Morgen des 6. August 2015

In der vergangenen Nacht suchten Unbekannte das Firmengelände von AfD-Chefin Frauke Petry in der Weißenfelser Straße auf. Gegen 2 Uhr wurde ein Nachbar von berstendem Glas geweckt. “Der Anwohner hat drei dunkel gekleidete Personen wahrgenommen”, berichtet Polizeisprecher Andreas Leopki. Als der Mann laut auf sich aufmerksam machte, flüchteten die Unbekannten.

Polizisten mussten feststellen, dass die Täter Scheiben eingeschlagen und Buttersäure in die Räumlichkeiten von Petrys Firma “PURinvent System GmbH” verschüttet hatten. Zu Schaden kam auch der Pkw einer Sicherheitsfirma, in den die Angreifer ebenfalls die übel riechende Chemikalie kippten, nachdem sie dessen Scheiben eingeschlagen hatten. Noch in der Nacht erschien ein Bekennerschreiben auf “Indymedia Linksunten”.

Nur eine Stunde nach dem Anschlag auf die Petry-Firma griffen Linksradikale den Polizeiposten in der Eisenbahnstraße an. Gegen drei Uhr bemerkten Beamte einen lauten Knall. “Anscheinend hatte ein Täter einen Stein gegen die Eingangstür geworfen”, teilt Lopeki mit. Die Täter setzten einen Funkstreifenwagen in Brand. Trotz sofort eingeleiteter Löschversuche entstand Totalschaden, den die Polizei auf 30.000 Euro beziffert.

Erste Festnahmen noch in der Nacht

Im Zuge einer sofort eingeleiteten Tatortbereichsfahndung entdeckten Einsatzkräfte eine sechsköpfige Personengruppe, die Fluchtverhalten an den Tag legte. “Die vier Männer und zwei Frauen flüchtete in ein Carré. Dies haben die Kollegen umstellt und die Personen festgenommen” schildert Loepki. Das Sextett im Alter von 16 bis 22 Jahren sei der linken Szene zuzuordnen.

Nach Polizeiangaben ist dabei ein 22-Jähriger als linksmotivierter Gewalttäter polizeibekannt. Gegen einen 18-Jährigen wird bereits wegen eines Landfriedensbruchs am Rande des Legida-Aufmarschs am 30- März ermittelt. Er soll damals als Teil einer hundertköpfigen Personengruppe versucht haben, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Die Ordnungshüter nahmen die Tatverdächtigen vorläufig fest. Gegenwärtig prüfen die Strafverfolger, ob Haftbefehle erlassen werden können. “Das befindet sich noch in der Klärung”, sagt Loepki.

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Es gibt 11 Kommentare

nun, ich stehe sachlich voll hinter olala! und bin ebenso wie herr freitag ein bissl traurig ob des disputs …

Olala schreibt einen Kommentar zu diesem Artikel und zieht darin Position gegen Gewalt jeglicher Art.
Stefan schreibt einen Kommentar zu Olala´s Kommentar, in dem er diese geschickt umgeht, statt dessen von reaktionären Kommentaren schreibt, die es zum großen Unglück „geschafft“, dass nicht mehr nach linker und rechter Gewalt unterschieden wird.
Olala bringt es erneut auf den Punkt „Dummes „gegaggere“, es gibt keine gute oder schlechte Gewalt!“.
Stefan kann sachlich nichts erwidern und flüchtet in persönliche Angriffe, erhebt sich herrisch und unterstellt Stammtischniveau.
Olala erwidert höflich, „Lieber Stefan, wieder nur ein langsam dümmlich wirkendes bla bla.
Nur Allgemeinplätze ohne auch nur ein ein einzigstes Argument aufzuführen. Einfach nur, sorry, hohles Geschwätz auf niedrigstem Niveau.“…
Stefan reagiert in bekannter Art ohne sachlich etwas beizutragen. Er bläht das Thema sinnlos auf und landet letztlich beim Grundgesetzt.
Olala steigt aus.
Ich, als Beobachter dieses Dialogs und Leser mit ähnlichen Erfahrungen seitens Stefan, mutmaße nur noch.
Dann Dein Tipp.

Mal eine kurze Frage. Was ist wohl bei dieser Debatte schief gelaufen? Ich gebe mal einen (persönlichen) Tipp ab. Statt in der Sache zu argumentieren, wurde es persönlich. Und das ist traurig – finde ich zumindest.

“Die passiv-aggressive, auch negativistische Persönlichkeitsstörung, ist gekennzeichnet durch ein tiefgreifendes Muster negativistischer Einstellungen und passiven Widerstandes gegenüber Anregungen und Leistungsanforderungen, die von anderen Menschen kommen.”

Ein öffentliches Forum wie die Leserkommentare anderer hier in der l-iz, können, als Anregung gedacht, in ihm Leistungsanforderungen mit erlebten Irritationen sein.

Wer Fehler findet, darf sie behalten oder schenke sie Stefan, er lebt von ihnen.

Im Gegensatz zu Dir macht die Justiz Unterschiede zwischen Gewalttaten. Für das dahinterstehende Geschwafel interessiert sie sich nur in ganz bestimmten Rechtslagen (etwa Bildung einer terroristischen Vereinigung, neuerdings die Diskussion über eine eigene Kategorie “Hasskriminalität”).

Was bin ich froh, dass das Grundgesetz mich vor den olalas schützt.

Lieber Stefan, wieder nur ein langsam dümmlich wirkendes bla bla.
Nur Allgemeinplätze ohne auch nur ein ein einzigstes Argument aufzuführen. Einfach nur, sorry, hohles Geschwätz auf niedrigstem Niveau.
Sinnlos Leute wie dich die Gewalt und Sachbeschädigung anders beurteilen als schlichten Rechtsbruch und versuchen linke gegen rechte Verbrecher aufzurechnen, hier im Kommentar zu überzeugen, dass solche Verbrechen eine Störung der demokratischen Ordnung bedeuten.
Im übrigen bin ich nicht bereit den schwachsinnigen Agumenten dieser Verbrecher zu folgen, dass dies als gerechtfertigte Reaktion auf Kontrollen und Fahrpreiserhöhungen der LVB anzusehen sei.
Überfalle doch eine Bank und knalle einen Banker ab, du wirst für deine Argumente, dass diese die Leute betrügen und für die Arbeitslosigkeit im Süden verantwortlich sind, sicher als neuer Robin Hood gefeiert.
In Deinem Sinne kann ich nur schlußfolgern:
Alles erlaubt wenn es nur mit linkem Geschwafel begründet wird. Dasselbe erlebe ich in rechten Foren nur mit dann rechtem Schwachsinn!

Im übrigen, wer lesen kann ist im Vorteil mein lieber Stefan, im Gegensatz zu Dir mache ich keinen Unterschied zwischen Gewalttaten. Für mich sind alle das gleiche verbrecherische Gesindel. Leider finden beide kriminelle Richtungen ihre Unterstützer die das kriminelle Handeln irgendwie versuchen herunterzureden, zu rechtfertigen und aufzurechnen.

Danke, olala, für Ihren langen Kommentar, welcher meine These glänzend untermauert.

An Ihren Kenntnissen über Weimar müssen wir aber noch ganz viel arbeiten. Die am Stammtisch mühsam erlernten Aussagen bedürfen einer erheblichen Ergänzung.

Dummes “gegaggere”, es gibt keine gute oder schlechte Gewalt!
Weder von rechts noch von links!
“Entglaste Haltstelle” hört sich wie ein durchgeführter Handwerkerauftrag an.
Wer Gewalt egal von wem und gegen wen so verharmlost dass in gute Gewalt, z.B. gegen LVB, und böse Gewalt unterschieden wird, gefährdet den demokratischen Grundsatz Probleme im öffentlichen Diskurs zu lösen. Wenn es Anschläge gegen im Bau befindliche Asylantenheime gibt können sich diese Kriminellen dann ja auf Dich berufen:

IST JA NUR SACHBESCHAEDIGUNG

Dies ist eine Pervertierung des Rechtes!
Nochmal es gibt keine gute oder böse Gewalt!

ES GIBT NUR GEWALT!!!!!!!!!

Das ist in einem Rechtsstaat von niemanden hinzunehmen.
Die primitive unterschwellige Unterstellung ich würde
rechte Gewalt verharmlosen ist eine böswillige Unterstellung die vom Text nicht gedeckt ist.
Es zeigt sich wieder ein Lagerdenken das zu einer demokratischen Diskussion unfähig macht.
Die Zerstörung der Weimarer Republik wurde von linker und rechter Gewalt unter anderem auch durch Sachbeschädigung geführt. Die Ergebnisse sind bis Heute noch nicht überall überwunden.

Wehret den Anfängen!

Zwischen Sachschäden und Personenschäden macht die Justiz zum Glück noch einen Unterschied. Reaktionäre Kommentare haben es hingegen zum großen Unglück “geschafft”, dass nicht mehr nach linker und rechter Gewalt unterschieden wird. Schnell wird eine entglaste Haltestelle als für die Demokratie gleich gefährdend wie ein brennendes Flüchtlingsheim (mit Menschen drin) aufgefasst, und man befürwortet eine Hatz nach “linken” Menschen, während die Brandstifter Szenenapplaus erhalten.

Ich erkenne hier keinen Unterschied zu anderen extremen Gesinnungen und Taten. Ich hoffe nur, dass die Justiz ihre Möglichkeiten voll ausschöpft und nicht nur den die Stirne runzelt.
Linke und rechte Gewaltakte sind gleichermaßen schwerkriminelle und demokratiegefährdende Handlungen die mit den Mitteln des Rechtsstaates schnellstmöglich aufgeklärt und mit den vorgesehenen Höchststrafen belegt werden müßen.

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