Warum das LKA Sachsen, die Leipziger Staatsanwaltschaft und die „Soko Linx“ am heutigen Morgen Hausdurchsuchungen in insgesamt neun verschiedenen Objekten durchführte (einige laufen noch) ist derzeit unklar. Bislang haben sich die Behörden zu den Maßnahmen nicht offiziell geäußert, auf Nachfrage ist beim LKA Sachsen von Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs und schweren Körperverletzungen die Rede. Doch einige Adressen liegen im Leipziger Süden, darunter die Wolfgang-Heinze-Straße, die Meusdorfer und die Pfeffingerstraße. Und auf Indymedia wird seit Mittag zu einer Demonstration aufgerufen.

Adressen in Leipzig-Connewitz, die natürlich die Spekulationen umgehend ins Kraut schießen ließen. Vermutet werden derzeit Ermittlungen wegen eines Angriffes im Februar auf heimkehrende „Gedenkmarsch“-Teilnehmer in Wurzen, doch auf Nachfrage kündigt ein LKA-Sprcher eine „flache Pressemitteilung“ in Kürze an. Heißt: auch in dieser wird die Leipziger Staatsanwaltschaft nicht klar benennen, warum die heutigen Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden.

Auf Nachfrage ist jedoch seitens des LKA von gemeinsamem Landfriedensbruch und schwerer Körperverletzung die Rede. Viel gefunden haben will man trotz der größeren Aktion nichts, doch auch für diesen Hinweis gilt wohl, dass man die laufenden Ermittlungen nicht gefährden möchte. Verhaftungen hat es hingegen am heutigen Tag keine gegeben.

Einsatz und Hausdurchsuchungen in 9 Objekten, darunter im Leipziger Süden. Foto: L-IZ.de
Einsatz und Hausdurchsuchungen in 9 Objekten, darunter im Leipziger Süden. Foto: L-IZ.de

Die Reaktion folgt prompt

Seit kurz vor 13 Uhr steht nun ein erster Demonstrationsaufruf auf Indymedia, welcher sich auf die Durchsuchungen bezieht. „Die Soko LinX, die Bereitschaftspolizei Leipzig und Beamte des Staatsschutz sind heute Morgen gekommen und befinden sich immer noch in Connewitz.“ So fanden „zahlreiche Hausdurchsuchungen in Leipzig Connewitz, weiteren Stadtteilen und in anderen Städten statt.“, heißt es dort aus anonymer Quelle.

Und für Leipzig seien diese „die bisher umfangreichsten Durchsuchungsmaßnahmen gegen die ‚linke Szene’ seit Jahrzehnten.“ Und, man „antworte“ darauf „heute mit einer Demo um 20:00 Uhr Herderpark“.

Dass die Aktion der Polizei durchaus ernst genommen wird, zeigen die Hinweise am Ende des kurzen Aufrufes. Hier wird zum Schweigen und zur Unterlassung von Spekulationen aufgerufen, da diese Informationen natürlich auch den Ermittlungsbehörden weiterhelfen könnten. Wenig versöhnlich heißt es am Schluss: „Jede Durchsuchung hat ihren Preis.“

Welchen, könnte sich heute ab 20 Uhr am Herderpark herausstellen.

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