Großalarm am Sonntagnachmittag: Im Bereich der Leipziger Eisenbahnstraße war es zu einer Auseinandersetzung in einem Café gekommen, in deren Verlauf ein Mann schwer verletzt worden war und trotz notärztlicher Versorgung wenig später in der Klinik seinen Verletzungen erlag. Am Montag melden die Behörden die Festnahme eines verdächtigen Mannes, gegen den wegen Totschlags ermittelt wird.

Einen Tag nach dem gewaltsamen Tod eines Mannes in der Leipziger Eisenbahnstraße wurde am Montagmorgen bekannt, dass die Polizei bereits gestern einen Tatverdächtigen gefasst hat. Wie Polizeisprecherin Josephin Heilmann auf LZ-Anfrage bestätigte, wurde ein 65 Jahre alter Mann festgenommen, der mit dem Tod des Opfers in Verbindung gebracht wird. Beim Verstorbenen handele es sich um einen 39-Jährigen, so Heilmann weiter.

Am gestrigen Nachmittag gegen 16 Uhr war es in einem Café auf der Leipziger Eisenbahnstraße offenbar zu einer Auseinandersetzung gekommen, in deren Verlauf der 39-jährige Mann schwer verletzt wurde und trotz Erstversorgung vor Ort wenig später in der Klinik verstarb.

Behörden wollen sich noch näher äußern

Genauere Angaben zum Tathergang und einem möglichen Motiv wurden noch nicht gemacht: „Wir stimmen uns mit der Staatsanwaltschaft ab“, so Polizeisprecherin Heilmann gegenüber der LZ. Im Laufe des Tages würden sich die Behörden möglicherweise konkreter äußern.

Parallel zum Einsatz auf der Eisenbahnstraße musste gestern gegen 19 Uhr auch ein größeres Polizeiaufgebot nach Leipzig-Grünau ausrücken, wo es nach LZ-Informationen eine Schlägerei gegeben haben soll. Ob aufgrund der zeitlichen Nähe ein Zusammenhang zum Geschehen auf der Eisenbahnstraße vorliegt oder es ein Zufall war, sei derzeit nicht klar, so Heilmann weiter.

Die Eisenbahnstraße war gestern bis in die späten Abendstunden im Bereich des Tatorts gesperrt, Schutzpolizei und Kripo waren mit Zeugenbefragungen und der Spurensicherung zugange. Mehrere Straßenbahnlinien und der PKW-Verkehr wurden vorübergehend umgeleitet.

Obduktion des Verstorbenen angeordnet, Staatsanwaltschaft prüft Antrag auf Haftbefehl

Wie die Polizeidirektion am Montagvormittag bekannt gab, soll der Verstorbene noch heute in der Leipziger Rechtsmedizin auf richterliche Anordnung hin obduziert werden, während zugleich die kriminaltechnischen Untersuchungen am Tatort weitergehen.

Ein 65-jähriger Mann befände sich aktuell unter Verdacht des Totschlags im Polizeigewahrsam, die Staatsanwaltschaft prüft den Antrag auf Erlass eines Haftbefehls beim Amtsgericht. Auch hier ist zeitnah mit einer Entscheidung zu rechnen, ob der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft muss.

Weitere Auskünfte würden mit Blick auf die laufenden Ermittlungen im Moment nicht erteilt.

Polizei hält sich bedeckt, sieht bisher aber keinen Zusammenhang zu Grünau

Nachtrag 11 Uhr: Laut einer schriftlich eingegangenen Erklärung der Polizeidirektion (PD) Leipzig scheint nun sicher, dass „die Auseinandersetzung in der Stuttgarter Allee (…) nach bisherigen Erkenntnissen nicht im Zusammenhang mit dem Geschehen in der Eisenbahnstraße“ steht.

Weitere Details zum Ablauf der Tat, zur Tatbegehung, dem Opfer und den Hintergründen des Streits wollte die PD bisher nicht kommunizieren.

Verdächtiger ist wieder frei

Update 25. April: Wie die LVZ berichtet, sei der wegen Totschlags Verdächtige wieder auf freiem Fuß. Demnach habe ein Ermittlungsrichter den Antrag der Staatsanwaltschaft mangels dringenden Tatverdachts abgelehnt. Die Anklagebehörde prüft mögliche Schritte gegen die Entscheidung, bei welcher ein Beschwerdeweg offensteht. Zu den genauen Gründen ist bisher nichts bekannt.

Hinweis: Dieser Text wurde erstmals am 24. April um 8:59 Uhr veröffentlicht und seither mehrfach aktualisiert.

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