Auf der Eisenbahnstraße wurde bei einer Auseinandersetzung eine Person getötet. Das Bündnis „Stötteritz Nazifrei“ protestierte am Samstag im Leipziger Südosten. Am Sonntag fand dann der 45. Leipzig Marathon statt. Und: In Potsdam gab es eine Einigung im Tarifstreit zum öffentlichen Dienst. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 22./23. April 2023 in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Konflikt auf Eisenbahnstraße: Eine Person verstorben

Am Sonntagnachmittag ist gegen 16 Uhr eine Person bei einer Auseinandersetzung schwer verletzt worden und kurz darauf gestorben, berichtet die Leipziger Volkszeitung. Wie Polizeisprecherin Therese Leverenz mitteilte, laufen derzeit die Ermittlungen vor Ort, weshalb es derzeit noch keine weiteren Informationen gebe.

Aktuell werden Zeug*innen befragt und Spuren gesichert. Der Bereich rund um das Retro Café ist gesperrt, weshalb die Straßenbahnlinien 1, 3 und 8 bis in den späten Sonntagabend hinein nicht oder nur mit erheblichen Verspätungen fahren. Auch für Fahrzeuge ist die Eisenbahnstraße in dem Bereich nicht passierbar.

Am Abend wurde mitgeteilt, dass die verletzte Person trotz ärztlicher Notversorgung in einer Klinik verstorben ist. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Der Livebericht vom Abend des 23. April 2023 findet sich hier. Im Laufe des heutigen Montagmorgens meldete die Polizei einen Tatverdächtigen.

Demo gegen Rechtsextremismus

An diesem Samstag, 22. April, folgten in Stötteritz rund 250 Menschen dem Aufruf des Bündnisses „Stötteritz Nazifrei“. Ab 14 Uhr sammelten sich die Teilnehmer*innen im Wilhelm-Külz-Park, danach lief der Aufzug über die Schönbachstraße und die Melscher Straße. Über die Holzhäuser Straße, Schlesierstraße, Thiemstraße, Naunhofer Straße und Ludolf-Colditz-Straße ging es dann zum Ausgangspunkt zurück.

„‚Mahnwachen‘ gegen die neue Unterkunft für Geflüchtete in Stötteritz, Hass und Hetze gegen People of Colour, Hakenkreuze sowie andere nationalsozialistische Symbole im Viertel, Angriffe auf Linke und Einschüchterungsversuche gegenüber politischen Akteur*innen – die Faschos fühlen sich immer noch wohl in Stötteritz und wähnen sich unbeobachtet“, so die Veranstalter*innen.

Die LZ war vor Ort. Hier geht’s zum Bericht. 

Öffentlicher Dienst: Einigung im Tarifstreit

Nach mehrstündigen Verhandlungen in Potsdam verständigten sich Bund, Kommunen und Gewerkschaften auf mehr Geld für den öffentlichen Dienst. Das betrifft rund 2,5 Millionen Beschäftigte. Diese erhalten nun eine steuer- und abgabenfreie Sonderzahlung von insgesamt 3.000 Euro in mehreren Stufen.

Verhandelt wurde außerdem, dass es ab März 2024 als Lohnplus einen Sockelbetrag von 200 Euro sowie zusätzlich 5,5 Prozent mehr geben wird. Die zusätzlichen Kosten für Städte und Gemeinden wurden auf 17 Milliarden Euro beziffert.

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte, man sei für einen Kompromiss so weit entgegengekommen, wie man es angesichts der schwierigen Haushaltslage noch verantworten konnte. Verdi-Chef Werneke meinte ebenfalls, man sei mit der Einwilligung an die Schmerzgrenze gegangen, berichtet deutschlandfunk.

Leipzig Marathon: 7.000 Teilnehmer*innen

Am Sonntag, 23. April, startete bei sonnigem Wetter die 45. Auflage des Leipzig Marathon. Nach vier Jahren Corona-Pause nahmen 7.000 Menschen ab 9 Uhr an der Sportveranstaltung teil.  Von Kinderlauf über Inline-Skaten bis hin zum klassischen Marathon war alles dabei.

Die letzte regulären Auflage des Leipzig Marathon im Jahr 2019 hatten Nic Ihlow (SC DHfK Leipzig) sowie als schnellste Frau Yvonne van Vlerken (Niederlande) gewonnen. Beide gingen auch diesmal an den Start; und beide konnten ihren Triumpf wiederholen. Ihlow siegte in einer Zeit von 2:30:03 Stunden, van Vlerken kam nach 2:44:27 Stunden ins Ziel.

Leipzig Marathon 2023. Foto: Sabine Eicker
Leipzig Marathon 2023. Foto: Sabine Eicker

Ebenfalls ein Leipziger war beim Halbmarathon erfolgreich. Der in Leipzig lebende Äthiopier Habtamu Agumas Geleta von der SG Motor Gohlis-Nord wurde in 1:08:30 Stunden Erster. Und auch die 10 Kilometer-Strecke blieb in Leipziger Hand. Rico Bogen gewann hier in 31:19 Minuten, Nadine Stricker (SG Motor Gohlis-Nord) war in 37:06 Minuten schnellste Frau.

Aus für Windanlagenbauer und Protest gegen Klimacamp

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat: Der Stadtrat hat diese Woche wieder getagt. Unter anderem zu folgenden Themen:

Zum für 2025 geplanten Radstreifen für die Rödelstraße,

zum Parkraum und Park & Ride in Leipzig,

zur Fortführung von 385 Stellen auf dem sozialen Arbeitsmarkt

und erneut zur (Nicht-)Familienfreundlichkeit der Stadtratsarbeit.

Außerdem haben wir berichtet über das Richtfest für die Heinrich-Mann-Schule in Meusdorf

und über die eventuell letzte BuWision-Schaufenster-Ausstellung.

Was außerdem wichtig war: Der Windanlagenbauer Eickhoff schließt zum Jahresende das Getriebewerk in Klipphausen nahe Meißen. Damit verlieren 180 Beschäftigte ihren Job. Das kam überraschend, selbst für die Werksleitung, wie die Sächsische Zeitung berichtet.

Derweil protestierten am heutigen Sonntag rund 250 Menschen in Mühlrose gegen ein geplantes Klimacamp. Die Bürger*innen seien mit der Umsiedlung und dem Tagebau einverstanden, während die Klimaaktivist*innen argumentieren, dass die Kohle unter Mühlrose wegen der Energiewende nicht mehr gebraucht werde, berichtet der MDR.

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