"Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom", soll Albert Einstein gesagt haben. Wichtig ist es trotzdem. Das jüdische Museum versucht es auf der Buchmesse mit roten beweglichen Würfeln. Diese enthalten Vitrinen, aufgedruckte Texte und Karten. Die robusten Würfel sind beweglich, damit sie von allen Seiten betrachtet werden können. So kann das Judentum neu entdeckt werden.

Vulkanier heben zum Gruß die rechte Hand und spreizen sie zwischen Mittel- und Ringfinger. Die Idee zu diesem Gruß in Star Trek hatte der Schauspieler Leonard Nimoy, der in der Science-Fiction-Serie Spock verkörperte. Als Kind hatte er in der Synagoge gesehen, wie die Gemeinde mit diesem Gruß gesegnet wurde. Inzwischen ist es ein beliebter Gruß unter Fans der Serie.

Das Jüdische Museum ist auf der Leipziger Buchmesse mit einer mobilen Ausstellung zu Gast, die im Verlauf des Jahres in Schulen gastiert: Bei den mobilen Würfeln können Schüler Objekte herausnehmen, Seitenwände abnehmen und selbständig erforschen. Jüdische Lebensläufe, jüdische Religion und jüdischer Alltag werden so für die Schüler lebendig.

Das passt sehr gut zum diesjährigen Messeschwerpunkt: vor 50 Jahren nahmen Israel und Deutschland diplomatische Beziehungen auf. 40 Autoren aus Israel und Deutschland  präsentieren während der Messe unterschiedliche Facetten des deutsch-israelischen Verhältnisses und spiegeln das Leben der jeweils anderen Gesellschaft.

2007 wurde die Ausstellung mit Unterstützung des Daimler Financial Services, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V. und dem Ehepaar Eric F. Ross und Lore Ross (sel. A.) gestartet. In Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin wurde sie entwickelt. Mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wird sie gefördert.

Für Museumsdirektor W. Michael Blumenthal ist das Ziel eindeutig: “Jeder Schüler in Deutschland sollte mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben, bevor die Schule beendet ist.” Mehr als 55.000 Jugendliche nahmen inzwischen am “on.tour”-Programm teil. Im September will das Museum das nächste Mal durch Sachsen fahren. Schulen können sich dafür bewerben, die Ausstellung zu beherbergen.

Buchmesse: Halle 2 Stand C400

Das jüdische Museum Berlin kommt in die Schulen und auf die Buchmesse. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
Das jüdische Museum Berlin kommt in die Schulen und auf die Buchmesse. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel

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