Feindlichkeit gegenüber Menschen, die nicht der heterosexuellen Norm entsprechen, ist auch in Deutschland noch immer ein Problem – wenngleich Personen, die das betrifft, nicht fürchten müssen, vom Staat hingerichtet zu werden, so wie beispielsweise im Iran. In Leipzig haben am Donnerstag, 17. Mai 2018, im Rahmen einer Demonstration etwa 300 Personen auf aktuelle Missstände hingewiesen.

Etwa 300 Personen haben am Donnerstag, den 17. Mai 2018, in Leipzig den Internationalen Tag gegen Homo-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHIT) gefeiert. Die vom Verein „RosaLinde Leipzig“ organisierte Demonstration startete am Alexis-Schumann-Platz in der Südvorstadt und endete auf dem Marktplatz. Am 17. Mai 1990 hatte die Weltgesundheitsorganisation beschlossen, Homosexualität nicht mehr als Krankheit einzuordnen.

IDAHIT-Demonstration in Leipzig. Foto: René Loch
IDAHIT-Demonstration in Leipzig. Foto: René Loch

Die Redebeiträge handelten sowohl von der Situation in anderen Ländern, in denen beispielsweise Homosexualität mit dem Tod bestraft wird und es immer wieder zu Angriffen auf Demonstrationen kommt, als auch von den Zuständen in Deutschland.

Eine Person aus Leipzig schilderte ihren Fall, über den auch die L-IZ berichtet hatte: Sie wollte am Amtsgericht eine Änderung ihres Vornamens und eine offizielle Bestätigung, dass sie nun als Frau lebt, erreichen, doch ein zuständiger Richter verlangte mehr Nachweise als üblich.

IDAHIT-Demonstration in Leipzig. Foto: René Loch
IDAHIT-Demonstration in Leipzig. Foto: René Loch

In weiteren Redebeiträgen ging es darum, dass Bi- und Asexuelle als solche in weiten Teilen der Gesellschaft noch immer nicht anerkannt würden, sondern stattdessen hören müssten, dass sie sich „noch nicht entschieden“ hätten oder gerade „in einer Phase“ seien. Auch der Rechtsruck in Deutschland und die Solidarität mit Geflüchteten spielte in Reden und Demoparolen eine Rolle.

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