Legida ist mittlerweile seit fast einem Jahr aus der Öffentlichkeit verschwunden, doch die von dort bekannten Akteure versuchen auch weiterhin ihr Glück. Am Sonntagvormittag fand auf dem Simsonplatz der angebliche Auftakt zu einer „Trump-Putin-Ralley“ statt. Allerdings zeigten weniger als 20 Personen Sympathie für das Vorhaben. Etwa 100 Menschen protestierten gegen die rechte Kundgebung.

Knapp 20 Personen haben sich am Sonntag, den 2. September, an einer rechten Kundgebung auf dem Simsonplatz vor dem Bundesverwaltungsgericht beteiligt. Diese war auf Facebook als Auftakt zu einer „Trump-Putin-Ralley“ beworben worden.

Zu den Teilnehmenden zählten die wesentlichen Akteure der ehemaligen „Offensive für Deutschland“. Diese war vor drei Jahren aus Legida hervorgegangen und hatte in Leipzig mehrere Demonstrationen veranstaltet. Die Redner auf dem Simsonplatz widmeten sich den gewohnten Themen: Medien, Politiker und Geflüchtete. Zudem drückten sie Sympathie mit den Präsidenten der USA und Russlands aus.

Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ (LNP) veranstaltete in Sichtweite eine Gegenkundgebung unter dem Motto „Popcorn gegen Verschwörungstheorie“. An einem Tisch gab es für die etwa 100 Teilnehmenden den kostenlosen Snack. Unter anderem die Bundestagsabgeordneten Sören Pellmann (Linke) und Monika Lazar (Grüne) waren erschienen. Vor Ort war auch Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke).

„Es hat sich bewahrheitet, dass das die Legida-Resterampe war“, sagte LNP-Sprecherin Irena Rudolph-Kokot im Anschluss an die Kundgebung. Mit Blick auf die rassistischen Ausschreitungen in Chemnitz sei es dennoch wichtig, sich auch kleinen Gruppen von Anfang an entgegenzustellen. „Wir werden das weiter beobachten und jeden neuen Versuch begleiten“, ergänzte Rudolph-Kokot.

Erst vor einigen Wochen hatte es auf dem Parkplatz vor der IHK eine ähnliche Veranstaltung gegeben. Diese richtete sich offiziell gegen Gewalt an Frauen. Etwa 50 Personen – die Mehrheit aus der Rockerszene – waren damals erschienen. Auf der Bühne wehten zwei Deutschlandfahnen.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

René Loch über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar