Laut einer Umfrage, die im Auftrag der „Leipziger Volkszeitung (LVZ)“ durchgeführt wurde, haben 42 % der Ostdeutschen wenig bis kein Vertrauen in das Parteiensystem und die parlamentarische Demokratie. Knapp 30 Prozent der Ostdeutschen sehen in einem starken Machthaber eine gute Regierungsform; unter den Männern sind es sogar 36 %. An diesen Zahlen wird deutlich: In Ostdeutschland hat die Demokratie große Akzeptanzprobleme.

Zu erklären ist dies u. a. dadurch, dass in den vergangenen 30 Jahren die politische Bildung in allen gesellschaftlichen Bereichen sträflich vernachlässigt wurde. Dadurch konnte sich ein großes Missverständnis metastasenhaft ausbreiten: dass in der Demokratie Probleme gelöst werden können ohne die eigene Beteiligung. Nur so ist zu erklären, dass nach dem „Aufbruch zur Demokratie“ im Rahmen der Friedlichen Revolution 1989/90 die Beteiligungsbereitschaft an der Demokratie und das Verständnis für demokratische Entscheidungsprozesse gering geblieben sind.

Davon können jetzt rechtsnationalistische, die Demokratie verachtende Gruppierungen wie Pegida/AfD profitieren. Sie reduzieren Politik darauf, Sündenböcke zu schaffen, Mauern der Abgrenzung zu errichten und tatsächliche wie kulturelle Zäune zu ziehen. Ihre politischen Ziele setzen auf Nationalismus und autoritäre Machtstrukturen. Das bedeutet Zerstörung der Demokratie.

Wir müssen dafür sorgen, dass 2019 ein Jahr des Aufbruchs zur Demokratie wird. Darum haben sich unabhängig davon, welche der demokratischen Parteien jeder einzelne bevorzugt, Bürgerinnen und Bürger auf der Grundlage des #aufruf2019 zusammengeschlossen, um das demokratische System und die gesellschaftliche Vielfalt zu verteidigen und weiterzuentwickeln. Wir sind der Überzeugung, dass bei aller Kritik und Unzulänglichkeit die Grundwerte unserer Verfassung nicht zur Disposition gestellt werden dürfen. Darum der Aufruf 2019 www.aufruf2019.de.

Mitmachen 1. Jeder ist eingeladen, sich für den Aufruf 2019 zu engagieren. Einfach Kontakt aufnehmen und sich im eigenen beruflichen und nachbarschaftlichen Umfeld für die Ziele des Aufrufs einsetzen. Bei uns steht im Mittelpunkt, wofür wir eintreten.

Unterstützer werden. Man kann den „Aufruf 2019“ online unterzeichnen: https://aufruf2019.de/unterstuetzer-werden/.  Das Formular ausfüllen und absenden. Demokratie ist kein anonymer Vorgang. Sie lebt von Bürgerinnen und Bürgern, die Gesicht und Courage zeigen. Inzwischen haben 500 Menschen den Aufruf unterschrieben. Stündlich werden es mehr.

Demonstrieren. Am Montag, 14. Januar 2019 rufen zur Demonstration auf: Für ein weltoffenes Leipzig – Für ein demokratisches Sachsen – Für ein friedliches Deutschland – Für ein geeintes Europa. Treffpunkt: 18:00 Uhr (nach dem Friedensgebet) auf dem Nikolaikirchhof. Route: Schuhmachergässchen – Reichsstraße – Grimmaische Straße – Petersstraße, Martin-Luther-Ring – Dittrichring – Thomaskirchhof – Thomasgasse – Marktplatz. Dort findet eine Kundgebung statt.

Mitmachen 2: Bitte für die Demo und Kundgebung jetzt intensiv werben: im eigenen Netzwerk, in der Firma, in der Nachbarschaft, im Verein.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Es gibt 7 Kommentare

Inwieweit unterscheidet sich “Aufruf 2019” von “Aufstehen”?
Eigentlich gar nicht, nur die Initiatoren sind andere.

Und da sind wir auch schon bei dem deutschen Problem: jeder will selbst seine Revolution führen. Getreu der deutschen Vereinsmeierei, inklusive der klar abgesteckten Reviere.

Was hat diese Form des gespaltenen Protestes jemals gebracht außer neue Drangsalen, schärfere Gesetze und noch mehr Uneinigkeit? Nichts.

Herr Wolff, bitte unterstützen Sie lieber “Aufstehen”, als eine gute und breit angelegte Initiative zu spalten nach alter Kapitalistenmanier

Mist, weil der “Aufruf 2018” schon vergeben war, mußte Christian Wolff doch tatsächlich bis Januar 2019 warten, um die ultimative Demokratierettung zu starten.

Halloooohhhh lieber Matthias 1…………..
Interessiert mich jetzt schon, welche Rolle des Georg Schramm und zu welcher Zeit du meinst..

Ich muss gestehen, irgendwo war er bei mir als Schauspieler, der in seiner Rolle Provokationen in den Raum wirft, mal schaut, was draus wird und eher über die Wirkung, die er damit erzielt überrascht ist, abgehakt.
Aber aus aktuellem Anlass ^^ habe ich da mal gegoogelt und ein Video aus dem Juli 2018 gefunden, wo der Mensch für sich spricht und das nachvollziehbar und gut (das von ihm Comedy-erwartende Publikum hört dann auch irgendwann auf, unpassend zu lachen):
Vortrag anlässlich medico international 50. Jubiläum: Zur Lage der Welt 2018
https://videogold.de/georg-schramm-zur-lage-der-welt-2018/

Oh Gott, Herr Pfarrer!
So beschissen, wie ich die AfD finde, eins Muß man ihr lassen: Sie wird demokratisch gewählt. Dagegen zu protestieren, ist zumindest in demokratischer Hinsicht fragwürdig. Sie und alle Unterstützer dieses Aufrufrs haben es in der Hand, eine andere Politik zu machen, eine demokratische Politik im Interesse der Menschen, aller Menschen. Dann erledigt sich das mit den Wutbürgern und Protestwählern. Ich fand übrigens Georg Schramm zu Wutbürgern gut, er meinte es sei Zorn. Abr das wer

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