Bürger/-innen, die über Weihnachten ihre Familien in Sachsen besuchen wollen, können bei der Übernachtung auch auf Hotels und Pensionen zurückgreifen. Als eines von mehreren Bundesländern weicht der Freistaat mit dieser Regelung von den gemeinsamen Beschlüssen von Bund und Ländern ab. Außerdem: Wohl kaum verwunderlich ist, dass die „Corona-Pandemie“ zum deutschen Wort des Jahres gekürt wurde. Die derzeitige Situation beeinflusste die deutsche Sprache in diesem Jahr enorm: Ein Großteil der unter die Top10 gewählten Wörter stehen im Zusammenhang mit Corona. Die L-IZ fasst zusammen, was am Montag, den 30. November 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Sachsen macht’s möglich: Übernachtungen in Hotels und Pensionen über Weihnachten erlaubt

Wie das Sächsische Gesundheitsamt der LVZ am heutigen Montag bestätigte, sollen über die Weihnachtstage Übernachtungen in sächsischen Hotels und Pensionen möglich sein. Damit ist der Freistaat zwar nicht das erste Bundesland, das eine Ausnahme in den zwischen Bund und Ländern beschlossenen Regelungen macht, handelt dennoch – wie auch alle weiteren Bundesländer – gegen die Empfehlung der Kanzlerin. Merkel mahnte an, dass es kaum kontrollierbar sei, ob nur Gäste in Hotels übernachten würden, die tatsächlich ihre Familien besuchten.

Die Zahlen in Sachsen liegen derweil bei 57.030 Neuinfektionen (Stand: 12:30 Uhr) im Freistaat. Das sind über 4.000 mehr als noch am Vortag. Seit vergangenem Freitag kamen 115 Todesfälle zur Gesamtzahl hinzu, die damit bei 961 liegt.

Zwei neue Fahrradstraßen für Leipzig

Bereits in der vergangenen Woche verkündete die Stadtverwaltung, dass ab dem heutigen Montag sowohl die Straßenzüge Am Elsterwehr/ Mainzer Straße (Zentrum West) sowie der östlich der Könneritzstraße gelegene Abschnitt der Industriestraße (Schleußig) als Fahrradstraßen gelten. Auf diesen dürfen sich ausschließlich Fahrradfahrer/-innen fortbewegen und auch nebeneinander fahren. Lediglich Anwohner/-innen dürfen die Straßen auch mit dem Pkw nutzen.

Zweifelhafter Ruhm: „Corona-Pandemie“ ist Wort des Jahres

Wirklich überraschend ist diese Neuigkeit nicht: Wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Vormittag bekannt gab, ist „Corona-Pandemie“ das Wort des Jahres. Auf dem zweiten Platz landet „Lockdown“, gefolgt von „Verschwörungserzählung“. Von den zehn ausgewählten Wörtern haben acht mit der Pandemie zu tun. Immerhin hat es die Bewegung Black Lives Matter auf Rang Nummer vier geschafft. Das zweite Wort ohne Bezug auf Corona, welches sich unter den Top10 befindet, ist das „Gendersternchen“.

Stollberger Bürgermeister rudert zurück

„Liebe Stollbergerinnen und liebe Stollberger, ich habe die Erklärung zur Absage des Weihnachtsmarktes aus dem Netz genommen. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich zu keinem Zeitpunkt behauptet habe, Corona gäbe es nicht oder die Krankheit wäre harmlos. Ich habe dafür geworben, über die Maßnahmen zur Bekämpfung von Corona zu diskutieren.“

So entschuldigt sich der Bürgersmeister vom erzgebirgischen Stollberg, Marcel Schmidt, nachdem er in der vergangenen Woche massiv in Kritik geraten war. Auf der Homepage der Stadt hatte Schmidt ein Schreiben veröffentlicht, in dem er die Absage der Weihnachtsmärkte kritisierte und sich offen gegen die geltenden Corona-Schutzverordnungen stellte. Der Brief wurde in den Medien vielfach geteilt und kritisiert.

„Ich möchte mich bei denjenigen entschuldigen, die meine Worte dahingehend verstanden haben, mir seien Kranke und ältere Menschen gleichgültig. Dass dem nicht so ist, wissen die Menschen, die mich und meine Arbeit seit Jahren kennen. Wenn meine Wortwahl eine andere Deutung zugelassen hat, dann tut mir das leid, das hatte ich nicht beabsichtigt“, erklärte Schmidt am heutigen Montag. Das vorherige Schreiben wurde inzwischen von der Homepage entfernt.

Worüber die L-IZ heute berichtet hat: Ein Mann, ein Kanu und eine halbe Tonne Müll: Leipziger Paddler ist „Gewässerretter des Jahres“. Außerdem steigt die Zahl der Lärmbeschwerden in Sachsen immer weiter an – nicht zuletzt durch die Einsätze von Polizeihubschraubern. Und: Der Verdacht auf Korruption im „Fahrradgate“ der Sächsischen Polizei besteht auch weiterhin.

Was heute außerdem wichtig war: In Leipzig sind derzeit 3.905 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das entspricht einem Zuwachs von 312 Neuinfektionen im Gegensatz zum Vortag. Insgesamt starben bisher 34 Menschen in der Stadt an dem Virus.

Was morgen passieren wird: Ja, morgen kann das erste Türchen im Kalender geöffnet werden. Ab dem 1. Dezember tritt aber auch die neue Sächsische Corona-Schutzverordnung in Kraft. Diese gilt vorerst bis einschließlich 28. Dezember und sieht vor, dass sich zukünftig nur noch Personengruppen von maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen.

Außerdem wird die Maskenpflicht auch auf Arbeits- und Betriebsstätten ausgeweitet – allein am direkten Arbeitsplatz darf der Mundschutz abgenommen werden. Kultur- und Freizeiteinrichtungen bleiben weiterhin geschlossen. Einzig Musikschulen dürfen für den Einzelunterricht wieder öffnen.

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