Die Malerin Sophie von Stillfried ist am 24. August dieses Jahres in Leipzig verstorben. 1974 in München geboren, studierte sie bei Arno Rink Malerei und legte ihre Meisterprüfung bei Neo Rauch ab. In ihrer künstlerischen Arbeit thematisierte sie hauptsächlich das Androgyne in seiner Wechselgestalt aus Stärke und Verletzlichkeit.
Befragt, was die Malerei für sie bedeute, sagte sie einmal: „Die Möglichkeit der eigenen Erfindung, Umdeutung und Interpretation von bildnerischen Inhalten: Was macht das Leben aus? Was bewegt mich? Wo tut es weh? Warum tut es weh? Wie geht es weiter mit unserem Dasein, wozu und warum?“ Stets war es ihr dabei wichtig, genau hinzusehen, um Sehgewohnheiten zu hinterfragen – ein Auftrag, den sie auch an die Betrachter ihrer Bilder weitergab.
Sophie von Stillfried waren Kompromisse – sowohl in ihrem Schaffen, als auch in ihrem privaten Leben – zutiefst verhasst, womit sie oft auch polarisierte. Sie passten einfach nicht zu ihrem unendlichen Drang nach Freiheit. Wer sie kannte, wusste, dass sie sich weder verbiegen noch ruhigstellen ließ.

Jedes Gefühl nahm sie hundertprozentig in sich auf. Alle Facetten ihrer schillernden Persönlichkeit drängten bis zuletzt danach, ausgelebt zu werden.
Sie hat sosehr nach dem Leben gegriffen, dass die Zeit einfach nicht mehr ausreichen konnte. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie, der wir alle Kraft wünschen, ihre Trauer zu durchleben.
Nils Müller und Jana Voigtmann im Namen aller Freunde und Weggefährten Sophie von Stillfrieds.
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