Das Robert-Koch-Institut vermeldete am Mittwoch einen traurigen Höchstwert: Die deutschen Gesundheitsämter haben an einem Tag 952 Todesfälle übermittelt, die im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus stehen. Hoffnung macht eine Nachricht aus Amsterdam. Der Corona-Impfstoff der Pharmaunternehmen Pfizer und Biontech könnte bereits am kommenden Montag in der Europäischen Union zugelassen werden. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA teilten am Dienstag mit, am 21. Dezember über die Zulassung beraten zu wollen.

Bei der Zulassung des mRNA-Impfstoffs des Mainzer Biotechnologieunternehmens Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer hinkt die EU anderen Ländern hinterher. Großbritannien hat bereits medienwirksam mit dem Impfen begonnen. Der Brexit machte den Coup möglich. In den USA hat die zuständige Arzneimittelbehörde für das Vakzin Ende letzter Woche eine Notfallzulassung erteilt. Die ersten Impfungen sollen noch in der laufenden Woche stattfinden.

In der EU lässt der Start der Impfkampagne auf sich warten. Die EMA möchte erst am kommenden Montag über die Zulassung des neuartigen Impfstoffs beraten. Im Falle einer positiven Entscheidung müsste noch die Europäische Kommission grünes Licht geben. Dies gilt als Formsache, mit der binnen weniger Stunden zu rechnen wäre. Der komplexe Marktzulassungsprozess soll sicherstellen, dass die COVID-Impfstoffe die hohen Standards erfüllen, die für alle in der EU zugelassen Medikamente gelten.

Ursprünglich wollte die EMA erst am 29. Dezember über die Zulassung des Impfpräparats von Biontech und Pfizer entscheiden. Ausgelöst durch die globalen Entwicklungen setzten mehrere EU-Regierungen die Behörde zunehmend unter Druck, die Notfallzulassung zu erteilen. Die Verabreichung des Vakzins im Ausland hatte in Deutschland zu einer Debatte geführt, warum ein hierzulande entwickeltes Produkt im Inland erst mit Verspätung verimpft werden könne.

Biontech und Pfizer hatten ihren Antrag auf Erteilung einer bedingten Notfallzulassung vor zwei Wochen bei der EMA eingereicht. Sollte die EMA am Montag dem Antrag stattgeben, könnte die deutsche Impfkampagne noch in diesem Jahr starten. Nach einem Bericht von „Zeit Online“ ist dafür der 26. Dezember im Gespräch. Sachsen ist für den Impfstart gewappnet. Sozialministerin Petra Köpping (SPD) teilte am Dienstag mit, dass alle sächsischen Impfzentren einsatzbereit seien.

Es wird erwartet, dass die EMA bis 12. Januar außerdem über die Zulassung des Impfstoffs der Firma Moderna entscheiden wird, der ebenfalls auf der mRNA-Technologie basiert. Die neuartigen mRNA-Impfstoffe gelten in der Fachwelt als eines der viel versprechendsten Instrumente zur Eindämmung der globalen Pandemie. Bisher sind weltweit über 1,9 Millionen Menschen an COVID-19 verstorben. Am Mittwoch vermeldete das Robert-Koch-Insitut für Deutschland einen neuen Höchststand. Binnen eines Tages übermittelten die Gesundheitsämter 952 Todesfälle, die im Zusammenhang mit dem Virus stehen. Außerdem registrierte das RKI 27.728 Neuinfektionen – einschließlich möglicher Nachmeldungen der Vortage. Eine Woche zuvor waren 580 Todesfälle und 20.815 Neuinfektionen gemeldet worden. Laut RKI sind mittlerweile 23.427 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus verstorben.

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