Ein 26-Jähriger flüchtete heute Nacht vor einer Verkehrskontrolle und beschädigte dabei gleich zwei Streifenwagen +++ Ein 49-Jähriger wollte wohl gestern im Arbeitsamt im wahrsten Wortsinn „jemand die Pistole auf die Brust setzen“ +++ Ein 22-Jähriger wurde in der Fockstraße nach dem Weg gefragt und zum Dank umarmt – teures IPhone weg.

Verfolgungsfahrt, Honiggranate und Papierkram

Als Streifenbeamte des Polizeireviers Leipzig-Südwest heute Nacht den Fahrer (26) eines dunklen Hyundai i30 auf der Lützner Straße einer nächtlichen Verkehrskontrolle unterziehen wollten, trat dieser auf das Gaspedal und flüchtete über mehrere Straßenzüge. Letztlich bog er von der Karl-Heine-Straße nach links in die Gießerstraße ab, musste stark abbremsen und kollidierte mit einem entgegenkommenden Funkstreifenwagen (Mercedes-Vito), dessen Besatzung ihre Kollegen bei der Verfolgung des Flüchtenden unterstützen wollte. Anschließend legte der 26-Jährige den Rückwärtsgang ein und fuhr gegen einen inzwischen herangefahrenen zweiten Funkstreifenwagen (VW Golf), weshalb er den behördlichen Sachschaden auf etwa 2.000 Euro verdoppelte. Sodann konnte der Eingekeilte aus seinem Hyundai vorläufig festgenommen werden. Nach gefährlichen Gegenständen befragt gab er an, ein Einhandmesser in der Hose, einen Teleskopschlagstock in der Jacke und Betäubungsmittel im Auto zu haben. Zudem läge auch eine Handgranate in der Mittelkonsole, die er im Auwald gefunden hätte, weshalb Spezialisten des Landeskriminalamts (LKA) angefordert wurden.

Die Granate entpuppte sich letztlich als Honigglas, in dem sich zwar eine sprengstoffverdächtige Substanz befand, die jedoch wegen ihres Alters, ihrer Wirkstoffkonzentration und mangels Zünder keine akute Gefahr darstellte und beschlagnahmt wurde. Da der Mann unterdessen positiv auf einen Betäubungsmittelvortest reagierte, wurde eine Blutentnahme in die Wege geleitet. Im Fahrzeug fanden sich verschiedene Betäubungsmittel, deren Menge jedoch auf Eigenbedarf und nicht auf Handel schließen ließ. Außerdem wurde nach richterlicher Anordnung die Gohliser Wohnung des 26-Jährigen unter Beteiligung der LKA-Spezialisten durchsucht und dort ein weiterer sprengstoffverdächtiger Stoff sichergestellt. Hernach widmeten sich die Beamten der allseits beliebten Fertigung entsprechender Anzeigenformulare.

Behörden- und Waffengang

Ein 49-Jähriger begab sich in den gestrigen Mittagsstunden zum Arbeitsamt in der Georg-Schumann-Straße, lud vor dem Eingang eine augenscheinliche Handfeuerwaffe durch, steckte sie in seinen Hosenbund, ging in das Gebäude, sprach mit einer Mitarbeiterin am Empfang und wollte im Wartebereich Platz nehmen. Da sein Handeln jedoch einem Wachmann (55) aufgefallen war, bat ihn jener, die Räumlichkeit wieder zu verlassen. Der zweiten Aufforderung leiste der 49-Jährige dann zwar Folge, wollte aber auch wissen, warum er dies tun solle. Daraufhin wurde er über die vorherige Wahrnehmung informiert und zugleich gebeten, seine Jacke anzuheben. Nachdem er auch dieser Bitte nachgekommen war, zeigte er sich in gebrochenem Deutsch verwundert, dass er bei einem Behördengang keine Waffe mitführen darf und verweigerte zunächst auch das Verlassen des Gebäudes. Erst als der Wachmann einen Kollegen bat, die Polizei zu rufen, lief der 49-Jährige in Richtung Ausgang und offenbarte dabei schimpfend seine Motivationslage.

Demnach war er über verweigerte Auszahlungen erbost, die er notfalls auch anders einfordern wolle. Gleichwohl verließ er das Gebäude ohne weitere Diskussionen, wartete davor mit dem Wachmann auf das Eintreffen der Polizei und befolgte schließlich auch die Verhaltensanweisungen der Beamten. So hob er seine Hände, legte sich auf den Boden und ließ sich widerstandslos eine Handfessel anlegen. Neben der im Hosenbund steckenden Gasdruck-/Schreckschusswaffe (Pistolenform) trug er im Rucksack eine Blechkiste mit Magazinen und Munition bei sich. Außerdem führte er noch ein Klappmesser mit. Da er keine waffenrechtlichen Befugnisse vorweisen konnte, wurden die Gegenstände beschlagnahmt. Dies kommentierte der Mann mit Unverständnis, da er angeblich schön häufiger mit der Waffe Ämter und Behörden aufgesucht habe. Letztlich erhielt er ein Hausverbot sowie einen Platzverweis und wurde zu seiner Wohnanschrift verbracht, wo sich eine Durchsuchung anschloss, die ohne weitere Feststellungen blieb. Abschließend wurde ihm der bittende Ratschlag erteilt, seine Anliegen künftig vorzugsweise telefonisch zu klären. Mangels einer konkreten Bedrohungssituation laufen die Ermittlungen wegen Nötigung und aufgrund waffenrechtlicher Belange. Vielleicht sollte dem Mann jemand erklären, dass Äußerungen wie „die Pistole auf die Brust setzen“ oder „eine Bombe platzen lassen“ nur sinnbildlich Verwendung finden sollten.

Gemein ausgetrickst

Ein 22-Jähriger lief gestern Mittag auf der Fockestraße, als ihm in Höhe Heilemannstraße zwei unbekannte Männer, offensichtlich Südländer, entgegenkamen und nach dem Weg zum Connewitzer Kreuz fragten. Einer holte einen Stadtplan heraus und der junge Mann zeigte den Weg dorthin. Wohl als „Dankeschön“ umarmte ihn einer. Danach liefen sie weiter. Dem 22-Jährigen kam dies plötzlich „spanisch“ vor und wollte nach seinem Handy schauen. Dazu griff er in die rechte Außentasche seiner Jacke, dessen Reißverschluss jetzt offen war. Sein IPhone im Wert von über 900 Euro fehlte. Er ging zur Polizei.

Folgende Personenbeschreibungen sind bekannt:

Person 1 (Umarmer):
– 18 bis 20 Jahre alt, ca. 1,80 m groß, schlank
– dunkle Haare
– südländisches Aussehen
– trug schwarze mit weißer Aufschrift „Limited“, dunkle Jacke, schwarzes Beanee mit weißem NY-Signet und abgelaufene Nike-Schuhe

Person 2 (mit Karte):
– 18 bis 20 Jahre alt, ca. 1,80 m groß, schlank
– kurze dunkle Haare
– südländisches Aussehen
– bekleidet mit dunkelblauer Jeans, dunkler Oberbekleidung und ausgetretenen Nike-Schuhen.

Fette Beute

Ein Mitarbeiter im Außendienst war gestern bis in den späten Abend mit der Auslieferung von Lebensmittel-Waren beschäftigt und hatte gerade den letzten Kunden versorgt. Er verschloss den genutzten Mercedes Sprinter und begab sich zwecks Abrechnung noch einmal in das Geschäft in der Coppistraße. Während seiner Abwesenheit brach ein Unbekannter den Transporter auf und entwendete zwei Taschen, in welchen sich einerseits persönliche Dokumente sowie privates Geld in dreistelliger Höhe und andererseits die Tageseinnahmen seines Berliner Arbeitgebers befanden. Somit mussten der insgesamt gestohlenen Bargeldsumme leider noch zwei Vorkommastellen angefügt werden.

Radfahrer zog am Handtaschenhenkel

Eine junge Frau (23) befuhr gestern Abend den Radweg auf dem Johannisplatz. Als sie gerade das Grassimuseum in einem dunklen Abschnitt passierte, näherte sich von hinten ein Radler, der am Riemen ihrer Umhängetasche zog. Beide kamen durch den Ruck ins Straucheln und stürzten. Aus Angst vor einem gewaltsamen Übergriff übergab die Geschädigte dem unbekannten Täter die Tasche, der damit die Flucht in Richtung Augustusplatz ergriff. Die 23-Jährige stieg wenig später in ein Taxi, dessen Fahrer den Räuber verfolgte, ihn dann jedoch aus den Augen verlor. Daraufhin erstattete die Geschädigte, die beim Sturz unverletzt blieb, Anzeige. Glück und Pech für die junge Frau: Passanten fanden ihre Umhängetasche und gaben diese in einem Hotel ab. Eine Mitarbeiterin verständigte darüber die Polizei. Beamte übernahmen das Fundstück und übergaben die Tasche der jungen Frau. Leider fehlte daraus das Handy. Die Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt.

Folgende Personenbeschreibung des Räubers liegt vor:

– 15 bis 18 Jahre alt, ca. 1,70 m groß, sehr schmal, schmächtig
– trug dunkle lange Hose, dunkle Winterjacke, darunter einen roten Kapuzenpullover, dessen Kapuze über den Kopf gezogen war
– bei dem Rad handelt es sich um älteres Citybike, eine Art Hollandrad.

Kripobeamte haben die Ermittlungen aufgenommen.

Kellerbrand und Fahrraddiebstahl in Grünau

Ein Hausbewohner (63) der Offenburger Straße 5 rief heute Morgen Polizei und Feuerwehr in die Offenburger Straße, da er starken Rauch aus dem Keller bemerkte hatte. Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Grünau sowie der Berufsfeuerwehren West und Südwest waren im Einsatz und löschten den Brand im Keller, wozu auch mehrere Kellerfenster durch die Feuerwehrleute zerstört werden mussten. Es brannten mehrere Boxen; andere Räumlichkeiten im Keller wurden nicht in Mitleidenschaft gezogen. Hausbewohner mussten nicht in Sicherheit gebracht werden. Allerdings kam es in einer Wohnung der 10. Etage zu einer starken Verqualmung. Da niemand auf Klingeln und Klopfen reagierte, öffneten die Kameraden die Wohnungstür gewaltsam. In der Wohnung befand sich keiner. Die Tür wurde später vom bestellten Schlüsseldienst wieder verschlossen. Während der Maßnahmen am Brandort meldete sich bei den Beamten ein Hausbewohner (71) und teilte den Diebstahl seines gesichert abgestellten Fahrrades aus dem Kellerbereich mit. Augenscheinlich gab es keine Beschädigung an der verschlossenen Kellertür. Bei dem gestohlenen Rad handelt es sich um ein silberblaues Citybike im Wert von etwa 300 Euro. Das Fahrrad wurde zur Fahndung ausgeschrieben. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an. Zum Ausbruch des Brandes waren alle Haus- und Kellertüren verschlossen. Die Höhe des Sachschadens ist noch unklar.

Vom Hausbesitzer überraschtes Trio in Leipzig gestellt

Der Eigentümer (41) war gestern nur wenige Stunden abwesend, aber diese genügten drei bis dahin Unbekannten, zwei Männern und einer Frau, um die Terrassentür aufzuhebeln und sich im Einfamilienhaus in Delitzsch umzusehen. Als der 41-Jährige heimkehrte, überraschte er das Trio, welches sofort die Flucht ergriff. Hierbei konnte der Geschädigte die Einbrecherin zwar am Arm festhalten, doch als ihre Kumpane umkehrten und ihm unter Vorhalt eines gezogenen Messers verdeutlichten, es sei besser für ihn, sie gehen zu lassen, lockerte er seinen Griff. Anschließend rannten alle drei Täter, die sich bereits hochwertige Armbanduhren, Parfüm und Manschettenknöpfe (teilweise aus Edelmetall) unter den Nagel gerissen hatten, zu einem dunkelblauen Opel Astra mit Leipziger Kennzeichen und fuhren davon.

Während der Hauseigentümer die beiden Männer nicht näher beschreiben konnte, waren ihm zur Frau deren dick geflochtenen Zöpfe, das schwarze Haar sowie ihr insgesamt südeuropäisches Erscheinungsbild in Erinnerung. Zum Glück hatte er sich jedoch das Kennzeichen genau eingeprägt und ermöglichte derart eine Funkfahndung. In der Folge bemerkten Streifenbeamte des Polizeireviers Leipzig-Zentrum den Pkw, gegen 12:50 Uhr, im Gegenverkehr der Rackwitzer Straße (Leipzig, OT Zentrum-Ost) und unterzogen ihn einer Kontrolle. Die Insassen – (m 27, m 33) und  (w 28) – waren offenbar über die Bundesstraße 2 nach Leipzig eingefahren, hatten das frische Diebesgut im Fußraum des Pkw abgelegt und führten in geringem Umfang Betäubungsmittel sowie mehrere tausend Euro bei sich. Alle drei Personen, denen vermutlich weitere Einbruchsdiebstähle anzulasten sind, wurden vorläufig festgenommen und haben im Laufe des heutigen Tages einen Vorstellungstermin beim Haftrichter.

Fahrt endete auf Straßenbahngleis

Unter Alkoholeinfluss stehend und offenbar zu schnell bei regennasser Fahrbahn unterwegs, lenkte heute Nacht ein Autofahrer (35) einen Fiat Punto auf der Prager Straße stadteinwärts. In einer Linkskurve kam er in Höhe Grundstück Nr. 222 nach rechts von der Straße ab und stieß gegen zwei Bäume, die umfielen. Er fuhr weiter über den Gehweg und nach ca. 25 Metern wieder auf die Straße. Dabei krachte er erneut gegen einen Baum, den er ebenfalls „fällte“. Anschließend fuhr er nach links über die Straße und blieb schließlich auf dem Straßenbahngleis stehen. Zeugen informierten die Polizei und das Rettungswesen. Es stellte sich schnell heraus, dass der Autofahrer Alkohol intus hatte – 1,66 Promille ergab der Vortest. Der Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht, denn er hatte sich Verletzungen zugezogen. Einen Fahrzeugschein konnte er nicht vorweisen. Überprüfungen zum Pkw ergaben, dass dieser seit Juni 2016 außer Betrieb gesetzt ist. Zudem sind die am Fahrzeug angebrachten Kennzeichentafeln entstempelt und nicht für den Fiat ausgegeben. Sowohl die Kennzeichentafeln als auch der Pkw wurden zwecks Eigentumssicherung sichergestellt. Es entstand ein Sachschaden an Auto und Bäumen in Höhe von ca. 4.000 Euro. Gegen den 35-Jährigen wird wegen Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt.

Van überschlug sich zweimal

Der Fahrer (63) eines Opel Vivaro befuhr gestern Abend die Kreisstraße in Richtung Wiederitzsch. Nach einer Rechtskurve kam er bei regennasser Straße nach rechts ab, durchfuhr einen Graben, prallte gegen eine asphaltierte Feldzufahrt und überschlug sich zweimal auf einem Rübenfeld. Beim Unfall wurden der Fahrer sowie seine Beifahrerin (61) schwer verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Ein Autofahrer (73), der hinter dem Van fuhr, rief Polizei und Rettungswesen und leistete mit anderen Zeugen Erste Hilfe. Am Pkw entstand Totalschaden (ca. 3.500 Euro). Der 63-Jährige hat sich wegen fahrlässiger Körperverletzung zu verantworten.

In eigener Sache – Wir knacken gemeinsam die 250 & kaufen den „Melder“ frei

https://www.l-iz.de/bildung/medien/2016/10/in-eigener-sache-wir-knacken-gemeinsam-die-250-kaufen-den-melder-frei-154108

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