Am 23. Juni 2020 fanden bundesweit Durchsuchungen in der sog. Underground Economy Szene gegen Nutzer der Plattform „crimenetwork.co“ statt. Dieser bundesweite Actionday wurde von der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und dem Landeskriminalamt Brandenburg koordiniert. An den Maßnahmen beteiligte sich auch die Generalstaatsanwaltschaft Dresden, Zentralstelle Cybercrime Sachsen (ZCS) und das Landeskriminalamt Sachsen, Cybercrime Competence Center (SN4C).

In Sachsen werden insgesamt elf Ermittlungsverfahren gegen Nutzer der Plattform „crimenetwork.co“ geführt. Der nahezu ausschließliche Zweck des Forums liegt im Handel und Austausch von Informationen, Daten, Werkzeugen und Waren, die entweder direkt aus Straftaten stammen oder der unmittelbaren Begehung weiterer Straftaten dienten. Zudem dient die Plattform als Handelsplatz unter anderem für den Verkauf von Betäubungsmitteln, Hacker-Tools, Botnetzen, Falschgeld, illegal beschaffter Konten- und Kreditkartendaten und vornehmlich Hieb- und Stichwaffen.

Bei den in Sachsen geführten Ermittlungsverfahren richtet sich der Verdacht gegen insgesamt 13 Beschuldigte ( – ein Ermittlungsverfahren richtet sich gegen drei Beschuldigte – ), denen vorgeworfen wird, sich insbesondere wegen Datenhehlerei, Urkundenfälschung, Fälschung beweiserheblicher Daten, Betrugs und wegen unerlaubten Erwerbs bzw. unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln strafbar gemacht zu haben. Die Identifizierung der Beschuldigten erfolgte mit Hilfe der von ihnen verwendeten IP-Adressen.

In sieben der Ermittlungsverfahren fanden am 23. Juni 2020 im Rahmen des bundesweiten Actiondays folgende polizeiliche Maßnahmen statt:

In sechs Ermittlungsverfahren erfolgten bei insgesamt acht Beschuldigten ( – ein Ermittlungsverfahren richtet sich gegen drei Beschuldigte – ) Durchsuchungen an den Wohnorten in Dresden, Leipzig und in den Landkreisen Meißen sowie Mittelsachsen. Neben der verwendeten Computertechnik wurden insbesondere Mobiltelefone, Betäubungsmittel (Marihuana, Amphetamine, Ecstasy-Tabletten), drei Hieb-/ Stichwaffen sowie zwei Schlagringe und Bargeld in Höhe von über 3.000 EUR sichergestellt. Es waren insgesamt 81 sächsische Polizeibeamte – hauptsächlich des Landeskriminalamts Sachsen – im Einsatz.

Weiterhin waren in zwei der Ermittlungsverfahren Beschuldigtenvernehmungen geplant, wobei nur eine umgesetzt werden konnte. In zwei weiteren Ermittlungsverfahren wurden im Rahmen des bundesweiten Actiondays keine weiteren Maßnahmen ergriffen, da einer der Beschuldigten unbekannten Aufenthalts ist und bei einem Beschuldigten bereits kurz vor dem 23. Juni 2020 in einem anderen Ermittlungsverfahren wegen Computerkriminalität eine Wohnungsdurchsuchung erfolgte.

Im weiteren Verlauf der Ermittlungen folgt die Auswertung der sichergestellten Beweismittel.

Anmerkung: Die im Jahr 2016 bei der Generalstaatsanwaltschaft Dresden errichtete Zentralstelle Cybercrime Sachsen (ZCS) ist sachsenweit für die Bearbeitung herausgehobener Fälle der Cyberkriminalität zuständig. Sie ermittelt beispielsweise bei Angriffen auf bedeutende Wirtschaftszweige oder wenn ein hoher Ermittlungsaufwand im Bereich der Computer- und Informationstechnik abzuarbeiten ist.

Die Fälle reichen von professionellen Hackerangriffen über Fälle des Vorkasse-Betrugs im Internet, etwa bei übernommenen Ebay-Konten oder durch professionelle Fake-Shops bis hin zum Erwerb von Waffen und Drogen im Darknet. Daneben koordiniert die Zentralstelle Ermittlungen der sächsischen Staatsanwaltschaften und steht als zentraler Ansprechpartner im Austausch mit anderen Zentralstellen, Polizeidienststellen sowie weiteren Partnern.

Seit einigen Monaten ist sie auch Ansprechpartner für Fragen der Hasskriminalität im Internet. Gegenwärtig sind in der ZCS drei Staatsanwälte und ein IT-Forensiker tätig.

Dienstag, der 23. Juni 2020: Familienfeiern größer, Kitas im Regelbetrieb und Clubs ohne Musik

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