In einem internationalen Einsatz zur Bekämpfung des Enkeltrickbetrugs und Schockanrufs gingen Polizeidienststellen aus Polen, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Deutschland (vom BKA, Europol, sowie allen 16 Bundesländern) in einer zweiwöchigen Aktion im Auftrag der jeweils verantwortlichen Staatsanwaltschaften gemeinsam gegen Trickbetrüger vor.

Bei dem vom LKA Berlin koordinierten Einsatz in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Berlin nahmen die Polizeikräfte bundesweit insgesamt 27 Personen, die auf verschiedene Weise an der Begehung von Betrugstaten beteiligt waren, auf frischer Tat fest. Durch die Maßnahmen, an denen täglich etwa 1.000 Einsatzkräfte beteiligt waren, konnten 74 Enkeltricktaten und ein Schaden in Gesamthöhe von etwa 5 Millionen Euro aktiv verhindert werden.

Bei diesen Betrugsdelikten rufen Täter aus dem Ausland ältere Menschen an und gaukeln ihnen häufig vor, ein Kind oder Enkelkind habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Bei diesem Anruf wird behauptet, dass ein Familienmitglied – zumeist die Tochter oder der Sohn – einen Autounfall verursacht hätte und einzig die sofortige Zahlung einer hohen Kaution in Höhe bis zu 300.000 Euro dessen Inhaftierung vermeiden könne.

Das LKA Sachsen hat die überwiegend verdeckt geführten Maßnahmen in Sachsen koordiniert, wo den Ermittlern ein Geldabholer ins Netz gegangen ist.

Die Polizeidirektionen des Freistaates Sachsen waren mit Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizeiinspektionen, operativen Einsatzeinheiten sowie Kräften der Polizeireviere eingebunden. Diese übernahmen nach aktuellen Erkenntnissen in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft auf Schockanrufe ad hoc die erforderlichen kriminalpolizeilichen Maßnahmen.

Im Bereich der Polizeidirektion Zwickau konnten Zivilkräfte einen 18- jährigen Tatverdächtigen festnehmen, nachdem sich die mutmaßlichen Betrüger von einer 72 Jahre alten Geschädigten ca. 75.000 Euro übergeben lassen wollten. Gegen den Festgenommenen wurde Haftbefehl erlassen. Zuvor gaben sich die Betrüger als falsche Polizeibeamten aus, die am Telefon vor einem kriminellen Bankmitarbeiter warnten, der angeblich Falschgeld an die Bürgerinnen und Bürger aushändige. Um diese Straftat „aufzuklären“, wollten diefalschen Polizisten das Geld „untersuchen“.

Im Freistaat Sachsen registrierte die Polizei in diesem Zeitraum insgesamt 40 Schockanrufe.

Unter folgendem Link ist die Pressemitteilung der Polizei Berlin zum Gesamt-Einsatz abrufbar:

www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2023/pressemitteilung.139527
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Ergänzung:

Die Polizei Sachsen will diese Problematik mit der landesweiten Präventionskampagne „HÖR‘ GENAU HIN! TELEFONBETRUG kann jeden treffen“ die sächsische Bevölkerung, v.a. ältere Menschen, künftig besser vor Telefon-Betrugsmaschen schützen.

Weitere Informationen und Hinweise finden Sie unter: www.polizei.sachsen.de/telefonbetrug

Warnung:

Die Polizei, sowie Staatsanwaltschaft oder Gericht werden niemals von Bürgern an der eigenen Haustür, vor Kreditinstituten oder an anderen Orten Wertgegenstände oder Bargeld zur Begleichung einer Kaution oder sonstigen Strafe oder für Schmerzensgeld herausverlangen. Fallen Sie nicht auf kriminelle Betrüger herein.

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