Der frühere FDP-Wirtschaftsminister Morlok erntete Spott, als er versuchte, Pendler mit sächsischer Eierschecke für eine Beschäftigung in Sachsen zu gewinnen. Substanzielle Auswirkungen hatte diese Symbolpolitik nicht. Nun wirbt Kultusministerin Brunhild Kurth in anderen Bundesländern um Lehrernachwuchs - mit Russisch Brot. Gleichzeitig treten heute große Teile der Pädagoginnen und Pädagogen an Schulen und Hochschulen in einen ganztägigen Warnstreik, um bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Abgeordnete der Fraktion Die Linke werden vor Ort sein und mit den Streikenden sprechen.

Dazu erklärt Cornelia Falken, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke: Wer vermutet hat, dass die Staatsregierung aus dem Morlok’schen Eierschecke-Rohrkrepierer gelernt hat, reibt sich erstaunt die Augen. Erneut sollen Werbegeschenke und Heimattümelei die Tatsache verdecken, dass der Freistaat in vielen Bereichen schlechtere Arbeitsbedingungen bietet als andere Bundesländer.

Die Linke unterstützt die Forderungen der Gewerkschaften nach angemessenen Tarifsteigerungen und einer tariflichen Lehrkräfte-Entgeltordnung. Die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) als Arbeitgeber muss ein Angebot unterbreiten, über das verhandelt werden kann, anstatt Erpressungsversuche mit den Betriebsrenten zu unternehmen. Der sächsische Finanzminister sollte einsehen, dass unbefristete Vollzeitstellen mit angemessener und regelmäßig angepasster Entlohnung auch im Lehrerbereich nicht ersetzbar sind. Schon gar nicht lässt sich Politik durch Präsente ersetzen. Der Volksmund hat hier besonders Recht: Das Brot der Mildtätigen hat harte Krusten.

Pralle Rücklagen sind noch lange kein Beweis für erfolgreiche Politik, im Gegenteil: Wenn der Freistaat in wichtigen Bereichen systematisch auf Verschleiß getrimmt wird und die Beschäftigten sich nicht wertgeschätzt fühlen, pflanzen sich Probleme fort. Wir verstehen völlig, dass das den Beschäftigten nicht schmeckt!

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