Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat Leipzig als einen wichtigen Ort der Begegnung und zugleich als bedeutende Bürgerstadt gewürdigt. "Bürgersinn, Bürgerfleiß und Bürgerstolz prägten und prägen diese Stadt", sagte Tillich am Freitag beim Festakt "1.000 Jahre Leipzig" in der Kongresshalle. "Leipzig ist vor allem mit dem Handel gewachsen - und mit ihm das Bürgertum, die Kultur und die Wissenschaft. Heute ist in Leipzig der wirtschaftliche und gesellschaftliche Herzschlag Sachsens besonders stark."

Der Ministerpräsident verwies auf wichtige historische Ereignisse. So war Leipzig einst Zentrum der Aufklärung, später dann der Arbeiterbewegung.

“Im Herbst 1989 ist Leipzig zur Heldenstadt geworden. Der Mut der Leipziger spielte eine entscheidende Rolle in der Friedlichen Revolution”, betonte Tillich. Zehntausende Menschen waren damals trotz eines Großaufgebots der Sicherheitskräfte auf die Straße gegangen und hatten mit Kerzen in den Händen und den Rufen “Wir sind das Volk” und “Keine Gewalt” die tiefgreifenden Veränderungen eingeleitet.

Mit Blick auf die Entwicklung nach der deutschen Wiedervereinigung betonte Tillich: “Leipzig hat es in den vergangenen Jahren geschafft, zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum mit internationaler Ausstrahlung zu werden. Leipzig boomt. Die Stadt leistet so auch einen entscheidenden Beitrag zur erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung der Region und des gesamten Freistaates.” Ausdrücklich dankte der Regierungschef den Leipzigern für das breite und entschlossene Engagement gegen neuen Hass und Fremdenfeindlichkeit.

Leipzig ist mit mehr als 550.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Sachsens und zählt außerdem zu den größten und ältesten Messeorten Deutschlands. Im Jahr 1015 wurde der Ort “urbe lipzi” in der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg erwähnt. Mit einem großen Bürgerfest wird in den nächsten Tagen die Ersterwähnung Leipzigs vor 1.000 Jahren gefeiert.

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