Nachdem in der letzten Woche die Streikbeteiligung auf 1.200 Beschäftigte angestiegen ist, waren am gestrigen Montag über 1.400 Postler im Streik. Eine Streikbeteiligung, die nach Einschätzung von Andreas Wiedemann, zuständiger ver.di Landesbezirksfachbereichsleiter für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, täglich wächst.

Für den heutigen Dienstag werden ca. 1.600 Beschäftigte aus den Niederlassungsbereichen Dresden, Leipzig, Zwickau, Magdeburg, Halle und Erfurt zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Zwischen der Post und ver.di gibt es einen Vertrag, wonach die Zustellung unter klar festgelegten Konditionen mindestens bis zum 31.12.2015 von der Post AG durchgeführt werden muss. Dafür verzichten die Postler auf tarifliche Leistungen wie zum Beispiel Überstundenzuschläge.

Im letzten Jahr hat der Vorstandsvorsitzende der Post dem Kapitalmarkt eine Gewinnsteigerung von derzeit 3 auf 5 Milliarden EUR pro Jahr bis 2020 zugesagt. Dafür sollen die Postler – zunächst die Zusteller – jetzt bluten.

Zum 1. April 2015 wurde der Vertrag zur Sicherung der Eigenzustellung gebrochen. Große Teile der Paketzustellung wurden in 49 Töchter ausgegliedert. Das Einkommensniveau bei den Töchtern müsste bei gleicher Tätigkeit um bis zu 36 % erhöht werden, um das Niveau der Post AG zu erzielen.

“Da selbst Kompromissvorschläge vom Postvorstand am Verhandlungstisch abgelehnt wurden, werden wir die Streiks bei der Post jetzt ausweiten”, so Wiedemann abschließend.

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