Zur Sitzung des Leipziger Stadtrates wird heute eine Sammelpetition mit mehr als 1.300 Unterschriften übergeben. Jene fordert von der Stadt Leipzig eine Unterkunft für Geflüchtete in Connewitz Die Initiative "Connewitz für Geflüchtete" setzt sich seit mehreren Wochen für eine Unterkunft für Asylsuchende auf der Freifläche in der Leopoldstraße ein.

Mit den steigenden Zahlen von Asylsuchenden wird der Rassismus in Deutschland und besonders in Sachsen mehr als offensichtlich. Angriffe auf Unterkünfte von geflüchteten Menschen nehmen massiv zu, wie aktuelle Zahlen des Bundes und der Brandanschlag in Meißen zeigen. Auch die aktuelle Situation in Freital bei Dresden ist mehr als besorgniserregend. Die Initiative aus Connewitz kritisiert daher den Umgang von vielen Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung in den vergangenen Monaten neue Unterkünfte in Regionen zu errichten, die seit Monaten für ihren Rassismus und eine militante Naziszene öffentlich für Schlagzeilen sorgen.

Geflüchtete Menschen brauchen Schutz und Sicherheit. Daher setzt sich der Zusammenschluss gerade vor dem Hintergrund der letzten Brandstiftungen dafür ein, dass eine neue Unterkunft für Asylsuchende in Connewitz entstehen soll.

Dazu der Pressesprecher Konstantin Freybe von der Initiative: “Wir finden, dass es angesichts der Situation in Sachsen und den massiven Angriffen auf Asylsuchende wichtig ist in unserem Stadtteil Platz zu schaffen für jene Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihren Geburtsort verlassen müssen und wollen. Wir sind uns ziemlich sicher, dass es in Connewitz zu keinen rassistischen Demonstrationen kommen wird. Dies zeigen auch die über 1.300 Unterschriften, die wir für unser Anliegen in den letzten Wochen gesammelt haben.”.

Mittlerweile hat die Initiative mit dem heutigen Stand ca. 1.300 Unterschriften für die Forderung einer Unterkunft für Asylsuchende in der Leopoldstraße gesammelt. Hinzu kommen 884 weitere Stimmen in einer Onlinepetition: https://secure.avaaz.org/de/petition/Stadt_Leipzig_Stadtrat_Connewitz_fuer_Gefluechtete_Wir_fordern_einen_Neubau_in_der_Leopoldstrasse/?noxfrjb%29

Die Initiative erinnert daran, dass die Stadt Leipzig dabei ist, ihr Konzept der dezentralen Unterbringung bspw. mit dem Ausbau der Torgauer Straße ad acta zu legen.

“Wir haben kein Verständnis dafür, dass die Stadt Leipzig für mehr als 7 Millionen Euro eine der marodesten und schlechtesten Unterkünfte in Sachsen, in der Torgauer Straße weiter ausbauen und somit zur größten Unterkunft neben den Erstaufnahmeeinrichtungen im Freistaat machen möchte. Die Torgauer Straße muss, wie einst geplant, geschlossen werden. Vor allem muss das Konzept der dezentralen Unterbringung im Fokus stehen”, so Freybe weiter.

Auch in Leipzig gab es in der Vergangenheit rassistische Proteste gegen Asylsuchende, so z.B. in Leipzig-Schönefeld, Wahren oder Wiederitzsch. Daher fordert die Initiative die Stadt Leipzig auf, keine weiteren Unterkünfte in Stadtteilen zu schaffen, in denen ein rassistisches Grundklima vorhanden ist. In Connewitz gibt es noch weitere Brachflächen, die Platz für Unterkünfte bieten würden. Auch im Leipziger Westen wären solche Initiativen durchaus vorstellbar.

“Besser errichtet die Stadt Leipzig noch zwei bis drei weitere Unterkünfte in Connewitz, als dass noch ein weiteres Haus brennt oder ein Asylsuchender angegriffen wird.”, so der Pressesprecher zu den aktuellen Ereignissen.

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