Die Ereignisse aus Clausnitz zeigen als weiterer trauriger Höhepunkt des Erstarkens eines deutschen Rechtsextremismus, dass jeder Bürger in der Verantwortung zu couragiertem Handeln steht. Auch vor der Schule macht rechtes Gedankengut nicht Halt. Daher hat sich der StadtSchülerRat Leipzig die politische Aufklärung gegen rechtes Gedankengut als Jahresziel gesetzt. Die Interessenvertreter aller Leipziger Schüler planen seit einigen Wochen eine Kampagne, in dessen Rahmen sich alle Schüler einer Schule an einem Aktionstag mit der Thematik Weltoffenheit und Rassismus beschäftigen.

Angepasst auf das Alter der Schüler soll durch eine Mischung aus objektiver Aufklärung, geregelter Debatte, kreativer Eigenleistung und praktischen Eigenengagement ein wichtiger Schritt gegangen werden, um die junge Generation von Vorurteilen und Xenophobie abzubringen.

„Viele Schüler erleben tagtäglich rassistische Züge an ihrer Schule, von beleidigenden Kommentaren bis hin aggressiver Ausgrenzung von Ausländern. Diesen Umstand hinzunehmen, wäre fatal, zumal tagtäglich Horrormeldungen verkünden, wozu langsam fortschreitender Rechtsextremismus führt. Von Eltern mitgegebene Vorurteile können sich im Freundeskreis hochschaukeln und ungeahnte Dimensionen annehmen. Die politische Thematisierung ist daher besonders hier erforderlich“, meint Stadtschülersprecher Felix Englisch.

„Aktionstage sind ein geeignetes Mittel, um die Schüler mit neuen Themen in Berührung zu bringen. Stattfinden sollen diese nacheinander an vielen Leipziger Schulen. Mit den Kooperationspartnern befinden wir uns in der konkreten Planung, und in wenigen Monaten soll die Kampagne beginnen. Wir prüfen derzeit, ob das Projekt auch zusammen mit anderen Stadt- und Kreisschülerräten überregional erweitert werden kann.“

Dem Ziel, dass Tragödien wie aus Heidenau und Clausnitz in der nächsten Generation ausbleiben, möchten die Schülervertreter damit frühzeitig näher kommen.

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