Am Mittwoch, 13.04.2016 findet um 19:00 Uhr im linXXnet in der Bornaischen Str. 3d, 04277 Leipzig eine Veranstaltung zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) statt. Titel der Veranstaltung, die auch als Finissage zur Ausstellung der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B. fungiert, ist: „Alles aufgeklärt und aufgearbeitet? - Der Umgang mit dem NSU in Sachsen und Deutschland“.

Nach der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds im November 2011 war die gesellschaftliche Empörung groß: die Bundeskanzlerin Merkel versprach „vollständige Aufklärung“, selbst das bürgerliche Feuilleton forderte die Abschaffung von Geheimdiensten, stellenweise wurde sogar gesellschaftlicher Rassismus in den Blick genommen. Vier Jahre später bleibt davon nicht viel übrig: eine rassistische Gewaltwelle „besorgter Bürger“ bricht sich in Deutschland Bahn, die Naziszene ist als legitimer Bündnispartner akzeptiert und trägt dabei die NSU-Morde stolz vor sich her, die Polizei zeigt sich immer wieder unwillig rassistische Gewalt zu bekämpfen. Der Mord an Burak in Berlin erhärtet den Verdacht, dass sich nicht viel getan hat. Anlässe genug, um einen genaueren Blick auf die angekündigten Konsequenzen nach dem Auffliegen des NSU zu werfen.

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