Am Mittwoch und am Donnerstag findet auch in dieser Woche globalisierungskritisches Kino statt. Im Clara-Zetkin Park auf der Wiese zwischen Sachsenbrücke und Musikpavillon werden an beiden Abenden Filme gezeigt und Diskussionen geführt. Am Mittwoch läuft der Film „Revolution mit bloßen Händen“. Er ist ein Dokument der Erinnerung an den Aufstand am 30. und 31. Oktober 2014 in Burkina Faso, der den Sturz des Regimes von Blaise Compaoré herbeigeführt hat. Er nähert sich unterschiedlichen ProtagonistInnen des Aufstandes an und besucht symbolträchtige Orte des Geschehens.

Auch stellt er die Frage nach Motivationen und Gründen in den Lebensbedingungen der Bevölkerung sowie in den Erinnerungen an vorausgegangene Kämpfe der letzten Jahrzehnte. Die Erzählungen beteiligter Personen sprechen davon, wie Frauen, Männer, Jugendliche, sich ohne Waffen zu einem „Nein“ gegen ein diktatorisches und hoch militarisiertes Regime erhoben haben, in der Überzeugung, dass eine entschlossene Bevölkerung im Stande ist, gegen jede noch so große Übermacht zu siegen. Darüber hinaus fragt der Film nach Hoffnungen und Erwartungen für eine zukünftige Gesellschaft: Ein Machthaber wurde gestürzt, aber welche politischen und sozialen Veränderungen müssen noch erreicht werden? Nicht zuletzt möchte das Produktionsteam die Erfahrungen, die in Burkina Faso gemacht wurden, mit denjenigen teilen, die nach einer wirklichen demokratischen und gerechten Veränderung auf der Welt streben.

Am Donnerstag läuft der Film „AGROkalypse“ der sich mit der Abholzung riesiger Flächen tropischer Wälder um den Sojaanbau zu steigern beschäftigt. Die Nachfrage nach dem Futtermittel ist gigantisch. Schon jetzt baut Brasilien Soja auf einer Fläche groß wie die Bundesrepublik an. Wo heute das Futter für unser tägliches Steak wächst, sind die Guarani Kaiowá zuhause. Im tiefen Regenwald gab die Natur ihnen alles, was sie zum Leben brauchten. Bis zum Tag, an dem das Gen-Soja kam.

Der Film erzählt die Geschichte der brasilianischen Ureinwohner vor dem Hintergrund des weltweiten steigenden Fleischkonsums und zeigt, wie wir mit Lebensmitteln die Welt verändern. Soja stellt eine Schlüsselfunktion in der globalen Agrarindustrie dar. Als Proteinbombe wird es vor allem in der Massentierhaltung eingesetzt und garantiert, dass wir rund um die Uhr Fleisch, Milch, Käse und Eier einkaufen können.

Im Anschluss an die Filme wird es eine Diskussion mit dem Publikum und eingeladenen Gästen geben.

Mittwoch, 10.08.2016, 20 Uhr: globaLE Kino „Revolution mit bloßen Händen“, Burkina Faso, Österreich / 2016 / 70 min / Moussa Ouedraogo und Hans-Georg Eberl / original mit dt. UT.

Donnerstag, 11.08.2016, 20 Uhr: globaLE Kino „AGROkalypse – Der Tag an dem das Gensoja kam“, BRD, Brasilien / 2016 / 60 min / Marco Keller / original mit dt. UT. Anschließend Diskussion mit dem Filmemacher.
Der Eintritt ist jeweils frei.

Die globaLE ist eine Initiative von Attac Leipzig und findet dieses Jahr noch bis zum 03.11.2016 statt. Das komplette Programm findet sich auf: www.globale-leipzig.de oder auch auf FB: www.fb.com/globaleipzig.

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