Am Mittwoch, 11. Januar, lädt das Universitätsklinikum Leipzig wieder alle Interessierten zur öffentlichen Vortragsreihe „Medizin für Jedermann“ ein. Im Mittelpunkt steht dieses Mal „Die Hand – willfähriger Gehilfe unseres Gehirns und unser zweites Gesicht“. Dr. Matthias Gresens, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie spricht in seinem Referat über dieses so wichtige menschliche Greiforgan.

Die Hände – kaum ein Körperteil beim Menschen ist so vielfältig einsetzbar, faktisch immerwährend in Benutzung und somit auch stark verletzungsanfällig und Abnutzung ausgesetzt.

In seinem Vortrag beschäftigt sich Dr. Matthias Gresens, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, daher auch mit der Anatomie und Funktion der Hand. Ein Blick in die Evolutionsgeschichte zeigt, mit zunehmender Komplexität des menschlichen Gehirns stieg auch die der Hände. Dr. Gresens erläutert, wie sich Hände im embryonalen Zustand entwickeln und was eine Menschen- von einer Affenhand unterscheidet.

Den zweiten großen Komplex seines Vortrags widmet der UKL-Experte den Verletzungen. Die Silvesternacht ist noch nicht lang zurück, da liegt es nahe, die Sprache auf schlimme Verletzungen durch Feuerwerkskörper zu bringen. Auch in dieser Neujahrsnacht mussten Personen mit abgerissenen Fingern notoperiert werden. „Die Schwere der Verletzungen nimmt hier seit Jahren leider zu“, betont Dr. Gresens.

Zu den häufigsten Frakturen wiederum zählt die Radiusfraktur, oder körperferner Speichenbruch. Tritt oft im Alter nach Stürzen auf, nach Operation und Gipsverband ist die Hand danach auch meist wieder einsetzbar. „Doch wir Mediziner versuchen herauszufinden, ob die Ursache vielleicht Osteoporose gewesen sein könnte und warum der Zustand der Knochen des Betroffenen so schlecht war, dass es zur Fraktur kam“, erläutert Gresens.

Im abschließenden dritten Komplex geht es um einige der häufigsten Abnutzungserkrankungen der Hände. Beispiele hierfür sind der so genannte Schnappfinger oder „schnellender Finger“, weiterhin die Rhizarthrose, die Arthrose des Daumen-Sattelgelenks, oder das Karpaltunnelsyndrom, ein Kompressionssyndrom des Mittelhandnervs. Bei letzterem verhärtet und verkürzt sich im Alter das Bindegewebe und erzeugt schmerzhaften Druck. „Patienten wachen nachts auf und bemerken kribbelnde Fingerspitzen. Im fortgeschrittenen Stadium geht die Feinmotorik verloren“, erläutert Oberarzt Gresens.

Medizin für Jedermann

Die öffentliche Vorlesungsreihe „Medizin für Jedermann“ erklärt anschaulich und verständlich aktuelle Entwicklungen im Bereich der Medizin. Sie ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen der Versorgung am Uniklinikum Leipzig und gibt Tipps zur Gestaltung eines gesundheitsbewussten Alltags für Patienten und alle Interessierten.

Die nächste Vorlesung folgt dann am 15. März. Prof. Sirak Petros, Direktor der Interdisziplinären Internistischen Intensivmedizin, informiert über „Blutgerinnung und Blutverdünnung – Was muss ich als Patient berücksichtigen?“.

In eigener Sache: Für freien Journalismus aus und in Leipzig suchen wir Freikäufer

https://www.l-iz.de/bildung/medien/2016/11/in-eigener-sache-wir-knacken-gemeinsam-die-250-kaufen-den-melder-frei-154108

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar