Die Hasskriminalität im Internet hat in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Laut einer Anfrage an die Bundesregierung [Drucksache 18/8127] gibt es seit 2012 ganze 600 Prozent mehr solcher Beleidigungen, Pöbeleien und Drohungen. Die Opfer sind oft Menschen, die für eine bunte und offene Gesellschaft eintreten. Am 22. Juli findet deshalb weltweit der zweite „Aktionstag für die Betroffenen von Hasskriminalität“ statt.

Das No Hate Speech Movement wird an dem Tag zu Aktivitäten gegen den Hass aufrufen.

Die gleichstellungs- und queerpolitische Sprecherin der sächsischen Linksfraktion, Sarah Buddeberg, ist neben anderen Prominenten offizielle No Hate Speech-Botschafterin. Opfer von Hasskriminalität möchte sie dadurch ermutigen, persönliche Beleidigungen nicht hinzunehmen. Buddeberg hatte selbst auf Facebook massive Hetze erfahren und gegen den Täter Anzeige erstattet. Mit Erfolg: Es kam zum Prozess. Dabei verurteilte im Januar 2017 das Amtsgericht Winsen (Luhe) einen 56-jährigen Niedersachsen zu einer Geldstrafe.

Dazu sagt Sarah Buddeberg, Sprecherin für Gleichstellungs- und Queerpolitik der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag: „Aus eigener Erfahrung weiß ich leider: Die Anonymität in den sozialen Netzwerken und Kommentarspalten wird immer häufiger dazu benutzt, politisch aktive Frauen anzugreifen. Diese Hetze ist auf keinen Fall hinnehmbar, gefährdet sie doch unser gesellschaftliches Zusammenleben. Wir müssen der Verrohung der Gesellschaft und dem Hass die Stirn bieten!

Allen Menschen, die ebenfalls Opfer von Hasskriminalität im Netz werden, empfehle ich, ebenfalls Anzeige zu erstatten und sich zur Wehr zu setzen. Denn niemand darf wegen einer politischen Meinung, des Geschlechts oder sexuellen Orientierung öffentlich herabgewürdigt werden. Deshalb ist der 22. Juli ein wichtiger Tag, um sich für mehr Respekt einzusetzen. Er erinnert uns daran, jedem Menschen so zu begegnen, wie wir selbst auch behandelt werden möchten – im Internet wie auch im ‚richtigen‘ Leben.“

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